Marc Lizano

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Der Zeichner Marc Lizano wurde am 26. Dezember 1970 in Rennes geboren, wo er heute noch lebt. Seine Leidenschaft für das Medium der graphischen Literatur erwachte früh, und während seiner Studienzeit entwickelte er erste Stoffe. Ermutigt durch die Unterstützung von Kollegen wie Jean-Claude Fournier (Spirou), Michel Plessix (Der Wind in den Weiden) und Joann Sfar, wurde seine Leidenschaft zum Beruf. Zunächst war er Herausgeber von Anthologien, dann schuf er erste Werke, die seine Konzentration auf Emotionsdarstellung widerspiegeln - er schafft es, eine frische Herangehensweise insbesondere auf Kindheitserlebnisse in subtilen und betörend einfachen, aber graphisch nachhaltigen Erzählungen mit einer reichhaltigen Bezugnahme auf die französisch-belgischen Klassiker zu verbinden.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marc Lizano

Cover des Buches Das versteckte Kind (ISBN: 9783862017744)

Das versteckte Kind

 (3)
Erschienen am 17.03.2014
Cover des Buches Neue Geschichten von Vater und Sohn (ISBN: 9783833231766)

Neue Geschichten von Vater und Sohn

 (3)
Erschienen am 16.11.2015

Neue Rezensionen zu Marc Lizano

Cover des Buches Neue Geschichten von Vater und Sohn (ISBN: 9783833231766)
Fernweh_nach_Zamoniens avatar

Rezension zu "Neue Geschichten von Vater und Sohn" von Marc Lizano

Ausdrucksstarke Bildergeschichten, die ohne Worte auskommen.
Fernweh_nach_Zamonienvor einem Jahr

Inhalt: 

Die Abenteuer von Vater und Sohn faszinieren seit Generationen kleine und große Leser.

Marc Lizano und Ulf K. haben sich neue Abenteuer des sympathischen Duos ausgedacht.

In vielen kurzen, voneinander unabhängigen Bildergeschichten erleben Vater und Sohn abermals Lustiges, Alltägliches und auch Herzerwärmendes.


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Wer das Vater-Sohn-Duo noch nicht kennt oder mehr über den Schöpfer der beiden erfahren möchte, darf sich auf ein ausführliches Vorwort freuen. Hier wird zudem erläutert, warum die Geschichten, die nur über einen Zeitraum von drei Jahren entstanden, eigentlich nie wirklich vergessen waren.

Die neuen Abenteuer orientieren sich vom Aufbau und Stil sehr am Original.

Der klare, kantige und schnörkellose Strich von Ulf K. passt einfach perfekt. Und auch wenn die Bilder "nur" in schwarz-weiß mit roten Akzenten daher kommen, spiegeln sie die Stimmung hervorragend wieder. Meiner Ansicht nach hätten sie - wie im Original - auch komplett in schwarz-weiß funktioniert. Dies wird auch beim abschließenden Blick in das Skizzenbuch deutlich.

Auf jeder Seite findet sich eine kurze Episode bestehend aus drei bis sechs Bildern. Weitere Worte, gar Dialoge sind aufgrund der aussagekräftigen und auf das Wesentliche reduzierten Zeichnungen gar nicht nötig.

Die beiden neuen Schöpfer führen behutsam und nahe am Original und doch mit einer eigenen persönlichen Note die Erlebnisse der Hauptfiguren fort.

Ein wunderbarer Einfall, die letzte Geschichte von e.o.plauen aus Dezember 1937 zu verwenden, um nahtlos an die Ereignisse anzuknüpfen und Vater und Sohn in der ersten Geschichte dieses Bandes zurückkehren zu lassen. Wirklich weg waren sie sowieso nie.

Die beiden namenlosen Figuren Vater und Sohn sind eine unzertrennliche Einheit. Auch wenn es manchmal Streit gibt lässt sich das perfekte Gespann auch von Rückschlägen nicht entmutigen. 

Die kurzen Bildergeschichten - gegliedert in die vier Jahreszeiten - handeln vom alltäglichen Leben: Schule, Freizeitgestaltung, menschliche Beziehungen sowie aktuelle Themen (Videospiele, Vegetarismus).

Sie bestechen durch Ironie, Schadenfreude und Schabernack, schlagen aber auch leise Töne an. Manch ein Ende ist so absurd, wie es nur in Geschichten sein kann.

All dies zaubert ein Lächeln ins Gesicht und macht auch so viele Jahrzehnte später die Faszination dieser Abenteuer aus.

Die Geschichten laden ein, zum Weiter- oder Nacherzählen und sind daher noch immer sehr beliebt für Aufsätze in der Grundschule.

Ein wundervolles Wiedersehen mit dem sympathischen Vater-Sohn-Duo!


Fazit:

Ein Lesevergnügen für Jung und Alt, ganz gleich ob Kindheitserinnerung oder zum Neuentdecken.

Behutsam werden neue Geschichten von Vater und Sohn erzählt, die sich am Original orientieren, aber gleichzeitig ein Stück Eigenheit aufweisen: 

zeitlose, nachdenkliche und lustige Anekdoten aus dem Alltag.


... 

Rezensiertes Buch: "Neue Geschichten von Vater und Sohn" erschienen im Jahr 2015

Kommentare: 1
Teilen
Cover des Buches Neue Geschichten von Vater und Sohn (ISBN: 9783833231766)
Lilli33s avatar

Rezension zu "Neue Geschichten von Vater und Sohn" von Marc Lizano

Kongeniale Wiederaufnahme des Werkes von Erich Ohser
Lilli33vor 5 Jahren

Gebundene Ausgabe: 72 Seiten

Verlag: Panini (16. November 2015)

ISBN-13: 978-3833231766

empfohlenes Alter: ab 8 Jahren

Preis: 14,99 €

auch als E-Book erhältlich


Kongeniale Wiederaufnahme des Werkes von Erich Ohser


Im Vorwort erklärt Andreas Platthaus kurz den Hintergrund zu diesem Buch, das auf den Vater-und-Sohn-Geschichten von e.o.plauen aka Erich Ohser aufbaut. Dessen letzte Geschichte stammt von Dezember 1937. Darin verabschieden sich Vater und Sohn von ihrem Publikum. In der ersten neuen Geschichte von Dezember 2014 kommen die beiden nun von dem Ort zurück, an den e.o.plauen sie geschickt hatte. 


Die neuen Geschichten sind ein deutsch-französisches Gemeinschaftswerk, wobei Ulf K. für die Zeichnungen zuständig ist und beide zusammen sich die Geschichten ausdenken. Sie orientieren sich dabei stark an den Geschichten und Zeichnungen von Erich Ohser, die aber doch einen eigenen Stempel tragen und in die heutige Zeit versetzt sind.


Wie die alten Geschichten kommen auch die neuen ohne Text aus. Sie lassen sich gut für den Schulunterricht einsetzen, da die Kinder die Geschichten mit eigenen Worten nacherzählen können.


Auch wenn der Umgang zwischen Vater und Sohn zuweilen recht rau ist, erkennt man doch immer wieder die Liebe zwischen diesen beiden Figuren. Einfach herzallerliebst!


★★★★☆


Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Das versteckte Kind (ISBN: 9783862017744)
NiliBine70s avatar

Rezension zu "Das versteckte Kind" von Loïc Dauvillier

Bilder sagen mehr als Worte
NiliBine70vor 7 Jahren

Das versteckte Kind“ fand seinen Weg als ein weiteres Wanderbuch durch die Nachbarschaft im Campus Libris – Literatur en Blog zu mir und ich war auch hier heilfroh, dass meine Nachbarn mich damit nicht allein ließen und die, die es schong gelesen hatten, konnten mich gut verstehen und haben mir die Schulter geliehen, die ich brauchte, wenn das Mit-Leiden zu groß war und etwas vorab raus musste.

Man könnte die Geschichte der kleinen Dounia, die im Jetzt in der Geschichte selbst eine Großmutter ist, natürlich auch komplett in eine durchweg geschriebene Geschichte, ein Buch packen. Mit Sicherheit würde man auch Menschen damit erreichen, die Herzen der Leser, davon bin ich felsenfest überzeugt.

Aber die Macht, die Kraft der Bildsprache, die wirkt doch viel viel mehr. Diese Erfahrung habe ich mit dieser Graphic Novel gemacht. Ansonsten ist das überhaupt nicht meine „Baustelle“, aber ich bin immer offen dafür, mich auch mal fernab meiner gewohnten Pfade mitnehmen zu lassen. Da berühre ich dann auch gerne Themen, die nichts mit Leichtigkeit und Spaß zu tun haben. Nein, hier ist etwas real gewesen, für manche Menschen immer noch real und auf eine gewisse Weise passieren solche Dinge immer noch. Menschen müssen sich verstecken, aus den unterschiedlichsten Gründen. Müssen einen Teil ihres Selbst verleugnen. Ihren Namen ablegen, ihre Religion, ihre Heimat.

Wie gesagt, das geschriebene Wort gibt es in dem Bereich bestimmt auch schon öfter, wahrscheinlich auch ganz großartig geschrieben. Aber das visuelle dieses Buches trifft noch mal für meine Begriffe mehr mitten ins Herz!

Man sieht dieses Mädchen wie in einem Film, man sieht Tränen, man sieht Angst und Unverständnis in ihren Augen. Und man erlebt ihre ganzen Gefühle hautnah mit. Ganz schnell war ich mittendrin in den Grauen dieser Zeit, habe tatsächlich feuchte Augen gehabt und gedacht, mein Herz wird mir so schwer, ich ertrage es streckenweise nicht!

Das ist jetzt nur ein kleiner Einblick in meine Gefühlswelt, während ich das vermeintliche Kinderbuch, dieses Bilderbuch auf mich habe wirken lassen. Daran könnt Ihr sehen, es ist kein Spaß, keine leichte Kost, es will mit Bedacht erwählt werden.

Ist es dennoch etwas für jüngere Leser? Auf alle Fälle! Die Machart ist nicht kompliziert, braucht keine hochtrabenden Wortschöpfungen, Schachtelsätze. Da ist es wiederum der sehr aussagekräftige Zeichenstil, der Kindern ebenso wie uns Erwachsenen die Geschichte des kleinen Mädchens, das seine Eltern verliert, dass sich dem Titel entsprechend verstecken muss, dessen Welt komplett auf den Kopf gestellt wird, näher bringen kann und sollte.

Wenn man bedenkt, wie schwer sich manch Erwachsener tut, den Kindern vermeintliche Tabuthemen nahezubringen, dann empfinde ich diese Art als ausgesprochen gut! Und ich wünschte, so etwas hätte es früher auch schon gegeben.

Mir selbst wurde die Geschichte rund um das Dritte Reich, rund um den 2. Weltkrieg, die Greueltaten gegen Juden etc. von meinem Opa, meiner Tante, meinem Vater erzählt, die z.B. das Verschwinden von Nachbarn hautnah erlebt haben, genau wie so vieles andere. In meiner Fotokiste befinden sich Bilder aus der Zeit von Menschen, die deportiert wurden, die von anderen denunziert wurden und die Geschichten dazu hat mir mein Opa auch erzählt...

Sonst kommt von mir schon mal gern, dass das Lesen des Buches ein echter Genuss war etc. pp. Aber das kann ich hier natürlich nicht sagen. Es war ein Erlebnis, ein Erlesen einer Lebensgeschichte, die schmerzt, die man nicht weglügen kann, auch nicht mit kindgerechten Zeichnungen. Nein, es ist hart, wie nun mal das Leben für manchen Menschen, für viele Kinder schon war und immer sein wird. Es hilft vielleicht dem ein oder anderen Leser, ob nun jung oder alt, seine Menschlichkeit wieder zu erwecken, hervorzulocken, über so manchen Gedankengang über Menschen die fliehen MÜSSEN, die ihre Eltern nie wieder sehen, deren ganze Welt zusammengebrochen ist, deren Selbstwert zerstört wurde, neu zu überdenken.

Wenn dies der Fall ist, dann gebt Eure Erfahrung bitte an Kinder weiter, helft ihnen, dieses traurige Kapitel anders zu sehen, mit heutigem in Verbindung zu bringen und auch da anders zu denken.

Es wäre interessant zu hören, ob einer von Euch, die Ihr das hier lest oder auch die anderen Meinungen, zu dieser Graphic Novel greift und was Ihr so darüber denkt. Falls Ihr selbst eine Rezension darüber geschrieben habt, verlinkt sie gern in den Kommentaren!

Fazit:

„Das versteckte Kind“ ist in erster Linie tatsächlich eine Graphic Novel, die für Kinder gemacht ist, um ein schweres Thema, das in Deutschland immer noch für Kinder tabuisiert wird in seiner Härte. Jedoch bin ich nicht allein mit der Meinung, dass es auf die Art und Weise auf eine kindgerechte Art und Weise geschieht, die nichts verherrlicht, die den Punkt genau trifft und die auch von Erwachsenen gut hergenommen werden kann, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen!

Bewertung:

5 von 5 Nilpferden

©Sabine Kettschau/Niliversum

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks