Heather und Morag sind sicherlich nicht die schottischen Vorzeige-Distelfeen. Doch beim Lesen dieses Werkes müssen wir unsere kindlich-naive Vorstellung der Elfen- und Feenwelt sowieso grundsätzlich und vollständig über den Haufen werfen. Denn es geht ganz schön ab in der mystischen Zwischenwelt. Da wird gesoffen und gekifft und sich ein nach dem anderen Fliegenpilz eingefahren, um hemmungslosen Sex zu haben. Und an Kraftausdrücken wird auch nicht gespart.
Nun, die beiden kleinen Feen sind auf der Flucht und nach einem völligen Absturz in New York gestrandet. Nur wenig Menschen können Feen sehen, doch der barsche und ungepflegte Dinnie gehört dazu. Ebenso Kelly, die fieberhaft dabei ist, ihr keltisches Blumenalphabet noch rechtzeitig zum Stadtteilwettbewerb fertig zu bekommen. Jeweils eine der Feen quartiert sich bei einem der beiden ein und versucht sich in praktischer Lebenshilfe,... jeweils nicht ganz ohne Eigennutz. Letztendlich soll Dinnie auf Vordermann gebracht und mit Kelly verkuppelt werden. Derweilen mischen Heather und Morag die New Yorker Elfenwelt kräftig durcheinander. Nacheinander treffen über Mondbögen Abordnungen aus der Heimat ein. Und die haben nicht alle friedvolle Absichten. Denn im Cornwall herrscht der tyrannische König Tala und unterjocht sein Elfenvolk. Eine kleine Truppe unter dem Anführer Aelric hat sich zusammengetan, um dagegen einen Guerillakrieg zu führen. Nur zu dumm, dass er sich ausgerechnet in Marion, die Stieftochter des Königs verguckt und mehr auf Blumensuche ist, um ihr zu gefallen, als sich sinnige Strategien auszudenken. In New York sterben unterdessen weiterhin die Penner vor den Hauseingängen und Magenta schafft es immer wieder, während sie sich von persischen Truppen verfolgt fühlt, den dreiblütigen, walisischen Klatschmohn in die Finger zu bekommen, der wertvollsten Blüte für das Blumenalphabet....
Es gibt mehrere Handlungsstränge in der Geschichte, die auseinander zu sortieren mir aber gar nicht so schwer gefallen ist. Irgendwo hängen ja alle miteinander zusammen. Einen komplexen Verlauf nimmt diese abgedrehte Geschichte, die nicht mit originellen Ideen geizt. Zartbesaitet gebärden sich auch die meisten Menschen nicht in der Story, und gutwillig könnte man auch eine versteckte Gesellschaftskritik erlesen.
Fazit: Mir hat die Lektüre auf alle Fälle ziemlich Spaß gemacht und lies mich auch über gewisse stilistische Schwächen getrost hinwegsehen.