Rezension zu "Tagebuch" von Anne Frank
Das Tagebuch der Anne Frank - wer kennt es nicht? Ich habe die Jubiläumsausgabe erworben - die äußerlich ausschaut wie ein Poesiebuch mit einem Verschluss und karierter Bespannung.
Das Buch enthält die deutschsprachige Ausgabe des Tagebuchs. Es gibt zwei Fassungen, die jeweils von der jungen Anne stammen. Die zweite Fassung wurde von ihr selbst überarbeitet, weil ihr der eigene Stil vom ersten Geschriebenen nicht mehr gefiel.
Das mir vorliegende Buch ist die zweite Fassung, nicht die, welche von ihrem Vater noch überarbeitet worden war. Keine Geringere als Mirjam Pressler hatte sie übersetzt. Die Gedanken- und Gefühlswelt von Anne Frank kommt bei dieser Fassung bestens zur Geltung. Man spürt in den Zeilen, dass sie sich weiter entwickelt hat im Hinblick auf die erste Fassung.
Das Buch ist mit schwarz-weiß Fotomaterial versehen, welches die Texte nochmals bildhaft untermalt.
Eine Zeittafel und ein Glossar sind angehangen. Gerhard Hirschfeld hat sich außerdem im Anschluss an das eigentliche Tagebuch mit dem Text beschäftigt und den zeitgeschichtlichen Kontext in Worte gefasst. Sehr interessant, sollte man unbedingt lesen.
Mirjam Pressler schrieb außerdem noch ein Kapitel zur Geschichte der Familie Frank und eines zu Anne Franks Leben. Es gibt außerdem einen Plan des Hauses in Amsterdam und eine Europakarte der Jahr 1943/44. Die Helfer finden Erwähnung und die Hinterhausbewohner werden mit ihren richtigen Namen benannt und kurz beschrieben. Es gibt außerdem die Editionsgsgeschichte zu Otto Frank und dem Tagebuch, dem Beweis der Echtheit und dem Entstehen der Lesebuchausgabe. Schließlich gibt es ein Nachwort - "Was danach geschah" - "War es Verrat?", "Die Verhaftung" , "Deportation", "Tod", "Überleben"
Rundherum gelungene Ausgabe zum 75jährigen Jubiläum des Tagebuches der Anne Frank !!!