Rezension zu "State of Sorrow" von Melinda Salisbury
"Sorrow“, she said. "For that is all she brings us.“ (S. 10)
„State of Sorrow“ stellt eine besondere Geschichte dar. Politische Machtspiele mischen sich mit Intrigen und phantastischen Elementen. Im Zentrum eine starke Protagonistin, der nicht nur Steine, sondern ganze Felsbrocken in den Weg gelegt werden. Eine Geschichte, die man mit keiner anderen richtig vergleichen kann.
Das Cover: Eines der schönsten Cover, die ich je gesehen habe. Buchgewände, die Wasserelemente aufweisen, gefallen mir generell bereist sehr gut. Doch dieses hier ist nicht nur atmosphärisch und anschaulich, sondern wirklich wunderschön. Das Cover der Fortsetzung toppt dieses sogar beinahe. Wer auch immer hinter diesen Covern steckt – Hut ab!
Die Handlung: Sorrows Leben wird von Abneigung dominiert. Bereits als Kind von ihrer eigenen Mutter abgelehnt und von ihrem Vater vernachlässigt, wächst sie in tristen Verhältnissen auf. Doch ihr Vater ist in einer wichtigen Führungsposition des Landes. Letzteres soll sie selbst einmal leiten. Doch in Wirklichkeit ist nicht sie die rechtmäßige Nachfolgerin und die Wahrheit droht bald an die Oberfläche zu kommen…
Meine Meinung: Die Handlung der Geschichte zusammenzufassen, geschweige denn zu erklären, stellt sich als schwierig dar. „State of Sorrow“ verfügt über dermaßen viele Verzweigungen, Machenschaften und gut versteckten Lügen, dass die Geschichte mit jeder Seite inhaltsschwerer wird. Melinda Salisbury hat eine gut durchdachte und komplexe Welt kreiert, die viel Potenzial aufweist. Die Weite dieser und gewisse Aufdeckungen in der Geschichte waren durchaus gelungen und unvorhersehbar. Gleichzeitig wurde der Weg zur Auflösung teilweise von zähen Passagen erschwert. Die Idee hinter der Geschichte war gelungen, nur die Umsetzung konnte teilweise nicht mithalten. Teilweise hatte ich vergessen, dass Charaktere magische Fähigkeiten besitzen, da diese nicht intensiv genug erwähnt oder eingeführt wurden. Mitgefühlt hatte ich erst bei den letzten zwei Kapiteln, manche Teile des Buches las ich sehr passiv, ohne jeglichen Bezug. Das Potenzial und die gelungenen Kapitel habe ich wahrgenommen und möchte ich noch einmal positiv hervorheben, jedoch gab es kleinere Unstimmigkeiten.
Die Charaktere: Für mich leider sehr unnahbar und nicht richtig greifbar. Erst gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass sich diese den Lesenden öffneten, doch der Weg dahin war mir leider zu lang. An Sorrow bewunderte ich ihre Hartnäckigkeit, ihren Mut und die Stärke, die sie an den Tag legte. Doch ganz kamen ihre Emotionen bei mir nicht an. Es gab viele Nebencharaktere, unendlich viele Namen, die den Einstieg etwas erschwert hatten, jedoch sollte man diese aufmerksam lesen und einprägen. Die Charaktere wurden gut und intensiv durchdacht, nur konnte ich kaum einen Bezug zu ihnen aufbauen.
Fazit: Ich wollte diese Geschichte so gerne noch mehr mögen. Die innovative Idee und der Weltenaufbau waren so präzise durchgeplant, jedoch fehlte mir etwas zum Mitfühlen. Trotzdem spreche ich eine Leseempfehlung aus, bin mir jedoch sicher, dass diese Geschichte nicht alle Lesende ansprechen wird. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen.