Dieses Buch habe ich bei meiner Englischlehrerin ausgeliehen. Da ich es in diversen Youtube-Videos gesehen hatte, habe ich es mir gleich aus der Bücherkiste mit englischen Büchern geschnappt, die meine Lehrerin vor den Ferien immer mitbringt. Es war nun mein erstes englisches Jugendbuch ohne jegliche Vokabelangaben oder sonstige Lesehilfen. Ich habe zwar etwas länger zum Lesen gebraucht, fand es aber dennoch angenehm zu lesen und habe hin und wieder sogar feststellen müssen, dass das, was ich gerade lese, gar nicht Deutsch ist.
Das Buch an sich hat mir gut gefallen. Besonders das Setting einer besonderen Schule in den Bergen von Vermont hat die Geschichte besonders gemacht. Die Schule trägt den Namen Ellingham Academy und Stevie Bell, die Protagonistin des Buches, hat sich an der Schule beworben und darf nun in ein neues Schulleben in den Bergen eintauchen. Ferner interessiert sie aber die mysteriöse Geschichte der Schule. Ellingham hat nämlich eine ungelöste Vergangenheit mit Entführungen und Morden. Stevie hat, wie alle anderen ausgewählten Schülerinnen und Schüler an dieser Schule, ein Talent oder eher eine Leidenschaft. Sie liebt es, sich mit Mordgeschichten und anderen wahren Verbrechensstories auseinanderzusetzen. Für sie ist die neue Schule also perfekt, an der sie spielerisch lernen soll und an der die Leidenschaften und Talente der jeweiligen Schüler und Schülerinnen gefördert werden. Hier kann sie sich dem komplexen Ellingham-Fall vollständig widmen und ihn lösen. Zumindest ist das ihr Ziel, doch unerwartete Ereignisse könnten ihre Recherche verzögern.
Die Geschichte ist in Er-/Sie-Perspektive verfasst und es gibt zwei Handlungsstränge. Einer, der in der Gegenwart spielt und in dem man Stevies Erlebnisse verfolgt und einer, der in der Vergangenheit zu der Zeit sielt, zu der sich der Ellingham-Fall ereignete. Das fand ich ziemlich spannend, hätte aber ein paar mehr Hinweise in den Vergangenheits-Abschnitten erwartet.
Das bereits erwähnte Setting der mysteriösen Geschichte gemeinsam mit den besonderen Schülerinnen und Schülern an der geheimnisvollen und einladenden Schule hat eine Atmosphäre in dem Buch aufgebracht, die mich das Buch sehr genießen ließen. Die Protagonistin Stevie konnte ich nicht in mein Herz schließen, ich kam aber gut mit ihr zurecht. Sie hat keine spezielle Charakterentwicklung gehabt und einige ihrer Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar. Sie liebt es aber, Mordgeschichten zu lesen, was bei Lesern oder Leserinnen, die selbst gerne etwas Rätselhaftes lesen und daher zu diesem Buch gegriffen haben, eine gewisse Sympathie hegt.
Spannung kam für mich in diesem Buch erst etwa ab der Mitte auf, als etwas geschieht, woran sich Stevie mit ihrer Detektivarbeit versuchen kann. Vorher werden nur die Charaktere vorgestellt und die Ausgangssituation beschrieben. Das hat jedoch die Atmosphäre stärker aufgebaut, daher fand ich auch diesen Teil nicht schlecht. Am Ende findet Stevie auch etwas, das sie bei ihrer Recherche weiterbringen könnte und noch etwas Spannung aufbringt und die Neugierde auf den zweiten Band weckt, in dem der Ellingham-Fall weiter behandelt wird. Die Fortsetzung lese ich daher gerade auch, zu dem der erste Band gut hingeführt hat.
Ich empfehle das Buch Jugendlichen, die Murder Mystery mögen und gegen etwas längeren Spannungs- und Atmosphärenaufbau und detailreiche Beschreibungen nichts auszusetzen haben. Mit Stevie wird jeder und jede unterschiedlich warm werden, genauso mit den Nebencharakteren. Meine Bewertung liegt bei 5 von 5 Sternen, einfach, weil mich das Buch gut unterhalten konnte und ich mich beim Lesen durch die besondere mysteriöse Atmosphäre sehr wohl gefühlt habe.