Rezension zu "Sandman - Der Comic zur Netflix-Serie" von Neil Gaiman
Irgendwas passiert in der Traumwelt und der Hüter der Träume, Dream, ist angesichts dessen beunruhigt. Aber nicht nur das. In den sieben Kapiteln der Sandman-Reihe werden viele Themen angeschnitten und so manches Kapitel kann sogar für sich alleine stehen.
Das macht die Sandman-Reihe so interessant. Es wird nicht nur eine Hauptstory präsentiert, sondern auch viele große und kleine Nebenschauplätze, die das Wesen der Hauptfigur Dream zeigen und ausmalen. Vieles wird reichlich wirr erzählt und offenbart sich dem Leser gegebenenfalls erst, wenn er das Buch mehrmals durchforstet. Aber spätestens dann wird die Fülle und Vielfalt des Plots sichtbar und deutlich.
Der Humor darf bei einer Gaiman-Geschichte natürlich nicht zu kurz kommen, wenn z.B. Ken und Barbie auftauchen. Aber auch Bezüge zur „American Gods“ Reihe werden deutlich (wobei ich anmerken muss, dass diese nach Sandman entstand), was für den ein oder anderen Schmunzler gut sein dürfte.
Die Zeichnungen sind wieder sehr gut umgesetzt und unterstreichen Text sehr ansprechend. Die Collagen gibt es übrigens nur bei den Covern (ich finde, dass die ein wenig verwirren), der eigentliche Inhalt ist klassischer gezeichnet, wobei die Farben und Zeichenstile sehr passend und vielfältig umgesetzt wurden. Übrigens: Trotz aller Wirren und abgedrehten Darstellungen und Erzählungen bekommt die Geschichte „Das Puppenhaus“ ein Ende.
Etwas schwierig wird es, die digitale Version dieses Buchs zu lesen, wenn die Geschichte im Querformat erzählt wird. Das ist sicherlich beim Print einfach zu lesen, in dem das Buch einfach nur um 90 Grad gedreht wird, was bei eine Tablet auch noch geht (wenn das automatische Drehen deaktiviert wird), aber beim Monitor schon schwieriger wird. Glücklicherweise treten die „Querformat-Stripes“ nur selten auf.
Fazit
Die Geschichte von „Dream“ geht weiter. Das Puppenhaus enthält viele Geschichten. Neben dem Hauptplot werden noch einige Nebenschauplätze beleuchtet, so dass dem Leser nie langweilig wird. Ganz im Gegenteil bietet die Sandman-Reihe auch im zweiten Band einen gewissen Anspruch, dem sich der Leser stellen muss.