Olga Grjasnowa

 3,9 Sterne bei 356 Bewertungen
Autorenbild von Olga Grjasnowa (© René Fietzeck)

Lebenslauf

Die deutsche Schriftstellerin Olga Grjasnowa wurde am 14.11.1984 in Baku, Aserbaidschan geboren. Sie wuchs im Kaukasus auf. 1996 zog sie gemeinsam mit ihrer Familie nach Deutschland, wo sie noch heute in Berlin lebt. Nach ihrem Abitur nahm sie zunächst im Jahr 2005 ein Studium der Kunstgeschichte in Göttingen auf, ehe sie dann aber ans Deutsche Literaturinstitut Leipzig wechselte. Neben Studienaufenthalten in Polen und Israel studierte sie auch an der UDK in Berlin und am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau. Olga Grjasnowa nahm 2007 am Klagenfurter Literaturkurs teil und wurde ein Jahr später Stipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. 2010 besuchte sie die Jürgen-Ponto-Schreibwerkstatt. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Dramatikerpreis der Wiener Wortstätten für ihr Debütstück "Mitfühlende Deutsche" ausgezeichnet. 2011 erhielt sie das Grenzgängerstipendium der Robert Bosch Stiftung. Mit ihrem 2012 erschienenen Romandebüt "Der Russe ist einer, der Birken liebt" geriet sie sofort in den Fokus der Öffentlichkeit und wurde von bedeutenden Kritikern in diversen Feuilletons gewürdigt. Ihr Debütroman schaffte auf Anhieb den Sprung in die Longlist des Deutschen Buchpreises 2012.

Alle Bücher von Olga Grjasnowa

Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783423142465)

Der Russe ist einer, der Birken liebt

 (186)
Erschienen am 01.09.2013
Cover des Buches Gott ist nicht schüchtern (ISBN: 9783746634395)

Gott ist nicht schüchtern

 (85)
Erschienen am 17.08.2018
Cover des Buches Die juristische Unschärfe einer Ehe (ISBN: 9783423144902)

Die juristische Unschärfe einer Ehe

 (37)
Erschienen am 22.04.2016
Cover des Buches Der verlorene Sohn (ISBN: 9783746638706)

Der verlorene Sohn

 (24)
Erschienen am 19.07.2022
Cover des Buches Der verlorene Sohn: Roman (ISBN: B08736JJQ4)

Der verlorene Sohn: Roman

 (4)
Erschienen am 07.09.2020
Cover des Buches Gott ist nicht schüchtern: Roman (ISBN: 9783841212863)

Gott ist nicht schüchtern: Roman

 (4)
Erschienen am 17.03.2017
Cover des Buches Die Macht der Mehrsprachigkeit (ISBN: 9783411756582)

Die Macht der Mehrsprachigkeit

 (3)
Erschienen am 16.03.2021
Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783844905915)

Der Russe ist einer, der Birken liebt

 (8)
Erschienen am 17.02.2012

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Olga Grjasnowa

Cover des Buches Die juristische Unschärfe einer Ehe (ISBN: 9783899038422)
Jorokas avatar

Rezension zu "Die juristische Unschärfe einer Ehe" von Olga Grjasnowa

Baku - Berlin
Jorokavor einem Monat

Die Ehe, die Leyla und Altay führen, besteht dem ersten Anschein nach eigentlich nur auf dem Papier, denn beide sind eher dem eigenen Geschlechtsgenossen zugetan. Doch nicht nur dieser Umstand hat ihnen das Leben in der alten Heimat erschwert, so dass sie in das offensichtlich liberalere Berlin gezogen sind. Altay arbeitet als Psychiater, Leyla versucht nach einer erzwungenen, längeren Pause im Ballett wieder Fuß zu fassen. Da tritt Jonoun in ihr Leben und zieht bei den beiden ein. Das bringt neue Dynamik in eingefahrene Scheinehestrukturen.


Der zweite Teil der Handlung spielt dann wieder im Kaukasus, zunächst in Baku, der alten Heimat von Leyla. Sie kommt mit dem Gesetz in Konflikt, wird aus dem Gefängnis ausgelöst und reist mit Jonoun durch Republiken der ehemaligen Sowjetunion. Doch Altay hat sie noch nicht ganz aufgegeben, macht parallel aber eigene Erfahrungen mit dem Umgang von gleichgeschlechtlicher Liebe im Osten....


Das gibt es sicherlich noch in vielen Ländern, dass homosexuell veranlagte Menschen eine Scheinehe eingehen, um von ihren Ursprungsfamilien in Ruhe gelassen zu werden und dem Umwelt gegenüber eben den Schein zu wahren. Fast schon ein Glück, wenn einer der Partner dann nicht heterosexuell und unwissend ist. So arrangieren sich auch Leyla und Altay, wobei jedoch immer wieder auch eine gewissen Zuneigung und sexuelle Anziehung zwischen ihnen beiden entflammt. In Berlin würden sie diesen Schein nicht mehr benötigen, doch eine Ehe bringt ja dann doch gewissen Vorzüge. Interessant wird es, wenn eine Dritte Person ins Spiel kommt. Das fokussiert die Handlung und baut noch einige Nebenschauplätze mit ein. So spielt das Ballett eine gewissen Rolle, die Vergangenheit von Leyla, das Leben und Aufwachsen in der ehemaligen UdSSR und dem Umgang mit Homosexualität nach dem Zerfall des Sowjetreiches.


Bei einigen Passagen im zweiten Teil muss man als Mitteleuropäer doch ganz schön schlucken und kann diesbezüglich nur die recht umfassende Freiheit in Deutschland preisen. Doch wieder einmal war für mich zu viel in den Handlungsverlauf mit eingebaut, das wirkte zum Teil ein wenig, als ob sich die Autorin verzettelt hätte. Doch es handelt sich um die gekürzte Lesung, so dass dieser Eindruck auch an den Kürzungen liegen könnte.


Es liest Wiebke Puls, die mir bisher in dem Bereich gänzlich unbekannt war. Sie scheint jedoch laut Wikipedia schon einige Vertonungen von Büchern gemacht zu haben. Sie trägt mitunter recht variationsreich vor, manchmal aber auch etwas leierhaft. War nicht unangenehm, ihr zuzuhören.


Es sind 4 CDs mit ca. 5 Stunden Hörerlebnis.


Es handelt sich um eine gekürzte Lesung, was man auch merkt.


Fazit: Interessante Mischung.

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Cover des Buches Der verlorene Sohn (ISBN: 9783746638706)
book_sorcerys avatar

Rezension zu "Der verlorene Sohn" von Olga Grjasnowa

Wichtige Themen, eingewoben in ein interessantes Setting
book_sorceryvor 4 Monaten

Ein wunderbares Buch mit interessanter historischen Kulisse, das mich an vielen Stellen immersiv mitgenommen hat. Die lineare Erzählweise hat sich für diese Geschichte passend angefühlt; die Themen um Erinnerung und das Verlieren/Vergessen (und das Thema Russifizierung und Kolonialismus) wurden dadurch gut hervorgehoben. Um für mich noch eine längere Nachwirkung und Tiefe zu haben, hätte ich mir eine stärkere emotionale Bindung zum Protagonisten gewünscht.

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Cover des Buches Der verlorene Sohn (ISBN: 9783746638706)
E

Rezension zu "Der verlorene Sohn" von Olga Grjasnowa

Der Schreibstil war nicht meins
elviravor 6 Monaten

Mich hat das Thema wirklich sehr interessiert. Besonders über den Kaukasus liest man nicht viel. Gleichzeitig war dieses Buch auch mein erstes von der Autorin. Ich glaube, hier hätte man viel mehr rausholen können!

Denn der Schreibstil ist sehr distanziert und lieblos. Mir haben die Emotionen gefehlt. So wirkte auch Jamalludin irgendwie fern. Dabei ist durchaus Potential da, denn er steht zwischen zwei Kulturen. Diese Zerrissenheit wird immer wieder angedeutet, doch so richtig fühlen konnte man es nicht. Trotzdem ist die Geschichte nicht schlecht. Ich habe sie irgendwie gerne gelesen. Denn man lernt verschiedenes. Gerade über die verschiedenen Völker des Kaukasus. 

Erst am Ende wurde es ein bisschen emotionaler. Nun habe ich von verschiedenen Lesern gehört, dass andere Bücher der Autorin besser sein sollen. Deswegen werde ich ihr auf jeden Fall noch eine Chance geben! 

Fazit: Wieder einmal merke ich, wie viel vom Schreibstil abhängt. Wäre hier der Schreibstil nicht so distanziert, wäre das Buch ein Highlight gewesen! Dennoch konnte ich einiges aus der Geschichte mitnehmen. Ich bin gespannt auf die anderen Bücher der Autorin!

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948 Beiträge
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Letzter Beitrag von  Dajobamavor 3 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Liebe Leser, mein Roman "Der Russe ist einer, der Birken liebt" erschien vor einem Monat beim Hanser Verlag. Heute möchte ich eine Leserunde starten und freue mich schon sehr auf sie. Ich verlose 20 Bücher. In "meinem Russen" geht um um Mascha: Sie ist Jüdin, Deutsche, Russin, Aserbaidschanerin und, wenn nötig, Türkin oder Französin. Sie ist polyglott, anpassungsfähig und immer zum raschen Davonlaufen bereit. Als Kind hat sie das Pogrom an den Armeniern in Baku und die kaukasischen Kriege miterlebt. Über die Angst und die Machtlosigkeit von damals legte sich in Deutschland die Erfahrung der Immigration und der Sprachlosigkeit. Sie ist stets auf der Suche nach etwas, das ihr Stabilität bieten kann – sei es ein Ort oder eine Person, Mann oder Frau. Bei ihrem Freund Elias kommt Mascha endlich zur Ruhe. Sie steht kurz vor einem Studienabschluss der Dolmetscherwissenschaften und hat große Pläne, was ihre Karriere angeht. Nach außen hin ist Mascha glücklich und selbstbewusst. Innerlich ist sie unsicher und misstrauisch. Ihre Eltern sind an Deutschland gescheitert: Ein verhinderter Kosmonaut und eine alternde Konzertpianistin waren nicht genau das, worauf Deutschland gewartet hatte. Wonach Mascha sich sehnt ist keine Identität, die ist ihrer Meinung nach in heutigen Metropolen nicht mehr aktuell. Mascha und ihre Freunde, junge Erwachsene mit Hochschulabschüssen und „Migrationshintergrund“, setzten eher auf Staatsbürgerschaften, Visa und Aufenthaltsgenehmigungen, als auf die Zugehörigkeit zu einem Kollektiv. Trotzdem treffen in ihrem Kreis immer wieder unterschiedliche Traditionen, Lebensentwürfe und Verletzungen aufeinander. Die meisten davon wurden bereits von früheren Generationen eingeschleppt, aber dadurch sind sie nicht weniger mächtig. Elias stirbt unerwartet an den Folgen eines Oberschenkelknochenbruchs. Sein Tod löst bei Mascha einen Schock aus: Zuerst versucht sie, seinen Tod zu verdrängen. Doch die Realität holt sie ein und vermischt sich allmählich mit den Erinnerungen an das Pogrom. Als der Verlust von Elias von ihrem Kriegstrauma überlagert wird, beschließt sie, die Trauer mit einer weiteren Migration zu überschreiben. Sie geht nach Israel. Doch auch das Gelobte Land entpuppt sich als Enttäuschung. Ich freue mich auf euch!
411 Beiträge
Pennelos avatar
Letzter Beitrag von  Pennelovor 11 Jahren

Zusätzliche Informationen

Olga Grjasnowa wurde am 14. November 1984 in Baku (Aserbaidschan) geboren.

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