Leichte Story, anders als erwartet aber hatte so seinen ganz eigenen Reiz.
Inhalt: Anderta Pasario lebt ihr Leben am Rande der Legalität. Sie muss nicht arbeiten, da sie eigentlich genügend Geld auf der hohen Kante hat, aber sie tut es ihrem Partner zuliebe.
Eines Tages wacht sie auf und ihr Sohn liegt neben ihr im Bett. Ihr Sohn lebt bei ihr und nicht mehr in der Schule und niemand, außer ihr selber, bekommt mit, dass mit der Veränderung die Realität und das Leben der Menschen massiv verändert worden ist.
Der kleine Junge behindert ihr Leben. Er macht ihre Reisen langsamer und beschwerlicher. Er ist wissbegierig und bringt ihre Beziehung immer mehr auseinander. Sie möchte ihr altes Leben zurück und macht sich auf die Suche nach Tirasan Pasario, der der Urheber all dieser Veränderungen ist.
Tirasan ist aber in keiner Weise verängstig, als Anderta an ihm Rache nehmen will. Statt dessen freut er sich, dass er ein Familienmitglied getroffen hat und will Freundschaft mit ihr schließen und versuche, ihr seine Sicht der Dinge zu erklären.
Doch am Ende trifft Anderta einen alten Lebenspartner wieder, kann diesen aufklären über das, was passiert ist. Sie machen das gesuchte Kästchen ausfindig, welches Anderta eingelich holen sollte, und entlarven ihren Auftraggeber als das, was er ist. Ein machtbesessener Betrüger.
Fazit: Das Cover hat die selbe Aufmachung wie der erste Band dieser Dilogie und irgendwie habe ich mich auf die Lektüre gefreut. Wenn diese wirklich großartige Story weitergehen sollte, dann sollte man das auch verfolgen.
Am Anfang hatte ich es etwas schwer, in die Handlung hinein zu kommen. Zu frisch waren die Ereignisse aus dem ersten Band noch und ich konnte mich mit der neuen Protagonistin nicht so wirklich abfinden. Sie wirkte irgendwie unsympathisch und nicht wirklich interessant. Außerdem hab ich nicht gesehen, wie das mit dem ersten Band zusammenhängen sollte. Das schien wie zwei unterschiedliche Geschichten.
Als dann die rätselhaften Ereignisse anfingen, die Missverständnisse, dass plötzlich die Kinder nicht in Schulen weggeschlossen wurden, es vollkommen legal war, wenn man seine Kinder bei sich zu Hause hatte, dass sie vor allem von Anfang an ihre Namen kannten und das Ganze noch überlebten, wurde es interessant. – Die Story wurde ab dem Zeitpunkt weiter erzählt, als Tirasan im ersten Band die Wirklichkeit mit seiner Macht verändert hat.
Die Kernhandlung dreht sich um Anderta, die ihr Leben wieder so zurück haben möchte, wie sie es bisher kannte. Sie tut zunächst alles dafür, um den Urheber ausfindig zu machen, verfällt dann fast in kriminelle Geschichten, als sie ihn entführt und dazu zwingen will, sein Handeln wieder rückgängig zu machen und begreift nicht, dass sie nichts weiter als ganz normale Muttergefühle empfindet. – Herrlich, wie sie die Gefühlsausbrüche als Bedrohung wahrnimmt und sich nicht eingestehen will, dass sie im Herzen dann doch eine Mutter ist.
Um die Kernhandlung drumherum sind noch ein paar rührselige Randstorys eingearbeitet. Zum Beispiel die verflossen geglaubte Liebe, die dann auch nur herausfindet, dass sie von ihrem Dienstherrn verarscht wurde. Dann Tirasan, als junger Mann mit einer wirklich gigantischen Macht, der dann natürlich an sich und seinem Tun und seinen Entscheidungen zweifeln muss und die zwei Stühle, zwischen denen Anderta am Ende sitzt.
Die Welt der Namensmagie wird, in diesem zweiten Band, noch einmal komplett umgebaut. Die neuen Möglichkeiten werden aufgezeigt und so manchem Antagonisten eröffnen sich neue Wege. Es zeigt sich, dass die geregelten Verhältnisse nicht so unfehlbar sind, wie man immer geglaubt hat, denn jeder für sich strebt ja doch wieder nur nach Macht und Ansehen.
Das Ende war schlüssig, jedoch fand ich, dass es sich die handelnden Personen hier etwas einfach gemacht haben. Besonder Tirasan, als er mal wieder an der Uhr dreht. Man könnte durchaus von einem Happy End reden, aber eben ein Manipuliertes und am Ende ein viel zu Schnulziges. Dieses Gesäusel am Ende regelt zwar die Angelegenheiten der handelnden Personen, aber man hätte dieses schnulzigen Part durchaus weglassen können.
Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Dilogie. Jedoch erzählt er irgendwie eine eigene Geschichte und wirkt am Ende zwanghaft an den ersten Band herangezimmert. Das Lesen ist mir hier nicht ganz so leicht gefallen.
Der Schreibstil war locker und einfach, die Welt war auf ihre Art faszinierend und die ganzen Namen, die nicht wenige waren, haben mir in diesem Fall nicht wirklich etwas ausgemacht. Es gab die weniger Wichtigen, die ich einfach ausgeblendet habe und die, die wirklich etwas zur Handlung beigetragen haben.
Ein Kopfkinofilm hatte ich hier nur zum Teil und bin der Meinung, dass sich hier das volle Potential der Handlung nur dann entfalten kann, wenn man auch den ersten Band gelesen hat. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man die Welt nicht wirklich versteht. Das ist aber genau das, was den „Zauber“ dieses Buches ausmacht.
Ihr könnt euch dieses Buch gern antun, auch ohne den ersten Band gelesen zu haben. Allerdings geht euch dann etwas verloren und das wäre schade. Deswegen, achtet auf die chonologische Reihenfolge und taucht ab in eine magische Welt, in der ich persönlich NICHT leben möchte.