Rezension zu "George Harrison" von Olivia Harrison
George Harrison, dessen Todestag sich am 29. November 2011 zum zehnten Mal gejährt hat, war unter den Beatles vielleicht der stillste Vertreter und konnte sich auch gegen Lennon-McCartney nie als Songschreiber durchsetzen. Dennoch stammen einige der schönsten Songs der Beatles aus seiner Feder, etwa „Here comes the sun“.
Es war George Harrison, der bei den anderen Beatles den Anstoß gab für einen Indienaufenthalt, der die weitere Musik des Quartetts nachhaltig beeinflussen sollte. Bis zu seinem Tod 2001 war George Harrison ein sehr spiritueller Mensch. Seine Frau Olivia, die er 1978 heiratete, gründete nach seinem Tod eine Stiftung unter dem Namen „Material World Charitable Foundation“. Nach langem Zögern gab sie 2011 dem Drängen Martin Scorseses nach und gab die Erlaubnis für dessen Dokumentarfilm „Living in the Material World“. Unter dem gleichen Titel gibt sie hier mit Mark Holborn eine mit kurzen, eindrucksvollen Texten versehene Bildbiographie ihres Mannes heraus. Sie zeichnet alle wichtigen Stationen seiner Lebessgeschichte und seines musikalischen Schaffens nach, beispielsweise Aufnahmen aus dem Liverpool der Nachkriegszeit, Songskizzen aus seinen Schulheften sowie Bilder der Pilgerreise nach Indien und aus dem Leben der Beatles. Viele Freunde und Musikerkollegen haben Beiträge beigesteuert, in denen sie von ihrer gemeinsamen Zeit mit George erzählen.
Für alle Freunde der Beatles und erst recht denen von George Harrison ein wunderbares Geschenk.