Nikki Erlick

 3,7 Sterne bei 18 Bewertungen
Autor*in von Die Vorhersage, Die Vorhersage und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Nikki Erlick

Nikki Erlicks Arbeiten sind auf den Websites von »New York Magazine«, »Harper's Bazaar«, »Newsweek«, »Cosmopolitan« und »The Huffington Post« erschienen. Als Reisejournalistin hat sie viele Länder erkundet – von beschaulichen Dörfern in Frankreich bis zu den arktischen Fjorden Norwegens. Sie schloss ihr Studium an der Harvard University mit summa cum laude ab und ist ehemalige Redakteurin von »The Harvard Crimson«. Sie erwarb ihren Master-Abschluss in Global Thought an der Columbia University. »Die Vorhersage« ist ihr Debütroman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Nikki Erlick

Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: 9783453322448)

Die Vorhersage

 (11)
Erschienen am 14.12.2022
Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: B0BNQTSKVQ)

Die Vorhersage

 (5)
Erschienen am 12.12.2022

Neue Rezensionen zu Nikki Erlick

Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: 9783453322448)
Booklove91s avatar

Rezension zu "Die Vorhersage" von Nikki Erlick

Die Holzbox
Booklove91vor 2 Tagen

Meine Meinung und Inhalt

Tatsächlich hatte die Times im September, sechs Monate nach der Ankunft  der Fäden, genug Daten gesammelt, um zu zeigen, dass ein sehr kleiner, aber statistisch signifikanter Prozentsatz der amerikanischen Bevölkerung das Land verlassen hatte. Viele Auswanderer gingen einfach nach Kanada, während einige noch weiter nördlich nach Skandinavien reisten, wo die jahrelange gute Presse  – die Länder zählten zu den glücklichsten Regionen der Welt und setzten sich mit am meisten für Gleichberechtigung ein  – die Ängste vor dem endlosen Winter scheinbar übertrumpfte." (ZITAT)

Als Nina eines schönen Morgens ihre Wohnungstür öffnet, findet sie eine schlichte Holzbox. Darin verbirgt sich ihr Lebensfaden. Wenn sie die Box öffnet, wird sie erfahren, wie viele Jahre ihr noch bleiben. Und sie ist nicht die Einzige, die dieses »Geschenk« bekommt. Überall auf dem Globus – sei es nun im New Yorker Apartment, in einer Hütte in den Bergen oder einem Beduinenzelt – hat jeder Volljährige eine Box erhalten und fragt sich: Will ich wirklich wissen, wann ich sterben muss? Einfühlsam und klug erzählt Nikki Erlick, was mit der Gesellschaft, mit Beziehungen und mit jedem einzelnen Individuum passiert, wenn uns die eigene Sterblichkeit drastisch vor Augen geführt wird. »Die Vorhersage« ist ein berührender Roman über das Leben und das Sterben, über Freundschaft und Liebe und über das Menschsein selbst.


"Im März und April waren die Regierungen der Länder zu sehr damit beschä igt, die Echtheit der Fäden zubestätigen und die Weltwirtscha  vor dem Absturz zu bewahren, um zu erkennen, dass sie nicht völlig machtlos waren. Die Ankun  der Boxen konnten sie nicht kontrollieren. Aber vielleicht, wie die Menschen sie benutzten." (ZITAT)

Die Idee hinter dem Debütroman "Die Vorhersage", hat mir von Beginn an gefallen, ebenso der Schreibstil der Autorin. Erlick erzählt aus verschiedenen Perspektiven, was das Wissen oder das Nicht-Wissen-Wollen mit ihren Charakteren macht. Es ist faszinierend zu lesen, dass manche tatsächlich der Versuchung widerstehen können, die meistens jedoch nicht. Die Verlockung ist zu groß, die Angst und der Druck unbeschreiblich.

"Mit jedem Tag, an dem wieder Hundertausende Menschen am Morgen ihres zweiundzwanzigsten Geburtstages aufwachten und ihre Box vorfanden, wurde die Lage dringlicher. Sie konnten nicht länger rätseln, was ihre Fäden wohl aussagten. Sie brauchten Klarheit." (ZITAT)


Das Buch regt natürlich auch zum Nachdenken an, wie man selbst handeln würde, wenn man eine Box öffenen könnte, durch welche man erfährt, wann man sterben würde.

Das schöne Cover finde ich sehr gut gewählt. In den USA wurde das hochemotionale Werk sofort zum Bestseller, derzeit ist oder wird er in gleich 14 Sprachen übersetzt. In Deutschland ist „The Measure“ jetzt unter dem Titel „Die Vorhersage“ erschienen.

Von mir bekommt das Buch mit dem kreativen Gedankenexperiment eine Leseempfehlung. Tolles Debüt.



Nikki Erlicks Arbeiten sind auf den Websites von »New York Magazine«, »Harper's Bazaar«, »Newsweek«, »Cosmopolitan« und »The Huffington Post« erschienen. Als Reisejournalistin hat sie viele Länder erkundet – von beschaulichen Dörfern in Frankreich bis zu den arktischen Fjorden Norwegens. Sie schloss ihr Studium an der Harvard University mit summa cum laude ab und ist ehemalige Redakteurin von »The Harvard Crimson«. Sie erwarb ihren Master-Abschluss in Global Thought an der Columbia University. »Die Vorhersage« ist ihr Debütroman.


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Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: 9783453322448)
beereadytoreads avatar

Rezension zu "Die Vorhersage" von Nikki Erlick

Ungewöhnlich, bewegend und doch mutmachend
beereadytoreadvor 21 Tagen

Was würde sich ändern, wenn wir wüssten, wann unsere Zeit vorbei ist? Welchen Einfluss hätte es auf unsere Beziehungen und Entscheidungen? Würde der Faktor Lebenszeit eine weitere Dimension für Ungleichheit sein?

Um diese Fragen dreht sich . Das Gedankenexperiment startet mit schlichten Holzboxen, die eines Tages jede volljährige Person erreichen. Darin verborgen: Der eigene Lebensfaden.

Die unterschiedlichen Reaktionen auf die Boxen sowie die individuellen Konsequenzen und gesellschaftlichen Veränderungen erleben wir aus verschiedenen Blickwinkeln. In diesem Fall habe ich die Menge an Perspektiven durchaus als bereichernd empfunden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unterschiedlich oder auch ähnlich Lebenswirklichkeiten sein könnten. Will ich die Box öffnen? Was, wenn meine Partnerin einen kürzen Faden hat? Oder einen längeren? Behalte ich den Job, der mich nicht erfüllt, und halte ich an Bekanntschaften, die mir nicht guttun, fest, wenn mir meine eigene Sterblichkeit mit einem festen Zeitpunkt vor Augen geführt wird? Gewinne ich eine gewisse Leichtigkeit, wenn ich über das Wissen verfüge – oder hemmt es mich?

Thematisch ist das Buch sicher keine leichte Kost. Dies hat auch dazu geführt, dass es mir nicht leicht gefallen ist, mein Leseempfinden in Worte zu fassen. Ich habe gegrübelt, gelacht, mich furchtbar geärgert und mir Tränen aus dem Gesicht gewischt, bevor sich die Seiten wellen, und trotzdem hatte ich am Ende ein eher positives Gefühl: Wichtig ist, was wir aus unserem Leben machen.

Nicht jeder Aspekt der Geschichte wird letztendlich aufgelöst. In meinen Augen war dies jedoch auch gar nicht nötig, um eine berührende Geschichte zu erzählen.

Insgesamt war ein überraschender Glücksgriff. Gleichzeitig denke ich, dass Achtsamkeit im Umgang mit sich und den eigenen Gefühlen beim Lesen nötig sein kann. Für mich hat der leichte Erzählstil die Waage halten können.

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Cover des Buches Die Vorhersage (ISBN: 9783453322448)
L

Rezension zu "Die Vorhersage" von Nikki Erlick

Auf eine Fadenlänge
Lesefreund6203vor einem Monat

Auf eine Fadenlänge

 

 

„Doch als sie plötzlich auftauchten, im März, wusste niemand etwas damit anzufangen, mit diesen merkwürdigen kleinen Boxen, die zusammen mit dem Frühling vor der Tür standen“.

 

Wobei nicht jeder sie gleich geöffnet hat und manche lange widerstanden hatten, hineinzuschauen. Weltweit. Denn jedem lebenden Menschen wurde eine solche Box vor die Tür gesellt. Einfach so. Aus heiterem Himmel. Ohne dass man hätte sehen oder erkennen können, wie genau diese Objekte je vor der eigenen Tür gelandet waren.

 

Doch auch die, die widerstanden hatten die erste Zeit, wurden bald gewiss durch die vielen Erfahrungen der Milliarden anderen Menschen: Jener einfache Faden, den jede Box in unterschiedlicher Länge enthielt, hatte eine direkte Aussage zur „Lebenslänge“ des konkreten Adressaten als Botschaft. Also, die bis dato oft beschworenen und als gängiger Ausdruck im Raum stehenden „Lebensfäden“ sind als Setting dieses neuen Romans von Nikki Erlick „sichtbar“ geworden.

 

Schwerkranke mit langem Faden konnten tun, was sie wollten, inklusive einiger sehr merkwürdiger Suizidversuche, und überlebten quasi alles. Andere, normale, gesund scheinende Menschen starben. Trotz aller Vorsicht.

 

Wie ist das, wenn man statt eines dunklen, gerne verdrängten Ahnens der eigenen Sterblichkeit die Länge des eigenen Lebens /nach Untersuchungen und Berechnungen der Fäden durch die Wissenschaft) relativ genau nun vorhersagen kann? Wie lebt es sich damit oder, wie lebt es sich eben nicht damit?

 

Auf jeden Fall nicht genauso, wie vorher. Wenn Paare erkennen, dass ein Teil von ihm deutlich früher gehen wird. Neben dem eigenen Wissen, erleichternd über einen langen Faden oder verzweifelt über die Kürze in der Box.

 

„Nach der Besprechung schloss sich Nina auf der Toilette in eine Kabine ein und brach an die geflieste Wand gelehnt in verzweifeltes Schluchzen aus…..“.

 

So verschieden die Menschen reagieren, es dauert nicht lange, und Spaltungen entstehen. IN kleinen Gruppen, dann weltweit in „Kurzfäden“ und „Langfäden“. Mit der Besonderheit jener mit „gefährlich kurzen Fäden“.

Eine Veränderung, die Erlick Lesern und Leserinnen anhand konkreter Personen in verschiedenen Lebenssituationen und Lebensphasen näherbring und deren politische Dimension sie auch auf die „große“ Ebene durch eine ihrer Figuren bringt (die nicht immer sympathisch gezeichnet zeigt, wie auch dieses Ereignis besonders für die eigene Macht genutzt zu werden versucht).

 

Das alles erzählt Erlick in flüssigem Stil und doch eher selbstbesinnenden Betrachtungen ihrer Protagonisten. Ein ruhiges Buch ist entstanden, das durchaus den ein oder anderen spannenden Moment in sich trägt, Leser und Leserinnen im Kern aber mit der Frage nach der eigenen Endlichkeit und dem eigenen Verständnis innerhalb der sozialen Gemeinschaft beschäftigt. Das hat eine emotional dichte Wirkung, führt aber auch zu einigen Längen im Werk, wie auch einer gewissen Gleichfärmigkeit, weil manches Mal zu wenig im Äußeren geschieht.

 

Alles in allem eine andersartige, lohnenswerte Lektüre mit einem sehr speziellen und gut ausgestaltetem Thema.

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