Moritz Rinke

 4 Sterne bei 186 Bewertungen

Lebenslauf von Moritz Rinke

Moritz Rinke, 1967 in Worpswede geboren, Studium »Drama, Theater, Medien« in Gießen. Seine Reportagen, Geschichten und Essays (als Buch erschienen unter dem Titel »Der Blauwal im Kirschgarten« und »Das große Stolpern«) wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein Stück »Republik Vineta« wurde 2001 zum besten deutschsprachigen Theaterstück gewählt und 2008 für das Kino verfilmt. Im Sommer 2002 fand in Worms die Uraufführung von »Die Nibelungen« statt, die in den Folgejahren ein großes Publikum begeisterten. »Café Umberto« wurde 2005 von neun Theatern zur Aufführung gebracht. Einige seiner Stücke sind in der »Trilogie der Verlorenen« erschienen. ZDF und ARTE drehten einen Film über den Autor (»Mein Leben – Moritz Rinke«, Erstausstrahlung 13.1.2008). Moritz Rinke lebt in Berlin und ist Gastprofessor für Szenisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.

Alle Bücher von Moritz Rinke

Cover des Buches Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel (ISBN: 9783462043426)

Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel

 (85)
Erschienen am 18.08.2011
Cover des Buches Wir lieben und wissen nichts (ISBN: 9783499245190)

Wir lieben und wissen nichts

 (5)
Erschienen am 02.05.2013
Cover des Buches Also sprach Metzelder zu Mertesacker ... (ISBN: 9783462044010)

Also sprach Metzelder zu Mertesacker ...

 (3)
Erschienen am 19.04.2012
Cover des Buches Trilogie der Verlorenen (ISBN: 9783499231940)

Trilogie der Verlorenen

 (3)
Erschienen am 02.12.2002
Cover des Buches Café Umberto (ISBN: 9783499241857)

Café Umberto

 (3)
Erschienen am 01.10.2005
Cover des Buches Das große Stolpern (ISBN: 9783462036282)

Das große Stolpern

 (2)
Erschienen am 19.08.2005
Cover des Buches Die Nibelungen (ISBN: 9783499245145)

Die Nibelungen

 (2)
Erschienen am 01.08.2007

Neue Rezensionen zu Moritz Rinke

Cover des Buches Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García (ISBN: 9783462004410)
DoraLupins avatar

Rezension zu "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" von Moritz Rinke

Inselleben auf Lanzarote
DoraLupinvor 6 Monaten

Pedro Fernandez Garcia ist Inselpostbote auf Lanzarote. Die Zustellungen werden immer weniger, da viele Leute immer mehr Internet und Co nutzen, so hat er viel Zeit den Sohn seiner Freundin von der Schule abzuholen, Cafe con leche zu trinken und immer wieder Neuigkeiten über seine verbliebene Kundschaft zu erfahren, wie beispielsweise über die Nudistin Johanna. Eines Tages passiert ein Unfall mit Pedros Honda, dass das Fass bei seiner Freundin Carlota zum überlaufen bringt. Sie verlässt Pedro und geht mit ihrem Sohn nach Barcelona. Für Pedro stürzt damit eine Welt ein. Trotzdem vergeht einige Zeit, bis er gemeinsam mit seinem alten Freund Tornado und einem afrikanischen Flüchtling, einen Plan schmiedet um seinen "Sohn" zurück zu holen.

Wenn man über die Insel Lanzarote nachdenkt, steht diese für viele Menschen für eine Insel zum baden und um seine freie Zeit im Urlaub zu genießen. In diesem Buch lernen wir eine andere Seite kennen, vorallem die der Einheimischen auf der Insel. Was bedeutet es für Pedro, wenn die Menschen immer weniger Postkarten und Briefe schreiben? Aber auch Themen wie Nudismus, die Vulkane der Insel und die Flüchtlingssituation spielen im Buch eine Rolle.

Tatsächlich hatte ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet, ich dachte es geht viel um die Vater-Sohn-Beziehung und wie und ob Pedro seinen Miguel wieder zurück bekommt. Tatsächlich handeln nur die letzten 100 Seiten von diesem Plan, ansonsten geht es um viele kleine Geschichten die einem Land und Leute besser kennen lernen lassen. Leider muss ich sagen waren mir die Themen insgesamt zu oberflächlich angeschnitten. Oft habe ich mich gefühlt, als würde ich mit einem Einheimischen am Tisch sitzen und er würde aus seinem Leben erzählen. Viele ganz verschiedene Infos, aber man geht nicht wirklich in die Tiefe dabei. So hatte es immer wieder Themen, die mich interessiert haben, wie der damalige Vulkanausbruch oder eine amüsante Verschwörungstheorie über Atlantis von Freund Tornado, aber es gab für mich auch immer wieder einzelne Längen im Buch, wenn mich Themen nicht so angesprochen oder interessiert haben.

Die Personen waren ganz gut gezeichnet, wie Pedros Freund Tornado, der immer wieder Witz in die Geschichte bringt, oder der afrikanische Flüchtling Amado, der schon bald nach seiner Ankunft am liebsten wieder zurück nach Afrika möchte. Aber auch das Thema Flüchtlinge wird leider nur oberflächlich behandelt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich recht gut von der Geschichte unterhalten worden bin, aber ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Ausserdem hätte ich mir etwas weniger Themen gewünscht, die mehr in die Tiefe gegangen wären als viele und dafür nur oberflächlich.

Fazit: Recht unterhaltsame Geschichte, man lernt viel über die Einheimischen und das Inselleben kennen. Viele verschiedene Themen, die aber leider nur oberflächlich behandelt wurden. Der Plan um seinen Sohn entspannt sich erst in den letzten 100 Seiten.

Kommentare: 1
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Cover des Buches Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García (ISBN: 9783462004410)
GeschichtenLegendenSagens avatar

Rezension zu "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" von Moritz Rinke

Einen Blick wert.
GeschichtenLegendenSagenvor 7 Monaten

          Gestaltung:

Das Cover gefällt mir gut, weil es dezent wirkt und so einen Gegensatz zu dem markanten, langen Titel schafft. Das Buch an sich ist in fünf Teile unterteilt und die einzelnen Kapitel sind überwiegend kurz gehalten, so dass man zwischendurch die Möglichkeit hat, noch schnell mal ein Kapitel einzuschieben.

Auf den letzten Seiten ist das Inhaltsverzeichnis zu finden, sowie ein Quellenverzeichnis zu Zitaten und Bildern.


Inhalt & Orte:

Man begleitet Pedro Fernández García, einen Postboten auf Lanzarote und nebst den oben angesprochenen Bildern, die in den Text eingebaut sind, kann man viele Orte entdecken, die man vielleicht selbst schon mal besucht hat. Das hat mir sehr gut gefallen. Durch den Beruf Garcías hat sich der Autor die Möglichkeit geschaffen, eine Bandbreite an Kurzgeschichten und Erzählungen über die Anwohner zusammenzustellen, die Abwechslung garantierten. Besonders gelungen ist dem Autor z. B. die Einbindungen von geologischen, historischen und kulturellen Fakten.


Charaktere:

Die Qualität der ausgearbeiteten Charaktere war durchwachsen. Es gab ein bis zwei Figuren, die zweifelsfrei beliebig ausgetauscht hätten werden können. Ansonsten hat mir die Authentizität der übrigen Charaktere gefallen. Pedros große Liebe Carlota kommt in diesem Roman nicht gut weg: Ihre anfänglichen Übertreibungen respektive ihre Entscheidungen konnte ich weder emotional noch rational nachvollziehen. Man konnte sich von Anfang an denken, worum es geht, dennoch fand ich sie anstrengend und Pedro sogar etwas naiv.


Schreibstil:

Die Erzählweise war entspannt, teilweise mit tragikomischen Momenten gespickt.


Fazit:

Ich wurde für eine 5-Sterne-Bewertung nicht vollends überzeugt. Manchmal war es mir etwas zu überspitzt dargestellt. Und da die Geschichte auf das nicht nachvollziehbaren Verhalten Carlotas aufgebaut wurde, war es anfänglich nicht ganz rund für mich. Auch die Sexszenen und erotischen Momente / Gedanken hätten weggelassen werden können, da sie für die Geschichte unwichtig sind.


Dennoch ist es ein kurzweiliger Roman, den ich als lesenswert erachte.

        

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Cover des Buches Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García (ISBN: 9783462054521)
dasbuchzuhauses avatar

Rezension zu "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" von Moritz Rinke

Mehr als ein unterhaltsamer Road Trip
dasbuchzuhausevor einem Jahr


Pedro, in dritter Generation Postbote in Yaiza auf Lanzarote, hat dank Internet kaum noch Post, die er zustellen kann. Dann verlässt ihn Carlota, seine große Liebe und nimmt den gemeinsamen Sohn Miguel mit aufs Festland, nach Barcelona.

Sein Kumpel Tenaro ist ein arbeitsloser Fischer ohne Boot und dann taucht plötzlich Amado auf, ein Flüchtling aus Afrika, der es bis nach Lanzarote geschafft hat.

Alle drei Männer haben nichts mehr zu verlieren und den Mut der Verzweifelten. Sie schmieden einen unglaublich verrückten Plan. Und vielleicht lösen sie auch noch das Geheimnis um einen marokkanischen Tisch und um einen blauen Ball.

Tja, auch wenn es sich jetzt so anhört wie die Geschichte eines völlig abgedrehten Roadtrips, geht es doch um viel mehr in „Der letzte Tag des Pedro Fernándo García“. Es ist keine Geschichte, die laut ist und vor Spannung nur so platzt und knallt.

Es ist mehr eine Reise ins Innenleben des Pedro Fernándo García und seiner ungleichen Freunde. Auch ist es eine Reise in die Familiengeschichte zu einem dunklen Geheimnis. All dies wird erst nach und nach klar. Zunächst werden in aller Ruhe Pedro, Carlota und der Sohn Miguel vorgestellt. Pedro, der mangels Post die meiste Zeit damit verbringt, Cafe con leche am Hafen zu trinken. Carlota, die gaaanz viel arbeitet und Miguel, das ein und alles von Pedro.

Und plötzlich bricht die heile Welt auseinander. Der Schmerz Pedros ist ganz deutlich spürbar, wie großartig Moritz Rinke diese Gefühle ausdrücken kann. Als Leser*in erlebt man die verschiedenen Traurigkeitsphasen der Hauptfigur mit und lernt dann auch Tenaro und irgendwann den sehr gebildeten Amado kennen.

Im Laufe der Geschichte werden einige Personen und Ereignisse vorgestellt, was mich zunächst ein wenig schwindelig gemacht hat. Man lernt die liebenswerten und weniger liebenswerten Macken der Menschen in Pedros Umfeld kennen. Zum Schluss wird aber aus all den kleinen Nebenschauplätzen und Erzählfäden, die gesponnen werden, etwas Ganzes. Es gibt Beschreibungen der Insel, Menschen, die ganz detailliert umrissen werden und was mich sehr berührt hat, ist die Liebe Pedros zu seinem Sohn. Dies wird mit jeder Handlung, jedes Gedanken Pedros klar und so erscheint dann am Ende auch der Plan einfach logisch und gar nicht so völlig verrückt.

Auch die beiden anderen wichtigen Figuren des Buches, Tenaro und Amado, bringt der Autor näher. Es wird klar, was ihre Ambitionen, ihre Sorgen und Hoffnungen sind. Und gleichzeitig schafft es Moritz Rinke, aktuelle Themen wie das Verdrängen der kleinen Fischer durch große Fischfangflotten und die Flüchtlingsströme aus Afrika mit in das Buch einzubringen. So beschreibt er, was Amado auf sich genommen hat, um nach Spanien zu kommen. Eine lebensgefährliche Reise durch die Sahara und über das Meer und den Aufenthalt im Lager. Dadurch kommt neben der eigentlichen Geschichte um Pedro noch eine politische Komponente hinein.

Es ist mal wieder ein ganz feines, leises Buch, dass seinen Zauber erst so nach und nach außen kehrt. Ich hatte etwas anderes erwartet aufgrund des Klappentextes, habe aber eine ganz bezaubernde Geschichte stattdessen gefunden. Ein Buch für diejenigen, die die leisen Töne mögen, aber auch eine Vorliebe für leicht schräge Typen und schräge Plots haben, denn zwischendurch wird es schon ein wenig verrückt und ich musste ein paar Mal laut lachen. Und es wird dann auch klar, warum das Buch „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“ heißt.




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