Die Bücher der Autorin greifen immer tief - tiefer als man auf den ersten Blick erkennen mag, vor allem, da ich bisher ihre Mystery Krimis und Fantasy Reihe gelesen habe.
Levi ist allerdings ein Roman der Gegenwart. Levi, der Protagonist, ein junger Mann, der im Schattenbereich der Normalität lebt. Ich muss hier tatsächlich den Untertitel zitieren, weil er einfach perfekt passt.
Wir erleben Levi im Alter von 29 im Jetzt, im Jahr 2012 und in Rückblicken seine Erfahrungen in der Kindheit und Jugend, die sehr einschneidende Wirkungen auf ihn hatten.
Zu Anfang wirkt Levi schlicht wie ein abgewrackter, kaputter Mensch. Er raucht, besäuft sich gerne, hat kaum soziale Kontakte und nur flüchtige Bettgeschichten - hat einen sarkastischen Blick auf die Welt und scheint sehr verbittert. Auf den ersten Blick für viele sicher erstmal unsympathisch, könnte ich mir vorstellen, aber grade bei diesen Menschen ist es wichtig, einen zweiten Blick zu riskieren.
"... Wenn du trinkst, bist du grob."
"Das ist der Grund, warum ich trinke."
"Um grob zu werden?"
"Um die Wahrnehmung grober werden zu lassen."
Zitat Seite 67
Eine Sucht ist zum einen ja immer eine Suche nach etwas - aber auch eine Flucht; der Ausweg aus einer Realtität, deren Wirklichkeit man nicht mehr ertragen kann. Bei Levi geht es noch einen Schritt weiter, denn seine Sicht auf die Welt und die Menschen ist schon immer anders, schon immer mehr, beängstigend mehr. Doch statt Unterstützung zu erfahren hat er früh lernen müssen, die Wahrheit anderer zu bestätigen und seine eigene zu unterdrücken.
Seine Leidensgeschichte beginnt schon sehr früh - und zwar einfach deshalb, weil er anders ist. Er hat eine Fähigkeit, die andere Menschen nicht begreifen können, sie fällt aus der "Norm"alität und deshalb muss Levi schon in jungen Jahren den Zwang erfahren, den das gesellschaftliche System für psychisch kranke Menschen festgelegt hat.
Die Autorin beschreibt im Nachwort, dass sie hier nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreift, sondern sich die Informationen darüber zusammen gelesen hat. Was ihr sehr gut gelungen ist - auch wenn es hier vielleicht "nur" die Schattenseiten aufgreift, denn sicher gibt es in dem Bereich wirkliche Hilfe für viele Patienten.
Dennoch, da ich selbst durch die Familie Erfahrungen habe mit Psychologen, Psychiatern und Kliniken, muss ich schon sagen, dass in diesem Bereich vieles falsch läuft. Das ist kein Vorwurf an die Menschen, die sich engagieren und auch nur "ihr" Bestes versuchen, sondern schlicht ein völlig ausrangiertes System, das zu sehr in seinen Bahnen festgefahren ist.
Es war auch nicht einfach für mich diese Passagen zu lesen, da vieles Gefühle hochgeschwemmt hat, an die ich nicht so gerne erinnert werde.
Dieses Ohnmachtsgefühl und das Ausgeliefertsein löst sehr tiefgreifende Ängste aus - grade weil Levi sich nicht als krank sieht und es an sich auch nicht ist. Er ist gefangen in den Maßstäben einer Gesellschaft, die nichts anderes zulassen möchte, was sie nicht begreifen kann. Dabei gibt es so viele Menschen - zu viele, als dass man sie ausschließen könnte, denn auch sie gehören dazu. Der Begriff "normal" ist sehr, sehr dehnbar, wenn man sich so umschaut, denn an sich gibt es diese Begrenzung nicht.
Besonders erschüttert hat mich Levi´s Beziehung zu seiner Mutter. Die sehr bemüht ist und nur versucht, das richtige zu tun, wie Eltern natürlich immer bemüht sind: doch was sie mit ihm macht und wie sie ihn behandelt hat mich tief getroffen.
Gerade das Verständnis, auf die Kinder zu hören, fehlt mir leider oft, denn sie wissen (fast) immer sehr genau, was gut für sie ist - wenn man sie auf einer Basis zur Selbständigkeit erzieht. Man muss nicht immer auf andere hören, sondern sollte mehr seinem Kind und dem eigenen Bauchgefühl vertrauen. Von Anfang an.
Genial ist hier wieder die Besonderheit, wie die Autorin die Gefühls- und Gedankenwelt beschreibt. Die Beziehungen von Levi zu seiner Mutter, zu seinem Freund Phil und schließlich dem Mädchen, das plötzlich in seinem Leben auftaucht; das alles erlebt man sehr eindringlich und empfindet sehr stark mit.
In den Gesprächen tauchen auch immer wieder wichtige Themen auf. Obwohl alles nur kurz angeschnitten wird klingen die Botschaften nach und arbeiten in einem weiter...
"Mit einer Beziehung überwindet man die Einsamkeit aber nicht. Man kann zusammen genauso einsam sein wie allein. Einsamkeit ist ein innerer Zustand, der mit dem äußeren nicht viel zu tun hat."
Zitat Seite 49
Wieder einmal ein großartiges Buch, eine ungewöhnliche Geschichte, über einen jungen Mann, der für viele Schicksale steht, die neben uns leben ohne oft die Chance zu haben, mit uns zu leben.
Der Schluss lässt Spielraum für eigene Interpretationen, was ich hier tatsächlich passend finde.
Melanie Meier
Lebenslauf
Alle Bücher von Melanie Meier
Bloody Qindie präsentiert: Besessen: Halloween-Special
Loki von Schallern: Eine durchsichtige Sache: Staffel 1, Episode 1
EinBlick
Venit - Die Akte Veden
Loki von Schallern: Wenn die Fledermaus klopft: Staffel 1, Episode 2
Loki von Schallern: Die Unendlichkeit schläft: Staffel 1, Episode 3
Vicit - Die Akte von Schallern
Vidit - Licht und Schatten
Videos zum Autor
Neue Rezensionen zu Melanie Meier
Zugegebenermaßen bin ich ein Fan von gruseligen Thrillern und Krimis. Vor allem wenn man zwischendurch fast schon Schnappatmung bekommt.
"EinBlick" von Melanie Meier trifft voll meinen Lesegeschmack.
Sonderermittler Tizian Wolff wird nach Regensburg beordert. Dort soll er der hiesigen Polizei helfen, einen grausamen Mordfall zu lösen. Den Opfern wurden die Augen ausgeschabt und durch Elektroschocker Brandmale hinzugefügt. Wolff und dem Ermittlerteam stellt sich die Frage, wer zu sowas Abartigem fähig ist. Während das Ermittlerteam auf Hochtouren läuft, muss sich Wolff nicht nur den Abgründen dieses Falles stellen. Gleichzeitig gibt es interne Rangeleien, die u. a. darauf zurückzuführen sind dass Tizian ein verschrobener Mensch ist. Doch wer mag es ihm verübeln? Nach und nach lässt die Autorin die Familiengeschichte Tizians ans Tageslicht. Diese Historie gipfelt in einem unvergleichlichen ShowDown, in dem sich die Schwester Tizians als emotionslose Mörderin beweist.
Melanie Meier weiß, wie man Spannungskurven erhält. Während es Spannungshochs gibt, in denen man zügig die Seiten umblättert, gibt es ruhigere Momente, die die Autorin nützt, um mit Rückblicken in die Vergangenheit den Leser durchatmen lässt.
Auch wenn Wolff ein absolut schräger Typ ist, mag man ihm das aus seiner Vergangenheit heraus schon fast verzeihen. Im Gegenzug ist die Schwester ein Fall, bei dem man sich fragt, ob es wirklich so fehlgeleitete Charaktere geben kann. Man zweifelt regelrecht an der Menschlichkeit.
Das Buch ist durchzogen von verschiedenen Erzählungssträngen, bei denen man die Tragik der Protagonisten kennen, lieben und hassen lernt. Doch der rote Faden geht nie verloren.
Ein Buch, dessen Geschichte ich so nicht erwartet habe. Gänsehautfeeling inklusive Gruselfaktor garantiert.
Rezension zu "Der Fourfold-Clan: Die Prophezeiung (Fourfold-Saga 3)" von Melanie Meier
--- ohne Spoiler ---
Schon während dem Lesen war mir klar: ich hab keine Ahnung, wie ich dazu eine Rezension schreiben soll?! Kennt ihr das wenn ihr Bücher lest, die euch so packen, durchrütteln und quasi einsaugen, dass ihr gar nicht mehr recht wisst, wie euch geschieht? Genau das ist hier passiert und ich bin noch total euphorisch und ergriffen von den vielen Gefühlen, die das Buch in mir ausgelöst hat!
Es ist ja der dritte der Band der Reihe um den Fourfold-Clan und natürlich möchte ich euch nicht spoilern, aber zumindest einen kleinen Eindruck geben, um was es geht:
Collem, der Captn des Fourfold-Clans, liegt im Sterben, in der Gegenwart. Seine drei Clanbrüder: Carl, Nick und Shane sind durch die Bande des Schicksals miteinander verknüpft und haben auch gewisse Eigenschaften, die man als magische Gabe bezeichnen könnte.
Carl zum Beispiel ist der Gelehrte, der Heiler, der Weltenwanderer und so begibt er sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um das Leben des Captns zu retten; was auch darin besteht, die vier Clanbrüder überhaupt zu einer Einheit werden zu lassen.
Ihr Gegenspieler ist der Bretwalda Clan, der ein perfides Spiel mit ihnen treibt und auch die sagenumwobene Morrigan, die man aus der keltischen Mythologie kennt, die ihre ganz eigenen Ziele verfolgt.
Das klingt noch relativ überschaubar, nicht wahr? Aber es steckt noch so immens viel mehr dahinter, denn die Autorin greift immer tiefer und tiefer, wühlt in den Gedanken und Gefühlen der Figuren, wandelt auf Pfaden außerhalb von Raum und Zeit, entwirft Weltengefüge und schicksalshafte Verbindungen, die so abgefahren und verblüffend sind und dennoch immer wieder einen logischen Zusammenhang ergeben, dass man nur noch mit staunenden Augen da sitzt und sich fragt: wie bekommt sie diese komplexen Strukturen nur so in Einklang, der mich als Leser zwar immer wieder aus der Bahn wirft und trotzdem den tieferen Sinn erkennen lässt?
Dabei schreibt sie auch sehr intensiv mit einem dicht gestrickten Stil, der beim Lesen die volle Aufmerksamkeit fordert. Was nicht an einem hohen Tempo liegt, nee, sondern an den ausformulierten Sätzen, die eine wahre Flut von Assoziationen hervorrufen! Aber es ist nicht anstrengend, sondern herausfordernd zum mitdenken und zieht einen so sehr in die Geschichte, als wäre man selbst mittendrin.
Am Anfang wird man auch direkt ins Geschehen geworfen und erlebt die Clan Brüder in einem actionreichen Kampf, der, obwohl er lange dauert (was mir aber gar nicht so vorkam), mir als Leser viele Einblicke gewährt zum einen auf das, was dazu geführt hat als Erinnerungsstütze der vorhergehenden Ereignisse, als auch auf die Figuren, mit denen alles zusammenhängt. Grade die Charaktere habe ich mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen, jeden einzelnen von ihnen und je weiter die Geschichte voranschreitet, umso mehr erfährt man und begreift, wie alles miteinander verbunden ist.
Auch die geniale Abwechslung zwischen actionreichen Szenen und ruhigeren Phasen ist ihr perfekt gelungen, die Fülle an Ideen und originellen Motiven ist eindrucksvoll beschrieben und driftet an manchen Stellen in philosophische Welten ab, die mich tief beeindruckt haben.
Während die Fäden des Schicksals immer dichter verwebt werden, treffen viele Andeutungen, aber auch klar formulierte Strukturen aufeinander, die ein stets klareres Bild abgeben und zeigt, wie sehr alles miteinander verbunden ist. Dabei spielt Melanie Meier mit uralter Mystik, erkennbarer Vorhersehung und den vielen unmöglichen Möglichkeiten, die den Vorstellungsrahmen beinahe sprengen.
Trotzdem schafft sie es, innerhalb von Parallelwelten, den Reisen durch die Zeit und den Raum, der Verbindung mit uralten Mysterien und einem fest verankerten Weltbild ein Fundament zu schaffen, auf dem sie das ganze aufbaut und mir als Leser nahebringt. Gerade weil sie jede Szene auffächert und mit Interpretationen entschlüsselt, die einen ständig wachsenden Einblick vermitteln.
Ich bin absolut begeistert von der Fortsetzung und der Geschichte insgesamt, die ein Abenteuer beschreibt das mit magischem Charakter, Grenzen sprengenden Ideen, aussdrucksstarken Figuren und einer abwechlsungsreichen Handlung daherkommt, die einen ganz neuen Blick auf die Welt eröffnen. Lasst euch überraschen, lasst euch verblüffen und verbündet euch mit dem Fourfold-Clan und entdeckt das Mysterium, das die Welten bewegt und euer Herz öffnen wird!
Ein großes Kompliment an die Autorin, das alles mit Worten so anschaulich, präzise und spannend zu erzählen!
© Aleshanee
Weltenwanderer
Gespräche aus der Community
Die Qindie-Autoren laden euch ein zu einer exklusiven Leserunde. 20 eBooks (ePub oder Mobi nach Wunsch) stellen wir zur Verfügung. Schaurig-düster-besessen wird es in unserer Anthologie "Besessen".
Klappentext:
Höllenmäßiger Besuch …
Kampf gegen innere und äußere Geister …
Bedrohung der Menschheit … oder nur eines Einzelnen.
Finden Sie heraus, was das Jenseits vom Diesseits unterscheidet. Lernen Sie die Möglichkeiten eines Ifrits kennen. Mieten Sie sich zur Abwechslung mal einen Körper. Tauchen Sie ein in die Abgründe der menschlichen Seele, leben und leiden Sie mit.
Bloody Qindie präsentiert erneut deutsche Dark Fantasy Kurzgeschichten mit Gänsehautfeeling.
Zehn Qindie-Autoren nehmen Sie mit in die Abgründe ihrer Fantasien, denen eines gemeinsam ist: Sie alle sind „Besessen“.
Die Bewerbungsphase endet am 28. Februar 2017. Wir würden uns freuen, euer Feedback in Form von Rezensionen auf Lovelybooks, Amazon, euren eigenen Blogs und Facebookseiten und wo ihr sonst noch veröffentlichen möchtet, rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse, also vor dem 23. März 2017 zu bekommen.
Als Goodie verlosen wir im Anschluss an alle Teilnehmer, die ihre Rezension noch vor der Buchmesse hochgeladen haben, zwei Taschenbuchausgaben der Anthologie mit Autogrammen aller Autoren, die in Leipzig am Qindie-Messestand vor Ort sein werden (und packen vielleicht noch das eine oder andere schöne Gimmick mit dazu!)
Einige der teilnehmenden Autoren werden sich gern an den Diskussionen zu ihren Geschichten beteiligen. Wir freuen uns auf euer Feedback und auf eine spannende Leserunde!
Eure Jana Oltersdorff
stellvertretend für Qindie
Heute ging meine Rezension zur 2. Episode der ersten Staffel online und natürlich hab ich auch ein Gewinnspiel für euch :)
Es warten folgende, phänomenale Preise!
Platz: Die Musik + die 3 ebooks der ersten Staffel auf einer CD, eine Fan-Tasse und Goodies
Platz: Die Musik + die 3 ebooks der ersten Staffel auf einer CD und Goodies
Platz: Die 3 ebooks der ersten Staffel per mail im Wunschformat
Ihr könnt also einiges Abstauben!
Schaut vorbei und versucht euer Glück :)
http://blog4aleshanee.blogspot.de/2014/10/wenn-die-fledermaus-klopft.html
Herzlich Willkommen zu unserer...


Wenn ihr Interesse an diesem Buch habt, dann bitte einmal auf unseren Blog gehen und die Aufgaben lösen und schon seid ihr in unserem Lostopf. ^.^
VIEL GLÜCK EUCH ALLEN!
Hier ist der Beitrag auf unserem Blog zu finden:
http://inflagrantibooks.blogspot.de/2014/09/das-melanie-meier-gewinnspiel-melanie.html
Zusätzliche Informationen
Melanie Meier wurde am 21. Juni 1983 in Regensburg (Deutschland) geboren.
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