Marlen Haushofer

 4,1 Sterne bei 1.051 Bewertungen

Lebenslauf

Marlen Haushofer, geboren am 11.4.1920, gestorben 21.3.1970, war eine österreichische Schriftstellerin. 1940 fing sie ein Germanistik Studium in Wien an, welches sie jedoch abbrach. Ab 1946 publizierte sie kleinere Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften, ihren Durchbruch schaffte sie erst 1952 mit der Novelle „Das fünfte Jahr“. Der Roman „Die Wand“, der 1963 veröffentlicht und 2012 verfilmt wurde, ist wahrscheinlich Haushofers wichtigstes Werk. 1970 starb sie dann an einer Knochenkrebs Erkrankung. Die Autorin wurde zu Lebzeiten und auch nach ihrem Tod mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Darunter Kinderbuch- und Literaturpreise.

Neue Bücher

Cover des Buches Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3) (ISBN: 9783546100793)

Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)

 (894)
Erscheint am 30.11.2023 als Gebundenes Buch bei Claassen.
Cover des Buches Himmel, der nirgendwo endet (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 4) (ISBN: 9783546100809)

Himmel, der nirgendwo endet (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 4)

 (38)
Erscheint am 30.11.2023 als Gebundenes Buch bei Claassen.
Cover des Buches Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen (ISBN: 9783546100830)

Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen

Erscheint am 30.11.2023 als Gebundenes Buch bei Claassen.
Cover des Buches Eine Handvoll Leben (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 1) (ISBN: 9783546100625)

Eine Handvoll Leben (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 1)

Erscheint am 30.11.2023 als Gebundenes Buch bei Claassen.

Alle Bücher von Marlen Haushofer

Neue Rezensionen zu Marlen Haushofer

"Vielleicht könnte es ein Genie, aber ich bin nur ein einfacher Mensch, der seine Welt verloren hat und auf dem Weg ist, eine neue Welt zu finden. Dieser Weg ist schmerzlich und noch lange nicht zu Ende." - Marlen Haushofer, "Die Wand"

Eine Frau möchte mit ihrer Cousine und deren Mann ein paar Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen. Ihre beiden Mitreisenden machen sich am Abend nochmals ins Dorf auf, um im Wirtshaus einzukehren, die Frau bleibt alleine mit dem Hund zurück. Als sie am Morgen aufwacht, stellt sie fest, dass um den Wald und die Jagdhütte herum eine rätselhafte, unüberwindbare Wand aufgetaucht ist. Auf der anderen Seite der Wand herrscht Totenstarre. Das neue Leben der Frau ist von Einsamkeit und dem täglichen Überlebenskampf geprägt. Zwei Jahre später beginnt sie, einen Bericht über die Geschehnisse zu verfassen.

Die österreichische Schriftstellerin Marlen Haushofer schreibt in ihrem Roman "Die Wand" von der vollständigen Isolation einer Frau. Sie ist völlig auf sich allein gestellt, lediglich ihre Tiere bieten ihr eine fragile Gesellschaft und helfen ihr, das raue Leben, das sie seit dem Erscheinen der Wand führen muss, zunächst zu überstehen und dann, nach und nach, zu akzeptieren. Als Lesende erleben wir die Innenschau der Gedanken der namenlosen Protagonistin, es werden Tagesabläufe en Detail geschildert genauso wie Überlegungen zu ihrem Leben vor der Wand. Dem Buch wohnt für mich eine horrorartige Faszination inne, ich habe dem zuweilen anstrengenden Bericht der Frau mit Schrecken und Bewunderung gelauscht und mir sehr oft gedacht, dass ich diesen Roman mit Freuden während meiner Schulzeit im Deutschunterricht gelesen und analysiert hätte (leider haben wir aber nur Bücher von Autoren durchgenommen). Ich empfehle diese Klassikerin gerne und freue mich darauf, ihre weiteren Werke zu entdecken.

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Cover des Buches Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3) (ISBN: 9783546100793)
SchmoekerJules avatar

Rezension zu "Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)" von Marlen Haushofer

Ein Bild des Alleinseins, das lange nachhallt
SchmoekerJulevor 21 Tagen

Ich fand die Sprache sehr gut, sie hat mich regelrecht eingelullt und in mir die Sehnsucht geweckt, ganz weit weg aus der Welt zu fallen.

Die Story war auch gut, ein wenig pessimistisch halt. Sind wir letztlich alle allein? Gibt es da keine echte Liebe zu einem anderen Menschen? Es gibt sicher Zeiten, da ist das so. Und vielen von uns geht es so. Dafür ist das Buch eine echt eindrucksvolle Metapher, die einen sehr sehr langen Nachhall in der Seele hat. 

5 Sterne für den Mut, mal so etwas zu schreiben.

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Cover des Buches Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3) (ISBN: 9783546100793)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)" von Marlen Haushofer

Eine Frau auf der Alm, die Kartoffeln pflanzt, erntet und ihre Kuh melkt.
KarenAydinvor 2 Monaten

Ein Klassiker, dem ich persönlich nicht viel abgewinnen kann. Ein typisches Beispiel für Schul-lektüre. Ich sehe mich in Gedanken in der achten oder neunten Klasse, wie ich mich durch Königs Erläuterungen quäle, weil ich den Text einfach nicht lesen kann.

 

Worum geht es?

Die namenlose Ich-Erzählerin ist mir ihrer Cousine Luise und deren Mann übers Wochenende in den Bergen. Luise und Hugo kehren von einem Wirtshausbesuch nicht zurück. Als die Erzählerin sich auf die Suche macht, stößt sie gegen eine unüberwindliche, unsichtbare Wand, die ein Gebiet einschließt, das sie und ihr Hund fortan nicht mehr verlassen können.

 

Leseprobe

Heute, am fünften November, beginne ich mit meinem Bericht. Ich werde alles so genau aufschreiben, wie es mir möglich ist. Aber ich weiss nicht einmal, ob heute wirklich der fünfte November ist. Im Lauf des vergangenen Winters sind mir einige Tage abhanden gekommen. Auch den Wochentag kann ich nicht angeben. Ich glaube aber, dass dies nicht sehr wichtig ist. Ich bin angewiesen auf spärliche Notizen; spärlich, weil ich ja nie damit rechnete, diesen Bericht zu schreiben, und ich fürchte, dass sich in meiner Erinnerung vieles anders ausnimmt, als ich es wirklich erlebte. Dieser Mangel haftet wohl allen Berichten an. Ich schreibe nicht aus Freude am Schreiben; es hat sich eben so für mich ergeben, dass ich schreiben muss, wenn ich nicht den Verstand verlieren will. Es ist ja keiner da, der für mich denken und sorgen könnte. Ich bin ganz allein, und ich muss versuchen, die langen dunklen Wintermonate zu überstehen. Ich rechne nicht damit, dass diese Aufzeichnungen jemals gefunden werden. Im Augenblick weiss ich nicht einmal, ob ich es wünsche. Vielleicht werde ich es wissen, wenn ich den Bericht zu Ende geschrieben habe.

 

Kritik

Ich kann verstehen, dass dieser kurze Roman zu einem Kerntext für Ecocriticism geworden ist. Die Protagonistin muss lernen, allein und im Einklang mit der Natur zu leben. Sie hinterfragt die Wand nicht wirklich, sie unternimmt kaum ernstzunehmende Versuche, die Wand zu überwinden. Ganz im Gegenteil. Sie nimmt ihr Schicksal positiv an und lebt mit den Geschöpfen, die sie eine zeitlang begleiten, ihr Hund, eine Kuh, eine Katze. Die den Roman beherrschenden Themen sind Geburt, Tod, Nahrung. Interessant ist, dass die Protagonistin grundlegende Kulturtechniken lernen muss, doch deutlich an ihre Grenzen stößt. Die Frau ist recht nüchtern, sie ist mit praktischen Problemen befasst, sie bejammert ihr Schicksal nicht.

Es mag sicherlich seinen Reiz haben, diesen Roman in einer Gruppe zu diskutieren, mögliche Interpretationen zu vergleichen (was ist die Wand? Magischer Realismus? Ist die Frau psychisch krank?). Mir hat er nicht gefallen, weil er einfach völlig unspannend ist, er ist für mich altbacken und von den Themen her für mich völlig uninteressant. Eine Frau auf der Alm, die Kartoffeln pflanzt, erntet und ihre Kuh melkt.

Das Ende ist schlüssig, für mich aber irgendwie nicht ansprechend und ermöglicht es, den Text ganz klar ins Genre Ökofeminismus einordnen.



Wem dieses Buch gefallen könnte? Deutschlehrerinnen, die durch ihre Tätigkeit so überlastet sind, dass sie nicht das kleinste bisschen Spannung in einem Roman ertragen können oder einfach Rache üben wollen für ihren eigenen Deutschunterricht. 



Ach so: Und Dolores Umbridge.


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Gespräche aus der Community

Wir lesen mit eigenem Exemplar. Jeder ist herzlich willkommen mitzulesen!

Die Leserunde startet am 1. Januar.

363 Beiträge
Dajobamas avatar
Letzter Beitrag von  Dajobamavor 4 Jahren

Zusätzliche Informationen

Marlen Haushofer wurde am 11. April 1920 in Wien (Österreich ) geboren.

Community-Statistik

in 1.501 Bibliotheken

auf 121 Merkzettel

von 19 Leser*innen aktuell gelesen

von 11 Leser*innen gefolgt

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