âDie SchattenflĂŒsterinâ von Olga A. Krouk erzĂ€hlt die Geschichte eines MĂ€dchens, dass in den Schatten der Menschen, die Zukunft sehen kann und lernen muss, ihre FĂ€higkeiten zu nutzen. Erschienen ist der Romantasy-Titel im MĂ€rz 2019 beim Verlag Drachenmond.
Lizas TrĂ€ume haben sich verĂ€ndert und auch die Schatten scheinen eine Botschaft fĂŒr sie zu haben. Als sie sich zu einem Auslandsjahr nach Russland begibt, beginnen die Ereignisse sich zuzuspitzen. Der DĂ€mon aus ihren TrĂ€umen wird immer realer. Gleichzeitig muss sie sich auch mit den Problemen einer normalen SchĂŒlerin rumschlagen. Langweiliger Unterricht, ein Junge, der ihr Herz höher schlagen lĂ€sst. Sein Schatten sagt voraus, dass er sterben wird. Doch das kann Liza nicht zulassen und so muss sie sich wohl oder ĂŒbel ihrer Gabe und einem mĂ€chtigen Feind stellen.
Das Buch habe ich auf einem Meet & Greet mit sehr sympathischen Autorinnen, u. A. natĂŒrlich auch Olga A Krouk, im September 2019 erworben. Da war die Welt noch in Ordnung und man durfte sich ganz nah kommen. Ich finde, dass kann man sich gar nicht mehr so richtig vorstellen. Romantasy ist nicht mein ĂŒbliches Genre, aber ab und zu muss man ja auch mal etwas Neues ausprobieren.
Der Schreibstil der Autorin konnte mich sehr schnell fĂŒr sich einnehmen. Man wird direkt in die Geschichte hineingezogen und man kann sich alles gut vorstellen, insbesondere den Hamburger Flughafen und leckere Franzbrötchen, aber das liegt sicher daran, dass ich nun mal ganz in der NĂ€he von Hamburg wohne. Aber auch Russland und St. Petersburg wird lebendig.
Die Geschwindigkeit der Geschichte war mir gerade anfangs fast schon zu schnell. Mit 257 Seiten handelt es sich allerdings auch um ein recht kurzes Buch, was ein zĂŒgiges Fortschreiten der Handlung nötig macht. Die Dinge haben sich allerdings so schnell entwickelt, dass mir teilweise schon schwindlig wurde. Liza begibt sich auf ein Auslandsjahr, lebt in einer Gastfamilie, die ihr fremd ist und sofort passieren komische Dinge, teilweise auch gefĂ€hrliche Dinge. WĂ€re ich die Gastmutter wĂŒrde ich da glaube ich eher skeptisch werden, ob das so die richtige Entscheidung war und auch die Beziehungen der Personen zueinander an sich, haben sich zu Beginn fĂŒr mich nicht schlĂŒssig angefĂŒhlt. Das wird aber mit Fortschreiten der Geschichte besser und wenn man manche Dinge einfach als gegeben hinnimmt.
Sehr gut gefallen hat mir hingegen die Verbindung der Geschichte mit der russischen bzw. slawischen Mythologie. Diesen Aspekt hat die Autorin sehr gut aufgebaut. Es ist immer noch Fantasy, aber das Ganze bekommt dadurch einen realistischeren Anstrich und ich mag es sehr gern, mir vorzustellen, dass das woran Menschen frĂŒher geglaubt haben, real sein könnte.
Olga Krouk hat es zusÀtzlich geschafft einen schönen Kontrast in diese Geschichte einzubringen. Vieles ist sehr dramatisch, gleichzeitig gibt es zwischendrin Szenen, die die Stimmung etwas auflockern und zeigen, dass Liza eben auch eine junge Frau ist, die sich beispielsweise zum ersten Mal wirklich verliebt und neben ihren FÀhigkeiten auch weltliche Probleme hat.
Die Zielgruppe dieses Buches sind definitiv Jugendliche und junge Erwachsene, wozu ich nicht mehr gehöre und dadurch hatte ich zu manchen Ereignissen eine gewisse Distanz. Manches war mir ein bisschen zu konstruiert, manches war mir zu dramatisch, manches ging mir zu schnell, aber ich glaube fĂŒr die Zielgruppe ist das genau das richtige MaĂ.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven geschildert, eine davon ist Lizas Sicht und die andere, die des DĂ€mons aus ihrem Traum. Lizas Anteil ĂŒberwiegt deutlich, dadurch haben wir dann einen genauen Einblick in ihre GefĂŒhlswelt und wie sie mit den ihr gestellten Situationen umgeht. Ich fand es hingegen auch interessant zu verfolgen, wie der DĂ€mon die Welt wahrnimmt, in die er hineingerĂ€t. Insgesamt konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen und habe beim Geschehen mitgefiebert.
Beim Drachenmond-Verlag möchte ich die Gestaltung des Buches nicht unerwĂ€hnt lassen. BĂŒcher aus diesem Verlag sind immer etwas Besonderes. Jedes Kapitel beginnt mit einer Zeichnung von Raben und am unteren Rand sieht man einen Wald. Die gesamte Aufmachung unterstĂŒtzt die Stimmung, die das Buch vermitteln will, sehr gut. Am Ende des Buches findet ihr noch eine Danksagung und ein paar Links zu weiterfĂŒhrenden Informationen.
Fazit: Eine gute Geschichte, die sich fĂŒr mein Empfinden gerade anfangs etwas zu schnell entwickelt hat, deren Verbindung mit der slawischen Mythologie aber gelungen ist und einen in seinen Bann zieht. Empfehlenswert fĂŒr alle Junggebliebenen und sicher auch fĂŒr Fans des Romantasy Genres.