Mercedes Spannagel

 3,1 Sterne bei 21 Bewertungen
Autor*in von Das Palais muss brennen, Das Palais muss brennen: Roman und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Mercedes Spannagel, geboren 1995, studiert Maschinenbau in Wien. Sie erhielt für ihre Texte diverse Preise, u. a. 2014 Exil-Jugendliteraturpreis Wien, Rauriser Förderungspreis 2017, 1. Platz FM4 Wortlaut 2018. Teilnahme an diversen Schreibwerkstätten, zudem zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, u. a. Mosaik, LICHTUNGEN, Volltext, BELLA triste.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mercedes Spannagel

Cover des Buches Das Palais muss brennen (ISBN: 9783462002720)

Das Palais muss brennen

 (20)
Erschienen am 07.04.2022
Cover des Buches Das Palais muss brennen: Roman (ISBN: B08888H2DW)

Das Palais muss brennen: Roman

 (1)
Erschienen am 10.09.2020
Cover des Buches Winterkörper (ISBN: 9783945453414)

Winterkörper

 (0)
Erschienen am 31.05.2018

Neue Rezensionen zu Mercedes Spannagel

Cover des Buches Das Palais muss brennen (ISBN: 9783462002720)
GAIAs avatar

Rezension zu "Das Palais muss brennen" von Mercedes Spannagel

Da bekommt Marx Schnappatmung
GAIAvor 9 Monaten

Wie Marx bekommt Schnappatmung? Die historische Persönlichkeit? Ja, die auch. Aber auch der aus Trotz angeschaffte Mops der Protagonistin Luise. Diesen nennt sie nämlich ganz rebellisch Marx, ist ihre Mutter doch die aktuelle rechtskonservative Bundespräsidentin Österreichs, die man mit linkem Gehabe zu schocken versucht. Luise und ihre Schwester Yara leben als junge Studentinnen bei ihrer Mutter im Palais Wiens und bringen im Laufe des Buches eher zufällig die Regierung ihrer Mutter zu Fall.

Das passiert aber alles viel weniger spektakulär, als man sich nach dieser kurzen Beschreibung vorstellt. Das gesamte Buch besteht nämlich eigentlich aus „Rich Kid“ Alltagsbeschreibungen, die aus Sicht von Luise geschildert werden. Zur Elite scheinen Luise und Yara allerdings nicht zu gehören, es wird mal kurz erwähnt, dass sie im Plattenbau aufgewachsen seien, mehr zu ihrem Weg ins Palais erfährt man allerdings nicht. So bewegt man sich nun gemeinsam mit Luise durch ihr Leben zwischen Wiener Cafés, Partys, Sex und Koks, welches einem durch einfache Hauptsätze vonseiten Luises nahegebracht wird à la „Ich tauchte mit Marx im Café auf. Ich hielt ihn auf dem Arm...Ich setzte mich… Ich schaute…Ich sagte“ Oh, wie viel Luise in diesem Roman sagt. Ich sagte, Jo sagte, Yara sagte usw. aber hauptsächlich Ich, Ich, Ich. Das ist mir alles zu simpel und wenig anspruchsvoll. Zwischendrin kann man durchaus das ein oder andere Mal schmunzeln, wenn Luise keck kontert. Meist gehen die lässigen antikapitalistischen/kommunistischen Sprüche aus dem Munde, in dem der Goldlöffel steckt (ach nein, der steckt ja im Mund von Marx, also dem Hund), in ihrem dichten Auftreten aber eher auf die Nerven. Es wirkt dann so, als ob die Autorin zwingend all ihr Wissen aus der alternativen, studentischen Szene ins Buch packen wollte und damit aber häufig neunmalklug klingt. Luise spricht wie eine schlagfertige, linksliberale Poetry Slammerin, die eigentlich gern Marc-Uwe Kling wär‘ und statt eines Mopses vielleicht lieber ein Känguru an ihrer Seite hätte. Wer weiß.

Sehr viel passiert im Roman nicht. Wir blicken mit Wiener Humor auf Sex, Drugs und Möpse. Selbst der Mops konnte nicht meine Lektüreerfahrung verbessern, tat er mir doch mehr leid als alles andere. Somit kann ich nicht unbedingt eine Lektüre empfehlen. Bei den 180 kleinformatigen, nur locker bedruckten Seiten kommt man auch nicht gleich um, wenn man das Büchlein liest, aber mehr als kurze Unterhaltung mit dem (scheinbar eigenen) Wunsch und Anspruch Satire zu sein, bekommt man eben auch nicht. So würde wahrscheinlich nicht nur der Mops Marx mit seiner Qualzucht-Schnauze sondern auch die historische Persönlichkeit Marx bei der Lektüre Schnappatmung entwickeln.

2,5/5 Sterne

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Das Palais muss brennen (ISBN: 9783462055092)
seschats avatar

Rezension zu "Das Palais muss brennen" von Mercedes Spannagel

Vom Klappentext irregeführt
seschatvor 3 Jahren

Zu Mercedes Spannagels Debüt "Das Palais muss brennen" habe ich leider so gar keinen Zugang gefunden. Bis zum Schluss musste ich mich durch das Eliteneinerlei aus Sex, Drogen & Politrevolte quälen. 

Nun hat das Werk nicht wirklich viel Seiten und es spielt in Wien, aber der Plot ist einfach nur fantasielos gestaltet. Da konnten auch die verquasten pseudointellektuellen bzw. -philosophischen Dialoge nichts mehr retten. Die Hauptprotagonistin - Studentin Luise - verabscheut ihre Mutter, die rechtskonservative Bundespräsidentin Österreichs, und lebt verantwortungslos in den Tag hinein. Sie versucht sich mit allen Mitteln von ihrer Mutter abzuspalten, agiert dabei aber mehr wie typisches naives Rich Kid denn als eine junge Erwachsene. Mit Drogen, wechselnden Affären und fadenscheinigen Protestaktionen vertreibt sie sich die Zeit. Das mag anfangs noch interessant klingen, ist auf Dauer allerdings nur dröge und selbst für nur 140 Seiten zu wenig Inhalt. Hinzu kommt, dass jedes Ereignis sexualisiert wird und nichts von Bedeutung zu sein scheint. Die sarkastische Persiflage auf die Wiener Schnöseligkeit, den Wiener Opernball und die sog. Ibiza-Affäre haben mich ebenfalls nicht überzeugen können. An sich hatte die Buchidee Potenzial, nur die Umsetzung war mehr als fragwürdig und die handelnden Figuren waren wenig sympatisch. Einzig Luises Mops Marx vermochte mich ein wenig aufzuheitern. Kurzum, der vollmundige Klappentext entpuppte sich als Luftnummer. 

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Das Palais muss brennen (ISBN: 9783462055092)
duchessofmarvellousbookss avatar

Rezension zu "Das Palais muss brennen" von Mercedes Spannagel

Sehr spannend, kritisch, unterhaltsam und lesenswert!
duchessofmarvellousbooksvor 3 Jahren

"Wir hatten nicht die besten Plätze, als wir dem Sturm der Regierung beiwohnten, aber wir waren mittendrin und hatten noch Sekt."


Der Debütroman: #DasPalaismussbrennen von Mercedes Spannagel, aus dem Kiwi-Verlag ist hochaktuell, bitterböse, intelligent, abgründig, gesellschaftskritisch und rasant. 


Luise ist die Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Die Waffen der präsidialen Jagdgesellschaft schmeißt sie in den Pool, das Teezimmer tapeziert sie mit Artikeln über die Verbrechen der chinesischen Regierung und als ihre Mutter sie mit einem Burschenschafter verkuppeln will, der ihr stolz den Schmiss über seiner Augenbraue zeigt, skandiert sie: »Mensur ist Menstruationsneid!«. Mit ihren Freunden streift Luise durch die Straßen Wiens und schmiedet Pläne, die Regierung zu stürzen. Eine Kunstaktion auf dem Opernball soll das Land verändern – doch es läuft nicht ganz so, wie sie es sich gedacht haben. 


Meinung:


Die Autorin schafft es excellence, der korrupten, rechten Elite den Spiegel vorzuhalten. Gestützt wird das Ganze mit sarkastischen, schwarz humorigen und provokanten Dialogen. 

Dabei ist sie nicht nur sehr politisch, sondern skizziert auch die Situation der Jugend authentisch und kritisch, die den Sozialismus in der Theorie verehrt, in der Praxis aber zu sehr am Kapitalismus hängt, um sich ernsthaft damit auseinander zu setzen. 

Stilistisch ist das Buch auch sehr spannend, da mit Formen und Darstellungen experimentiert wird. 

Die Protagonistin ist tiefgründig und scharfkantig. Auf der Suche nach sich und ihrer sexuellen Orientierung, verzweifelt sie zwischen ihrer manisch-depressiven Weltsicht sowie Depression und Lebenslust. Sie will aber ihre Überzeugungen auch unbedingt leben und gegen den Rechtsradikalismus vorgehen. Gemeinsam mit ihren rebellischen Freundinnen wirbelt sie die rechte Elite des Landes auf und sorgt für einige Furore! 

Sehr spannend, unterhaltsam und lesenswert!


Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

Und auf euch warten tolle Gewinne.
Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

Die Regeln:

Melde dich mit einem kurzen Beitrag hier im Thread an.

Einstieg ist jederzeit möglich. Und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du verpflichtest dich zu nichts.

Schreibe bitte zu jedem Buch, das du für die Challenge gelesen hast, eine Rezension bei LovelyBooks, und verlinke diese in einem einzigen Beitrag in diesem Thread. Dieser Beitrag, wird von mir unter dem entsprechenden User-Namen in der Teilnehmerliste verlinkt. Das wird dein Sammelbeitrag für deine Rezensionen sein.

Es gelten nur Bücher (Achtung: keine Hörbücher, keine Bildergeschichten, keine Graphic Novels), die an diesem Beitrag angehängt sind!

Bitte beachten: Die Liste der Bücher erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nimmst du die Herausforderung an?

Unter allen Teilnehmern, die es schaffen, 15 Romane mit Niveau bis zum 31.12.2020 zu lesen und zu rezensieren, wird ein tolles Buchpaket verlost.

Natürlich mit den passenden Büchern zum Thema.

Ich freue mich auf viele Anmeldungen!

Teilnehmer:

anna_m

anushka

BluevanMeer

bookflower173

Buchraettin

Celebra

Caro_Lesemaus

Corsicana

czytelniczka73

Dajobama

dj79

Federfee

Fornika

GAIA

Heikelein

Hellena92

Insider2199

Jariah

jenvo82

JoBerlin

Julia79

LaKati

leselea

luisa_loves_literature

kingofmusic

krimielse

Maddinliest

marpije

Miamou

MilaW

miro76

miss_mesmerized

naninka

nonostar

parden

Petris

renee

Ro_Ke

RoteChiliSchote

sar89

Schmiesen

Schnick

Schnuppe

schokoloko29

Sikal

Simi159

solveig

Sommerkindt

StefanieFreigericht

SternchenBlau

sursulapitschi

Susanne_Reintsch

TanyBee

TochterAlice

ulrikerabe

wandablue

Wuestentraum

Xirxe

Zauberberggast

Zum Thema
948 Beiträge
Dajobamas avatar
Letzter Beitrag von  Dajobamavor 3 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Community-Statistik

in 38 Bibliotheken

auf 13 Merkzettel

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks