Michel Houellebecq

 3,8 Sterne bei 1.921 Bewertungen
Autor von Elementarteilchen, Unterwerfung und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Satire, Skandale und große Literatur: Michel Houellebecq wurde am 26. Februar 1956 oder 1958 auf Réunion, Frankreich geboren. In den 1980er Jahren begann er mit Gedichten, die 1991 und 1992 gesammelt in zwei Bänden veröffentlicht wurden. Mit den 1994 und 1998 veröffentlichten Romanen »Ausweitung der Kampfzone« und »Elementarteilchen«, die beide verfilmt wurden, gelang ihm der nationale und auch internationale Durchbruch. Er wurde unter anderem mit den Literaturpreisen »Prix Novembre« sowie »Prix interallié« ausgezeichnet. Heute lebt Houellebecq auf Lanzarote oder in Irland. 2018 heiratete er seine dritte Ehefrau Lysis.

Neue Bücher

Cover des Buches Karte und Gebiet (ISBN: 9783832168247)

Karte und Gebiet

Erscheint am 10.10.2023 als Gebundenes Buch bei DuMont Buchverlag.
Cover des Buches Einige Monate in meinem Leben (ISBN: 9783832168315)

Einige Monate in meinem Leben

Neu erschienen am 18.07.2023 als Gebundenes Buch bei DuMont Buchverlag.

Alle Bücher von Michel Houellebecq

Cover des Buches Elementarteilchen (ISBN: 9783832162788)

Elementarteilchen

 (431)
Erschienen am 16.11.2021
Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783832163594)

Unterwerfung

 (299)
Erschienen am 21.06.2016
Cover des Buches Ausweitung der Kampfzone (ISBN: 9783803141828)

Ausweitung der Kampfzone

 (264)
Erschienen am 30.01.2015
Cover des Buches Plattform (ISBN: 9783832161767)

Plattform

 (226)
Erschienen am 12.03.2015
Cover des Buches Karte und Gebiet (ISBN: 9783832164522)

Karte und Gebiet

 (174)
Erschienen am 18.02.2020
Cover des Buches Die Möglichkeit einer Insel (ISBN: 9783832163655)

Die Möglichkeit einer Insel

 (174)
Erschienen am 16.11.2021
Cover des Buches Serotonin (ISBN: 9783832165482)

Serotonin

 (56)
Erschienen am 18.08.2020
Cover des Buches Gegen die Welt, gegen das Leben. (ISBN: 9783832164010)

Gegen die Welt, gegen das Leben.

 (35)
Erschienen am 17.11.2016

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Michel Houellebecq

Cover des Buches Karte und Gebiet (ISBN: 9783832164522)
holzmair_evas avatar

Rezension zu "Karte und Gebiet" von Michel Houellebecq

Der Autor ist tot, es lebe der Autor
holzmair_evavor einem Monat

Der kapitalistische Kunstbetrieb, in dem Stars gemacht werden, in diesem Fall ein zurückgezogen lebender Absolvent der École des Beaux-Arts namens Jed Martin, dessen Fotos von Michelin-Regionalkarten einen PR-gesteuerten Hype auslösen. Der richtige Augenblick, um eine Geliebte zu halten, der, wenn einmal versäumt, nicht mehr nachgeholt werden kann. Die Distanz zwischen Sohn (Jed) und Vater, die zu Weihnachten nur mit Mühe ein Gespräch führen können. Die Zumutungen des Alterns, die sowohl Jeds Vater (er wird gegen Ende des Romans in Zürich assistiert Selbstmord begehen) als auch Michel Houellebecq plagen, der im Roman als versoffen der Einsamkeit fröhnend dargestellt wird und den Jed aufsucht, damit er ein Vorwort für seine nächste große Ausstellung schreibt. Die Frage, was Kunst und Künstler sein (bei Houellebecq eindeutig männlich geprägt) eigentlich bedeuten.

All das und noch mehr ist in diesem Roman verpackt, liest sich amüsant, etwa die Porträts von Houellebecqs Kollegen wie Frédéric Beigbeder oder von Möchtegernberühmtheiten und Adabeis der Pariser Szene, nur stellenweise etwas langatmig (etwa wenn Houellebecq zu viel aus Wikipedia und anderen Schriften zitiert) und hält für ausgesprochene Houellebecq-Hasser:innen auch noch die Befriedigung bereit, dass der Autor ermordet und zerstückelt in seinem Landhaus aufgefunden wird. Was will frau mehr!

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Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783832163594)
oszillierens avatar

Rezension zu "Unterwerfung" von Michel Houellebecq

Rezension des Hörbuchs, gelesen von Christian Berkel
oszillierenvor 2 Monaten

Viele der schlechten Bewertungen stammen von Rezensierenden, die den Hauptcharakter unsympathisch finden. Wenn man danach ginge, könnte man die Hälfte der Weltliteratur in den Ausguss kippen. 

Ich fand das Buch gerade wegen der Mentalität des Protagonisten so interessant. Er steht stellvertretend für Tausende und Abertausende Männer, die (offensichtlich oder tief im Innern) sexistische Klischees hegen, für Tausende und Abertausende Menschen, die sich mit jeglichem Regime arrangieren würden, solange etwas für sie dabei herausspringt. In diesem Fall ist dieses „Etwas“ z.B. die Unterwerfung  gefügiger Ehefrauen. Dass Menschen oft Sklaven ihrer niederen Instinkte sind, ist keinesfalls abwegig, und die daraus resultierende systematische Unterdrückung ist Praxis in vielen Ländern dieser Welt. Das lässt sich nicht wegdiskutieren, auch wenn der Gedanke unerfreulich ist. Gerade Deutsche wissen doch, wie leicht es ist, Menschen zu manipulieren und zu Gräueltaten zu bewegen, solange Politik es legitimiert und sagt „Du darfst das“. Darum geht es in dem Roman: Um den schleichenden Verlust der Menschlichkeit. Das fand ich faszinierend, gerade wenn das so klug beschrieben wird, wie Michel Houellebecq es tut. 

Nun muss man natürlich darüber sprechen, wie wahrscheinlich es ist, dass die im Roman beschriebene politische Umwälzung in unseren Gefilden so stattfinden würde. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering. Und jedem ist bewusst, dass das Thema des Islams in Europa seit Jahrzehnten (Jahrhunderten!) kontrovers diskutiert wird. Aber mit Verlaub: Als erwachsener Mensch bin ich zu vernünftig, um nach der Lektüre eines Romans islamophob zu werden - und die meisten anderen LeserInnen auch. 

À propos und nicht, dass es eine Rolle spielt - denn Literatur darf (fast) alles - aber ich sag es trotzdem: Das Buch beantwortet übrigens ganz klar, wer der Bösewicht ist. Es ist nicht der muslimische Politiker mit seinen Moralvorstellungen, sondern der opportunistische weiße Franzose, dem alles egal ist, solange er einen vollen Magen hat und eine Zwanzigjährige fürs Bett zugewiesen bekommt. 

Leichte Kost wird niemand erwarten, der zu diesem Buch greift, aber ich erwähne trotzdem ausdrücklich, dass das Buch an die Substanz geht. Der gute Schreibstil ließ mich kaum von „Unterwerfung“ ablassen, aber spätestens gegen Ende des Buches wurde mir der Sexismus zweier Figuren zu viel. Ich bereue es im Nachhinein nicht, aber ich musste mich dazu zwingen, mir die letzten 90 min. anzuhören. 

Fazit: Ein brillantes, fesselndes, schockierendes Buch. Ich bin froh, es gelesen zu haben. Wird nicht mein letzter Houellebecq gewesen sein.

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Cover des Buches Vernichten (ISBN: 9783832166724)
Nicolai_Levins avatar

Rezension zu "Vernichten" von Michel Houellebecq

Der Technokrat und der Tod
Nicolai_Levinvor 2 Monaten

Meist weiß ich beim Lesen eines Buches relativ schnell, wo ich das Werk verorten soll und was ich davon halte. Diesmal habe ich entlang der gesamten Lektüre extrem geschwankt - tatsächlich zwischen einem und fünf Sternen, und die drei, die es am Ende geworden sind, bilden auch nur einen unentschlossenen Mittelwert. Offen gestanen bin ich nach Abschluss der Lektüre genau so ratlos wie zuvor.

Worum gehts? Die französischen Präsidentschaftswahlen von 2027 (also zur Zeit, als das Buch erschien, 2022, in der nahen Zukunft gelegen) stehen im Schatten einer Welle von mysteriösen Terroranschlägen, manche diskret und virtuell, manche voll im Blick der Öffentlichkeit. Die Hauptfigur Paul ist 49, Technokrat und höherer Beamter im Wirtschaftsministerium. Sein Mentor, der Minister, steht als 'Running Mate' des etablierten Kandidaten im Fokus der Medien. Indes erleidet Pauls Vater einen schweren Schlaganfall und ist vollständig gelähmt. Die Familie beschließt, ihn aus der unzureichenden staatlichen Pflege nach Hause zu entführen und selbst für ihn zu sorgen. Bei Paul wird ein Tumor im Mundraum entdeckt; er entscheidet sich gegen eine Operation, die ihn Kiefer und Zunge kosten würde.

Ein ziemlich unzusammenhängendes Sammelsurium an Themen also. Aber streckenweise hat es mir wirklich gefallen. Ich mochte die Beschreibung der Familie. Brillant geschrieben sind auch die Passagen um die Krebserkrankung. Aus Perspektive des Patienten, das ist heikles Terrain - und ich bin extrem empfindlich, was das literarische Ausschlachten von Krankheit und Behinderungen angeht. 

Schlimm dagegen die Pauls Obsession, im Sex Erlösung zu finden und auch die Auslassungen zum französischen Politikbetrieb - ebenso wie die unausgegorene und von der Realität längst überholte Terrorstory - haben mir gar nicht gefallen. 

Und was heißt das nun für das Buch? Man kann positiv sagen, es ist für fast jeden was dabei. Man kann kritteln, dass es ein zusammengestöpseltes Durcheinander ist. Ich scheue mich, es zu empfehlen, bereue aber nicht, es gelesen zu haben.

Die komplette Rezension: https://nicolailevin.wordpress.com/2023/07/14/michel-houellebecq-vernichten/

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Gespräche aus der Community

Wir lesen mit unserem eigenen Exemplar. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Taschenbuchausgabe von DuMont. Start der Leserunde: 1. Juni 2019
59 Beiträge
schokoloko29s avatar
Letzter Beitrag von  schokoloko29vor 4 Jahren
Ich habe dem Buch sogar zwei Sterne gegeben!
Geht's nur mir so, oder haben auch andere bei der Lektüre von "Unterwerfung" immer wieder die Klappentext-Rezensionen (von Spiegel, Welt etc) gegengelesen und sich gefragt, ob der ein oder andere professionelle Kritiker eigentlich das gleiche Buch gelesen hat und ob der Verlag einfach alles draufdruckt - Hauptsache der Rezensent hat ein auflagenstarkes Medium hinter sich?
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Zusätzliche Informationen

Michel Houellebecq wurde am 26. Februar 1956 in Réunion (Frankreich) geboren.

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