Ich kann mir gut vorstellen, dass schon viele Menschen den Namen Malala Yousafzai gehört haben. Das was sie erlebt hat und die Konsequenzen, die sie daraus bezogen hat sind keine leichte Kost; sie bewirken vielmehr, dass man sehr oft sein eigenes Leben reflektiert und auch für viele Dinge, die einem bisher selbstverständlich vorgekommen sind, dankbar ist.
Deshalb tut es mir auch umso mehr weh, dieses Buch nur mit zwei Sternen zu bewerten, aber ich komme da bei allem guten Willen wirklich nicht drumherum.
Malala erzählt von ihrem Leben, von ihrem Kampf Frauen die Schuldbildung zu ermöglich, von den Gefahren im nahen Osten, die sie erlebt hat und aber auch von dem Weg und der Geschichte, der sie zu der Situation geführt hat.
Es ist wirklich unglaublich viel Input; ich hab mich mit dem Lesen teilweise so schwer getan und mich manchmal auch erschlagen gefühlt.
Neben der persönlichen Geschichte von Malala wird im Buch umfassend von der Geschichte Pakistants erzählt, vom allgemeinen Leben im Swat-Tal, von der Entwicklung & Erlebnissen ihres Vaters und und und… Ich verstehe zwar, dass dieses Hintergrundwissen wichtig ist aber die Erzählungen sind so oft hin und her gesprungen, dass ich mehr als einmal den Faden verloren haben. Manchmal hat man in kurzen und knappen Sätzen etwas Geschichtliches beigesteuert, manchmal auch seitenlang. Ich hab oft angefangen, zu überfliegen statt wirklich zu lesen.
Den Kern dieses Buches (bzw. generell von Malalas Geschichte) finde ich wichtig und toll, keine Frage. Jeder sollte das Recht auf Bildung haben unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sonst was und ich finde es bewundernswert, wie sie sich in jungen Jahren schon so intensiv damit beschäftigt/damit auseinandergesetzt hat. Aber es ändert nichts daran, dass das im Buch wirklich besser hätte erzählt werden können.
Ich weiß, dass es immer so eine Sache ist, eine Biografie zu beurteilen. Es ist ja keine erfundene Geschichte die man kritisiert, sondern tatsächliche Geschehnisse auf die die betroffene Person teilweise gar keinen Einfluss hatte/haben konnte. Bei meiner Bewertung geht es jetzt auch wirklich nicht um die Erlebnisse sondern um die Darstellung bzw. den Aufbau des Buches, der dieses wichtige Thema einfach auf eine sehr schwer verständliche Art vermittelt hat.