Ein Unbekannter ermordet mehrere Mitglieder der schwedischen Akademie, welche die Literaturnobelpreise verleiht. Die Polizistin Claudia und ihr Exfreund, der Buchantiquar Leo, versuchen auf eigene Faust, den Täter zu schnappen. „Die Akademiemorde“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Protagonisten Claudia und Leo waren mir auf Anhieb sympathisch und die Geschichte ist spannend erzählt. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Claudia und/oder Leo und den Opfern, später auch dem Täter, hin und her, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Sicht der Ermittler. Die Auflösung wird in der zweiten Hälfte des Buches durch Einschübe aus der Vergangenheit vorbereitet, sodass der Leser mehr Informationen hat als die Ermittler und so bei richtigem Kombinieren den Fall auch schneller löst. Dies kann unter Umständen zu einem Spannungsabfall führen, bei mir blieb die Spannung hoch, da ich doch unbedingt wissen wollte, ob ich recht behielt. Während die erste Hälfte des Buches klassische Krimi-Kost bietet, zeigt der Schluss doch starke Tendenzen zu mythischen Thrillern im Bereich der Verschwörungstheorien, wie man sie beispielsweise von Dan Brown kennt. Da ich ein grosser Fan von Dan Browns Thrillern bin, ist dies für mich natürlich eine positive Sache. Wer aber mit Verschwörungen und geheimen Verstecken nichts anfangen kann, wird zumindest die zweite Hälfte von „Die Akademiemorde“ wohl nicht mögen. Mich hat das Buch hellauf begeistert und ich empfehle das Buch auch gerne weiter, unter dem Vorbehalt, dass man nicht nur Krimis, sondern auch Thriller über Verschwörungen mögen sollte.
Martin Olczak
Lebenslauf von Martin Olczak
Quelle: Verlag / vlb
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Die Akademiemorde
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Rezension zu "Die Akademiemorde" von Martin Olczak
Das letzte Buch für den Monat März des Jahres 2019 war „Die Akademiemorde“ von Martin Olczak. Ich kannte den Autor vorher nicht, habe aber nur Gutes über dieses Buch gehört. Auch die Idee, dass es um die Schwedische Akademie geht, gefiel mir sofort.
Im Vordergrund steht Claudia Rodriguez, Mordermittlerin in Stockholm und ein alter Freund von Ihr Leo Dorfmann, ein Antiquar, bei dem man gar nicht weiß, wovon er eigentlich lebt. Brutal Morde erschüttern die schwedische Hauptstadt. Eine Person bringt systematisch Akademiemitglieder um und man weiß nicht, wo man anfangen soll. Claudia findet mit dem Antiquar heraus, dass bestimmte Mitglieder der Schwedischen Akademie gefährdet sind, doch ist ihnen der Täter immer einen Schritt voraus. Bald sind nicht mehr sehr viele Mitglieder übrig...
Schon weil das Thema einfach mal ein anderes war, hat mir das Buch gut gefallen. Vor jedem Kapitel wurde ein Literaturnobelpreisträger inklusive der Begründung der Jury genannt, was ich ebenfalls gut fand. So kommt man auch noch einmal auf den Geschmack, mehr Nobelpreisträger zu lesen.
Dass ein Buchantiquar Mitglied in einem Ermittlerteam und stark an der Aufklärung beteiligt ist, ist vielleicht ein bisschen viel des Guten, aber es war dennoch spannend und hat mich gut unterhalten. Es las sich wunderbar weg und hatte dennoch logische Schlüsse. Besonders die Suche im Stadtarchiv fand ich realistisch und gut nachvollziehbar. Der Ausgang lässt irgendwie auf einen zweiten Teil schließen, aber davon ist bisher nichts bekannt.
Fazit: Ein guter Krimi, der besonders bei Buch- und Literaturliebhabern Anklang finden dürfte.
Rezension zu "Die Akademiemorde" von Martin Olczak
Oje, schon wieder ein skandinavischer Krimi mit einem Serienmörder – das war mein erster Gedanke, Skepsis inklusive. Doch wegen des interessanten Umfelds, nämlich der Nobelpreisakademie, habe ich den Krimi dann doch näher betrachtet.
Inhalt:
Am Abend des 14. Mai 2012 wird Hubert Rudqvist, Vorsitzender der Akademie und Festredner bei der Feier zum 100. Todestag des Autors August Strindberg, auf dem Nachhauseweg mit einem altertümlichen Revolver erschossen. Rudqvist wird nicht das einzige Opfer bleiben. Nach und nach werden weitere Mitglieder der Akademie ermordet.
Die Polizei steht von einem Rätsel, da die wenigen Zeugenaussagen sich deutlich widersprechen. Der eine will Strindberg gesehen haben, ein anderer eine alte Frau.
Claudia Rodriguez, eine toughe Ermittlerin, macht sich so ihre eigenen Gedanken. Die sind bei den Kollegen nicht so gerne gesehen. Sie gerät ins Schussfeld von Kompetenzgerangel und persönlichen Animositäten zwischen ihren Vorgesetzten. Also wirft man sie aus dem Team. Doch niemand rechnet mit dem Ehrgeiz und der Verbissenheit mit der Claudia diesen Fall weiterverfolgt. Gemeinsam mit ihrem alten Freund, dem Antiquar Leo Dorfman, ermittelt sie eigenmächtig weiter.
Natürlich lösen die beiden das Mysterium rund um August Strindberg und den Serienmörder…
Erzählstil/Spannung:
Abweichend von sonst üblichen tristen Erzählstil der Skandinavier liest sich das Buch leicht und flüssig. Als besonderes Zuckerl bietet der Autor einen kleinen Einblick in die Welt des Komitees: zu Beginn jedes Kapitels pickt er ein Jahr heraus, nennt den Träger oder die Trägerin des Literatur-Nobelpreises. Ein Auszug aus der Begründung der Jury, warum ausgerechnet diesem Schriftsteller der Preis zugesprochen wird, darf auch nicht fehlen. Dann folgt noch die kurze Anmerkung ob der Geehrte den Preis angenommen hat oder nicht (wie z. B. J. P. Sartre)
Die Spannung steigert sich von Mord zu Mord.
Als Leserin hätte ich die Streithanseln in der Mordkommission mehrfach beuteln können. Privater Zoff, kindische Streitereien und Kompetenzgerangel haben bei einer solchen Mordserie nichts zu suchen. Wo bleibt da das Innenministerium, das hier ordnend eingreift? Dass ausgerechnet eine gute Mitarbeiterin aus dem Team fliegt, erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Die sollten doch froh sein, stichhaltige Lösungsansätze zu bekommen. So muss Claudia den Umweg über alte Seilschaften nehmen.
Die Polizisten sind hier ein wenig Frauen verachtend dargestellt. Das und die Streitereien kosten zwei Sterne.
Fazit:
Martin Olczak ist ein Autor, den ich mir merken werde.
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