Rezension zu "Gesammelte Werke" von Novalis
Neben dem wohl bekanntesten Werk "Heinrich von Ofterdingen" findet sich in der Sammlung auch der Text "Europa und die Christenheit", ein eindrucksvolles Bild der Mittelaltervorstellung zur Zeit der Romantik, und einige Gedichte.
Novalis schreibt mit der Leichtigkeit der Jugend und mit dem Selbstbewusstsein eines Genies.
Mit seinem Fragment "Heinrich von Ofterdingen" begründet er das Genre des Künstlerromans.
Die Kunst wird in diesem Werk als Wahrheit angesehen, als die ultimative Gabe des Lebens. Der Künstler erfährt durch seine Berufung die Verständnis der Welt und die Anerkennung der Gesellschaft in einer idealisierten Mittelalterwelt.
Der Roman ist ein Vorbild für alle erzählende Literatur. Eine durchkomponierte Handlung (nicht nur stringent, sondern perfekt) und das Idealbild der romantischen Sprache.
Wenn die Romantiker eins konnten, dann war es Deutsch. Wunderschön. Keine harte Sprache, wie die Franzosen gerne propagieren, sondern ein Rythmus und Spiel.
Die Charakterbildung ist angelegt an Wilhelm Meisters Lehrjahre, das Fazit jedoch ein ganz anderes : Die Kunst als Antwort auf das Leben.