Rezension zu "The Secrets we share" von Olivia Dade
Ich finde es immer schön, wenn Autoren es schaffen einen während des Lesens auf sensible Themen anzusprechen.
Die Geschichte, zwei Liebender, so zu erzählen, dass dem Leser noch eine wichtige Message mitgegeben wird, ohne ihn direkt vor den Kopf zu stoßen, beeindruckt mich immer wieder.
Leider konnte mich Olivia Dade so gar nicht beeindrucken.
Body Positivity und Fatshaming sind sensible Themen und gehören definitive entstigmatisiert, aber die Umsetzung dieser Themen in diesem und im vorherigen Teil, war einfach unglücklich.
Man wurde fast in jedem Satz vor den Kopf gestoßen.
Diese ewigen Erwähnungen und dieses explizite hervorheben ihrer Kurven, ihres Körpers oder ihres Gewichtes hat mich auf Dauer wirklich gestört.
Nicht weil ich ein Problem mit einer Plussize-Protagonistin hätte, sondern weil ich der Meinung bin, dass dieses explizite Hervorheben all dieser Merkmale, dem Sinn des „Normalisieren“ eines kurvigeren oder schwereren Körpers nicht entsprechen.
Wenn ich in jeder Situation einen Bezug zum Gewicht oder zur Form des Körpers finden und betonen muss, anstatt ihn wie einen ganz normalen Körper, wie den jeder anderen Frau, zu behandeln, verfehlt dies doch den Zweck?
Auch meine anderen Kritikpunkte aus „The Stories we share“ waren hier wieder eins zu eins vertreten.
Die überflüssigen Fan-Fiction Ausschnitte, die der Story keinerlei Mehrwert geboten haben und einen nur aus dem Konzept gebracht haben, waren auch hier wieder zahlreich vertreten. Mal ganz abgesehen davon, wie schnell diese ausgeartet sind und man sich sehr schnell befremdlich gefühlt hat, aber das empfindet jeder sicherlich anders.
Die Protagonisten, besonders Alex hat wenig Rücksicht auf seine Mitmenschen genommen und versucht immer seinen Willen durchzusetzen. Ob die betreffende Person dies nun wollte oder nicht.
Oliva Dades Ansatz in diesem Buch finde ich schön gewählt, dennoch gibt es Autorinnen, die diese Themen, meiner Meinung nach besser umgesetzt haben ohne gleich mit der Tür ins Haus zufallen.
Wer Lust auf einen Roman mit einer starken Message zum Thema Body Positivity und Fatshaming sucht, ist hier, meiner Meinung nach nicht gut aufgehoben (versucht es gerne mit: Shape of Love von Marina Neumeier oder Alles was ich von dir weiß von Kyra Groh), daher bekommt das Buch nur 2 von 5 Sternen von mir.