Marita Krauss

 3,9 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf von Marita Krauss

Prof. Dr. Marita Krauss ist Lehrstuhlinhaberin für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte an der Universität Augsburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen neben Stadt-, Landes- und Regionalgeschichte u.a. auch Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie historische Migrationsforschung. Besonders widmet sie sich der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit in Bayern.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Zuschauer in der ersten Reihe (ISBN: 9783406797088)

Zuschauer in der ersten Reihe

Neu erschienen am 16.03.2023 als Gebundenes Buch bei C.H.Beck.

Alle Bücher von Marita Krauss

Cover des Buches Hope (ISBN: 9783937200699)

Hope

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Erschienen am 01.09.2009
Cover des Buches Der gezähmte Lech (ISBN: 9783862221400)

Der gezähmte Lech

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Erschienen am 01.05.2014
Cover des Buches Die königlich bayerischen Hoflieferanten (ISBN: 9783937200279)

Die königlich bayerischen Hoflieferanten

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Erschienen am 03.12.2008
Cover des Buches Ein Dorf im Nationalsozialismus (ISBN: 9783862223213)

Ein Dorf im Nationalsozialismus

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Erschienen am 01.12.2019
Cover des Buches Evangelisch in München (ISBN: 9783937200644)

Evangelisch in München

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Erschienen am 01.05.2009
Cover des Buches Landschaft. Umwelt. Identität (ISBN: 9783862223909)

Landschaft. Umwelt. Identität

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Erschienen am 01.06.2021

Neue Rezensionen zu Marita Krauss

Cover des Buches 'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen' (ISBN: 9783406755248)
brenda_wolfs avatar

Rezension zu "'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen'" von Marita Krauss

Die spanische Tänzerin
brenda_wolfvor 2 Jahren

Lola Montez… Wer war diese Frau, die einem König zum Verhängnis wurde?

Lola Montez, eine Frau die Skandale auslöste. Sie kam am 17 Febr. 1821 als Elisa Rosanna Gilbert als Tochter eines schottischen Offiziers, Edward Gilbert, und einer irischen Landadeligen, Eliza Oliver, zur Welt. Die ersten Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Indien, wo ihr Vater kurz nach der Ankunft an Cholera starb. Später besuchte sie im englischen Bath ein Internat für höhere Töchter. Um einer arrangierten Ehe mit einem wesentlich älteren Mann zu entgehen, floh sie mit einem Offizier nach Irland, den sie auch später heiratete. Die Ehe ging bereits kurze Zeit später in die Brüche. Elisa wurden schuldig geschieden, ihr wurden Eheverfehlungen vorgeworfen und somit erhielt sie auch keinerlei Unterhalt. Was sollte sie tun? Sie war definitiv in einer Zwangslage. Aber Elisa ließ sich nicht unterkriegen. Sie hatte das Potenzial einer Kämpfernatur. Ohne zu zögern startete sie ihre Laufbahn als spanische Tänzerin und schuf die Kunstfigur „Maria de los Dolores Porrys y Montez“ alias „Lola Montez“.

Mit ihrem Programm reiste sie durch ganz Europa und egal wo sie auftrat, überall löste sie durch ihr Verhalten Skandale aus. Sie rauchte, sie hielt sich an keine Regeln, verstieß gegen die höfische Etikette, verschob immer wieder Grenzen, sie galt als unmoralisch und skandalös, und ihr feuriges Temperament ging oft mit ihr durch. Dennoch wurde sie bewundert und verehrt, denn Lola war eine Frau von großer Schönheit und besaß durchaus Charme. Selbst ihre erbittertsten Gegner mussten dies eingestehen. Sie war klug, sie beherrschte mehrere Sprachen. Und sie verstand es ganz offensichtlich sich der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Auch negative Schlagzeilen sind Werbung.„Bad publicity is better than no publicity.“ Sie war kein stilles Mäuschen. Und das wollte sie auch nie sein. Ihr Erfolgsrezept, war die Provokation, sie ging nach vorne, packte den Stier bei den Hörnern. Lola Montez war eine internationale Berühmtheit geworden.

Für den Bayerischen König Ludwig den I. war Lola Montez wie eine Droge. Er kam von ihr nicht mehr los. Er legte ihr die Welt zu Füßen, baute ihr einen Palast, überhäufte sie mit Geschenken, behandelte sie wie eine Prinzessin, erhob sie in den Adelsstand, machte sie zur Gräfin Landsfeld. Es kümmerte ihn nicht, dass Gerüchte über Liebhaber kursierten. Lola brachte die Münchner mit ihrem Lebensstil gegen sich auf. Sie hat alle Klassen der Gesellschaft vor den Kopf gestoßen und beleidigt. Ihr begann auch langsam ihr Erfolg zu Kopf zu steigen. Sie schwelgte in Größenphantasien, spielte zu gerne die Rolle der „First Lady“, aber diese Rolle war schon vergeben. Auch auch in der Politik wollte Lola ein Wörtchen mitreden. Hierzu schieb Ludwig: „Eine Pompadur abzugeben wäre Lolitas Sache aber ich bin kein König Ludwig XV.“

Nach der Bayerischen Episode wurde es nicht gänzlich still um Lola Montez. Sie lebte in der Schweiz, bereiste die USA und machte eine Welttournee nach Australien. Sie schrieb ihre Biographie und hielt Vorträge.

Was für eine Frau! Die Historikerin Frau Prof. Marita Krauss zeichnet in ihrer Biographie das Bild einer außergewöhnlichen Frau. Ich kam beim Lesen nicht umhin, Lola Montez zu bewundern. Sie war ihrer Zeit voraus. Lola Montez kreierte sich selbst als feurige Spanierin. Sie war selbständig und hat so gelebt, wie sie es wollte, hat sich niemandem unterworfen. Mich hat die Geschichte um Lola Montez gefesselt. Frau Prof. Marita Krauss hat einen wirklich tollen Job gemacht. Die Biographie las sich an keiner Stelle langweilig. Die Bilder und Fotos von Lola Montez, dem König Ludwig und Königin Theresia, sowie der königlichen Familie waren gut ausgewählt rundeten das Bild noch ab.

Fazit: Eine absolut lesenswerte Biographie, die fesselt bis zum Schluss.


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Cover des Buches 'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen' (ISBN: 9783406755248)
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Rezension zu "'Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen'" von Marita Krauss

Eine rundum gelungene Biografie!
Wedmavor 3 Jahren

Die Lola Montez Biografie aus der Feder von Marita Krauss habe ich sehr gern gelesen: Damit einige erfüllten Lesestunden verbracht, in die damalige Zeit eingetaucht und darüber die Gegenwart für eine Weile vergessen.

Man „trifft“ hier nicht nur die charismatische Frau, die ihrer Zeit weit im Voraus war. Man bekommt eine gute Vorstellung, was für ein Mensch Lola Montez war: Ihre Stärke, ihre Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und aus schwierigen, scheinbar aussichtlosen Situationen als Siegerin hervorzugehen. Aber auch die weniger rühmlichen Dinge wurden hier beschrieben. Viele Zeitgenossen, die sie kannten, kamen hier zur Sprache, sowohl die Bewunderer als auch diejenigen, die sie nicht ausstehen konnten/ in ihr eine Gefahr für die Moral, die bestehende Ordnung sahen.

Die Biografie wurde chronologisch aufgebaut. Man sieht, aus welchen Verhältnissen Lola stammte, wie sie aufgewachsen war: keine besonders sorglos-glückliche Kindheit. Das gestörte Verhältnis zu ihrer Mutter hatte ihr Leben nachhaltig geprägt. Man ist dabei, wie sie früh heiratete und, des Ehebruchs schuldig gesprochen, geschieden wurde, welche trüben Perspektiven ihr danach offenstanden. Und wie sie ihr Leben trotz all dem so gestaltete, dass es ihr besser passte.

Ihrem Leben in Bayern und dem Verhältnis zu Ludwig I. von Bayern wurden einige Kapitel in der Mitte gewidmet. Bereichernd fand ich hier auch diese knappen und aussagestarken Zusammenfassungen der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse: der innenpolitischen Lage, der Intentionen Ludwigs, das Bild Bayern als Hort des Katholizismus usw., die dem Leser die Besonderheiten der damaligen Zeit vor Augen führten. Der Hergang der Affäre wurde recht detailreich gezeichnet, vom Anfang mit der keuschen Liebe bis zum bitteren Ende. Die Gedichte, die ihr Leopold schrieb, einige Briefe findet man hier ebenfalls. So tauchte man völlig in die damalige Zeit und dieses Liebesverhältnis ein. Man begriff u.a., warum das Leben von Lola Montez, die als Tänzerin viele Zuschauer begeistern konnte, als Freundin von Ludwig I. von der Bevölkerung verhasst war. Bildhafte Beispiele, wie sie verschmäht wurde, erläutern dies.

Aber auch als das Leben in Bayern für Lola zu Ende war, gab es spannende und erfolgreiche Wendungen in ihrem Leben: Ihr Aufenthalt in der Schweiz, das Leben in USA, ihr Welttournee nach Australien, die Reise nach Europa als Vortragsrednerin.

Dass Lola Montez das Fach der Werbung in eigener Sache perfekt beherrschte, wurde schnell klar. All die Skandale und Skandälchen, ihr Lebensstil der unverheirateten, eigenständigen Frau, ihre offenen Briefe in der Presse uvm. dienten dazu, den Namen Lola Montez zu verewigen, weit über den Tod der Erfinderin hinaus.

Man bekommt also einen umfassenden Eindruck von dieser facettenreichen Persönlichkeit. Es geht dabei sowohl um die hellen als auch um die dunkleren Seiten: Die Hybris, die zum Zusammenbruch der anfangs so unerschütterlich erscheinenden Beziehung zu Ludwig I. führten, uvm.

Auch die Art, WIE diese Lebensgeschichte erzählt wurde, hat mich sehr beeindruckt: so schlicht und ergreifend wurde das Ganze dargeboten, wie man es nur kann, wenn man sowohl über vielfältiges Wissen zum Thema Lola Montez und ihre Zeit verfügt, als auch über die beachtliche persönliche Reife und das schriftstellerische Können. Das Verhältnis Autor - Leser wurde mMn perfekt gestaltet. Es war bestimmt nicht einfach, über so eine komplexe Persönlichkeit zu schreiben. Marita Krauss ist dies prima gelungen.

Im Text findet man auch etliche s/w Fotos der Zeichnungen und Gemälde, die Lola Montez in jungen und reiferen Jahren zeigen. Auch vom jungen und älteren Ludwig I. gibt es einige Fotos, ebenso von seiner Frau Königin Therese von Bayern, sehr schön ausgewählt, da sie ihre Haltung deutlich widerspiegeln, sowie ein Foto des Gemäldes der gesamten königlichen Familie. Die Fotos der handgeschriebenen Gedichte Ludwigs für Lola, aber auch die Abbildungen der Karikaturen, die das aufsehenerregendes Verhältnis thematisierten uvm. sind ebenfalls gut präsent und bereichern das Geschriebene ungemein.

Fazit: Eine rundum gelungene, beeindruckende, mitreißende Biografie der Lola Montez, die sich wie ein Roman lesen lässt (was durchaus als Kompliment gemeint ist). Wenn man in die damalige Zeit eintauchen oder einfach etwas Gutes lesen möchte, wird hier fündig.

 

Kommentare: 2
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Cover des Buches Hope (ISBN: 9783937200699)
scherzbrots avatar

Rezension zu "Hope" von Marita Krauss

Rezension zu "Hope" von Marita Krauss
scherzbrotvor 11 Jahren

Ein Buch über eine Frau, die man für ihr Durchhaltevermögen und ihren Ehrgeiz nur bewundern kann! Dr. Hope Bridges Adams Lehmann setzte sich für die Frauen ein, für Emanzipation und das in einer Zeit, in der sich noch niemand traute darüber in der Öffentlichkeit so zu äußern. In einer Zeit, in der eine Frau noch dem Mann unterlegen war und kaum ein Selbstbestimmungsrecht hatte, außer sie war privilegiert.
Dr. Hope Bridges Adams Lehmann war die erste Frau, die in Deutschland das Medizinstudium mit dem Staatexamen abschloss. Sie setzte sich für ein Frauenhaus ein, schrieb ein Buch nur für Frauen, um ihnen etwas medizinisches Wissen beizubringen.

Eine Biographie, die ich sehr empfehlen kann. Vor allem Frauen, die Medizin studieren wollen, denn immer noch haben Frauen einen schweren Stand im Arztberuf. Man kann sich also in der Hinsicht ein Stück von ihrer Verbissenheit und ihrem Ehrgeiz abschauen.

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