WEIL von Martin Muser ist mit nur 128 Seiten ganz schön dünn und ich hatte zuerst so meine Bedenken, ob sich in der kurzen Zeit überhaupt eine vernünftige Geschichte entwickeln könnte.
Dieser Psychothriller lebt nicht von den Charakteren. Die fünf Jugendlichen sind alle recht blass, nicht sehr sympathisch und vor allem mit sich selbst beschäftigt. Abwechselnd taucht man in kurzen Passagen in ihre Gefühlswelten ein.
Es kommt doch unerwartet recht viel Spannung auf. Auch, wenn der Klappentext quasi schon alles verrät. WEIL lebt vom Spiel mit der Moral. Wie würdest du reagieren? Hältst du Gewalt jetzt für angemessen? Würdest du eher fliehen, oder deinen Freund*innen beistehen? Es sind Gedankenspiele, die sich beim Lesen auch in mir festgesetzt haben.
Mehr kann ich kaum über das Buch schreiben, weil ich euch sonst zu viel vorweg nehmen würde. WEIL von Martin Muser hat mich angenehm überrascht, aber insgesamt war es für meinen Geschmack doch einen Tick zu kurz. Es entwickelt sich alles recht schnell und teilweise überstürzt, sodass alles in allem wenig Zeit bleibt, um sich wirklich auf die Geschichte einzulassen.