Ein sich über drei Viertel des Buches ziehender Dialog zwischen einem älteren Mann und einem Mann in seinen 30igern. Aha. Offensichtlich treffen sich beide zufällig auf der Terrasse eines Hotels in der Schweiz. Beide haben vor ca. einem Jahr ihre Frau/Freundin verloren, jedoch auf ganz unterschiedliche Weise. Der eine durch Tod, der andere war ihrer überdrüssig und hat sie verlassen. Sie sprechen zunächst sich gegenseitig abtastend, dann aber immer freimütiger über die Geschichten ihres Lebens, über Alltäglichkeiten, ihre Haltungen, Einstellungen und Verschrobenheiten und noch manches mehr. Der ältere wirkt phasenweise etwas seltsam. Der jüngere fungiert als Ich-Erzähler.
Schon bald wittert der aufmerksame Leser, das irgendetwas faul läuft. Das Buch hat dann zum Ende eine gänzlich überraschende Wendung parat....
Für mich war das Buch flüssig, so etwas nebenbei herunter zu lesen. Manche der Lebensweisheiten hat man etwas intensiver betrachtet, über anderes dann doch schneller hinweggelesen. Natürlich war man darauf vorbereitet, dass noch irgendetwas passieren musste. So entwickelte man kriminalistische Züge, um möglichst frühzeitig den Dingen auf die Spur zu kommen. Ein wenig überrascht war im zum Schluss jedoch schon, obwohl ich etwas geahnt hatte.
Fazit: Reicht eine gute Idee für ein ganzes Buch? War der ‚einführende’ Dialog zu lange? Oder sollte das Gespräch zwischen den beiden zum Selbstzweck dienen und dem Leser als stillem Teilnehmer alleine Vergnügen bereiten? Manche Fragen vermag ich für mich nicht zu klären. Es bleibt aber das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Dennoch gebe ich gute 3 Sterne.