Kurzmeinung
Mein erster Norman Mailer und ich bin völlig verwirrt und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. 2 Sterne.
Inhalt
Stephen Rojack, Anfang 40, Kriegsheld, danach ein Ausflug in die Politik als Kongressmitglied, nun Professort und TV-Star. Er hat eine reiche Erbin geheiratet, Deborah, doch die beiden leben getrennt und die Beziehung ist vergiftet. Eines Abends besucht er sie und alles läuft aus dem Ruder...
Meine ausführlichere Meinung
Schon lange wollte ich mal was von Norman Mailer lesen und als ich "An American Dream" auf einem Flohmarkt entdeckte, nahm ich es mit. Nun habe ich also endlich was von Norman Mailer gelesen, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich von diesem Buch halten soll bzw. was ich mir vor der Lektüre erwartet hatte.
Definitiv nicht erwartet hatte ich dieses Ausmaß an Brutalität, besonders zu Beginn des Buches, was mich zeitweise an "American Psycho" erinnert hat. Denn ja, Rojack ist keine sympathische Figur und was er so alles treibt, ist teilweise durchaus mehr als nur verstörend. Überhaupt konnte ich keinerlei Sympathien für irgendeine der Figuren aufbringen; Mailer zeigt all den Schmutz, die Abgründe der einzelnen Personen und ihrer Beziehungen untereinander und wie sie sich gegenseitig manipulieren. Aber eingewoben sind für mich nicht nachvollziehbare Anspielungen bzw. esoterische Elemente (der Mond spricht mit jemanden oder auch wie Rojack zwanghaft auf einem Balkongeländer herumspaziert). Der Ekelfaktor ist hoch und ich glaube, dass das Hauptaugenmerk auch darauf ausgerichtet ist, den Leser immer und immer wieder zu schockieren.
Die eigentliche Geschichte ist für mich die eines privilegierten weißen Mannes, in der viele Klischees zum Tragen kommen und die ich zwar dank des flüssigen Schreibstil ohne Probleme lesen konnte, aber deren Lektüre mir persönlich nichts gebracht hat als Ekelgefühle und Verwirrung.
Fazit
Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich Recherche betrieben. Es handelt sich hier um Mailers zweites Buch und wird von vielen als sein schlechtestes beschrieben. Ich werde es also noch mal mit "The Naked and the Dead" probieren, das Buch, das ihm zu seinem Durchbruch verholfen hat. Aber "An American Dream" kann ich eigentlich nicht empfehlen. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof dafür.