Rezension zu "Gute Nachbarn" von Therese Anne Fowler
Oak Hill erscheint wie der perfekte Vorort einer amerikanischen Stadt in den Südstaaten. Hier lebt die gut situierte Mittelschicht in ihren Einfamilienhäusern mit Garten, die Nachbarn organisieren sich in Buchclubs und kümmern sich umeinander. In diesem Vorort zieht die Professorin Valerie ihren Sohn Xavier auf, ein Musiktalent, der für den Herbst ein Stipendium an einer guten Universität an der Westküste zugesprochen bekommen hat. Die beiden sind gut integriert in die Nachbarschaft, aber auch auch der Hut, da Valerie schwarz ist und ihr Sohn halb-schwarz. Eines Tages ziehen die Whitmans mit ihren beiden Töchtern in das Haus nebenan: Brad Whitman ist mit seiner eigenen Firma zu Reichtum gekommen und genießt es, diesen mit seinem luxuriös renovierten Haus mit Pool und Gärtner zur Schau zu stellen. Doch hinter der perfekten Fassaden einer weißen Aufsteigerfamilie verbergen sich manche Geheimnisse, die irgendwann in eine Katastrophe münden.
Das Buch ist für mich eine Mischung aus "Desperate Housewives" und Celeste Ngs "Kleine Feuer Überall". Zu Beginn wir der perfekte Vorort beschrieben, in welchem die Katastrophen der Welt keinen Einzug finden. Im Gegenteil, man legt in Oak Hills sehr viel Wert auf gute Nachbarschaft und ein gutes Miteinander. Doch die Stimmung ändert sich, als die Whitmans ihr Anwesen beziehen. Denn die Whitmans sind "zu weiß". Gerade das Familienoberhaupt pocht auf seine Privilegien, spricht unbedacht rassistische Gedanken aus und legt Wert auf die Keuschheit der Töchter. So mündet die Geschichte schleichend, aber zielstrebig in eine Katastrophe, die niemand hat so kommen sehen.
Der Gesellschaftsroman "Gute Nachbarn" ist ein empfehlenswerter Roman, welcher auch für die heutige Zeit relevant und aktuell ist.