Rezension zu "Ich bat den Himmel um ein Leben" von Lucia Jang
Lucia Jang wächst in Nordkorea auf. Von frühester Kindheit an ist sie gewohnt, allenfalls nur zu flüstern - denn überall wimmelt es von Spionen des nordkoreanischen Regimes, und jede Banalität könnte sie und ihre Familie den Tod kosten. Wer unangenehm auffällt, landet in einer Art Konzentrationslager, aus dem es kein Entrinnen gibt, oder wird gleich erschossen. Lucia erlebt das häufig bei Eltern ihrer Mitschülerinnen und bei Nachbarn, die oft auch nur einfach "verschwinden". Begleitet werden diese ohnehin schwierigen von der Politik gemachten und gewollten Umstände von stetigem Hunger, denn wie viele autoritär regierte, kommunistische Staaten, schafft es auch Nordkorea nicht, ausreichend Nahrung für seine Leute produzieren zu lassen.
Als Lucia älter ist, versucht sie mehrmals nach China zu fliehen. Sie schildert dies im Buch sehr anschaulich und detailgetreu. Die Flucht gelingt nicht auf Anhieb. Mit Kind im Schlepp und ohne Mann wird es noch schwieriger, doch sie sieht für sich keine andere Wahl...als es schließlich klappt, war nicht niur sie erleichtert, sondern auch ich als Leserin...
"Ich bat den Himmel um ein Leben" gibt einen guten Einblick in das Leben in Nordkorea und deckt sich mit den Erzählungen anderer geflüchteter Nordkoreaner. Schön ist, dass diese Geschichte einmal von einer Frau geschildert wird. Mich hätte danach aber noch detaillierter interessiert, wie es ihr in ihrem neuen Leben in Kanada ging; dies wurde aber nur kurz abgehandelt.