Rezension zu "Das Erbe der sieben Familien" von Matteo Strukul
Mein Leseeindruck: Allgemein bekannt aus der Zeit der italienischen Renaissance sind die Namen der Familien und Geschlechter Borgia und Colonna (Rom), Medici (Florenz), Visconti-Sforza (Mailand), Aragón (Neapel) und Condulmer (Venedig).
Diese Zeiten in ihrer politischen Macht und dem starken Einfluss dieser Familien-Geschlechter beschreibt Matteo Strukul in diesem sehr umfangreichen Werk in fast siebenhundert Seiten. Er hat es in vier Teilen verfasst. Eigentlich ist es ein relativ kurzer Zeitraum und zwar von 1488 - 1507. Der Roman ist vollgepackt mit politischen Machtintrigen, Kriegsereignissen, Unterdrückung und brutalem Blutvergiessen. Das Haus Anjou (Frankreich) bedroht die italienischen Stadtstaaten, entzweit sie untereinander und marschiert in das Land ein. Es sind wohl auch sehr treffende Beschreibungen der historischen Protagonisten. Detailreich und atmosphärisch sehr stimmig wird diese Mischung den Leser*innen unterbreitet. Eine gelungene Mischung von Fiktion und historisch belegbaren Ereignissen.
Und doch bin ich leider mit diesem Buch nicht richtig warm geworden und habe mich teilweise zum Weiterlesen zwingen müssen. Der Autor hat viele Ereignisse in kleinste Kapitel von oft nur vier bis sechs Seiten aufgeschrieben - immer wieder mit anderen Ereignissen, Personen und Daten. Merkwürdigerweise wurde es dadurch für mich eher schwierig die Übersicht zu behalten, was vielleicht auch an der grossen Anzahl von Protagonist*innen lag.
Ich hätte mir mehr Lesevergnügen gewünscht und bin etwas enttäuscht von diesem fulminanten Werk.
Meine Bewertung: Drei *** Sterne für diesen guten historischen Roman.
Herzlichen Dank an den Autor und den Goldmann Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplar!