Lorenz Just

 3,8 Sterne bei 29 Bewertungen
Autor*in von Am Rand der Dächer, Der böse Mensch und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Lorenz Just

Lorenz Just, geboren 1983 in Halle an der Saale, zog 1988 mit seiner Familie nach Berlin und wuchs dort auf. Nach seinem Islamwissenschaftstudium in Halle und verschiedenen Auslandsaufenthalten studierte er von 2011 bis 2015 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2015 erschien sein Jugendbuch ›Mohammed. Das unbekannte Leben des Propheten‹ (Gabriel Verlag), 2017 bei DuMont sein hochgelobter Erzählband ›Der böse Mensch‹. Er lebt in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches TAG XYZ (ISBN: 9783959057158)

TAG XYZ

Erscheint am 01.04.2023 als Taschenbuch bei Spector Books OHG.

Alle Bücher von Lorenz Just

Cover des Buches Am Rand der Dächer (ISBN: 9783832181116)

Am Rand der Dächer

 (25)
Erschienen am 21.07.2020
Cover des Buches Der böse Mensch (ISBN: 9783832198794)

Der böse Mensch

 (2)
Erschienen am 08.11.2017
Cover des Buches Am Rand der Dächer: Roman (ISBN: B087J5R1QB)

Am Rand der Dächer: Roman

 (0)
Erschienen am 21.07.2020
Cover des Buches TAG XYZ (ISBN: 9783959057158)

TAG XYZ

 (0)
Erscheint am 01.04.2023

Neue Rezensionen zu Lorenz Just

Cover des Buches Am Rand der Dächer (ISBN: 9783832170400)
Estrelass avatar

Rezension zu "Am Rand der Dächer" von Lorenz Just

Aufwachsen in Berlin
Estrelasvor 2 Jahren

Zwei Jungen, die im Berlin der Nachwendezeit aufwachsen, erkunden die Stadt, lassen sich treiben, werden pubertär. „In der Deckung der Kindheit, im Schatten der Welt, im trüben Meer des Alltags spazierten wir unerkannt die Große Hamburger hinauf.“

Der aus kindlicher Sicht erzählte Roman lockt mit der Sorglosigkeit und Begeisterungsfähigkeit seiner Protagonisten für Kleinigkeiten. Doch darauf folgt mit dem Älterwerden die Desillusion und das Zerstörerische von Heranwachsenden.

Für mich ging mit dem Verlust ihrer Unschuld und Unbefangenheit etwas der Reiz der Geschichte verloren. Die Handlung verpufft hinter ein paar schönen Worten. So richtig packen und begeistern konnte mich das nicht.

Kommentare: 4
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Cover des Buches Am Rand der Dächer (ISBN: 9783832181116)
B

Rezension zu "Am Rand der Dächer" von Lorenz Just

Am Rand der Dächer
BirPetvor 2 Jahren

Lorenz Just nimmt Leser*innen mit ins Berlin der Wendezeit bis hin zum neuen Jahrtausend. Man trifft auf drei Jungs, die Freunde Andrej, seinen Bruder Anton und seinen besten Freund Simon, die ihren Weg suchen in einer Zeit des Um- und Aufbruchs, aber auch des Abstieges. Zwei Freunde, die durch Dick und Dünn gehen, heranwachsen, auf Abwege geraten und dunkle Hinterhöfe, besondere Menschen, die Dächer Berlins und sich selber kennenlernen.


“Am Rand der Dächer” ist ein Coming-of-Age-Roman, Schauplatz der Geschichte ist das Berlin von der Wendezeit bis zum Jahrtausendwechsel. Die drei Jungs, die den Mittelpunkt des Romans bilden, Andrej und sein Bruder Anton, sowie Simon, erleben Leser*innen in ihrer Jugendzeit, das Heranwachsen, sich ausprobieren, Grenzen überschreiten und die Suche nach der eigenen Identität. Aus geordneten Verhältnissen stammend stromern sie hinaus die Welt, die sich um sie herum neu ordnet, eine Zeit des Um- und Aufbruchs, eine Zeit der Reise in eine neue, andere Zukunft, der Chancen und Möglichkeiten, positiv, wie negativ.

Ort und Zeit spielten für mich gefühlt eine eher untergeordnete Rolle, vordergründig befasste sich die Ich-Erzählung von Andrej, rückblickend auf seine Jugendzeit, mit der Freundschaft zu Simon und deren gemeinsamen Erlebnisse.


Die Sprache des Autors empfand ich teils als etwas unausgewogen, zwar poetisch und zwischenzeitlich auch märchenhaft, es gibt viele gelungene Metaphern und Vergleiche, u.a. zu Inhalten von Michael Endes Romanen, aber stellenweisen fabuliert der Autor für meine Begriffe zu ausufernd, nicht unbedingt störend, dennoch empfand ich Längen, welche meinen Lesefluss beeinträchtigten. Was ihm in meinen Augen gelungen ist, ist, dass er die Stimmung, melancholisch und dicht, durchgängig aufrecht hält und Andrej’s Erinnerung und Erzählung seiner Jugendzeit somit authentisch wirkt.


Ein Coming-of-Age-Roman, Kinder der 90’er in Berlin. Für Leser*innen, die explizit eine Schilderung einer Jugend während der Wendezeit als Mittelpunkt wünschen nicht geeignet, wer jedoch eine Erzählung über das Heranwachsen dreier Jungs mit interessanter, eigener, teils poetischer Sprache sucht , dem ist dieses Buch zu empfehlen.


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Cover des Buches Am Rand der Dächer (ISBN: 9783832181116)
Christian1977s avatar

Rezension zu "Am Rand der Dächer" von Lorenz Just

Generation Langeweile
Christian1977vor 3 Jahren

Im Berlin der frühen 90er-Jahre sind Andrej und Simon die besten Freunde. Sie stromern durch die sich verändernde Stadt, streifen über die Dächer und treffen mehr oder weniger seltsame Menschen. Dabei scheinen sie selbst sich durchaus zu genügen, denn ihre Freundschaft, ihre Abenteuer sind das, was für sie zählen. Doch nicht nur Berlin wächst und gedeiht, auch die beiden Jungen sehen sich mit zunehmendem Alter größeren Problemen ausgesetzt - und verfangen sich dabei in kriminellen Machenschaften...

Lorenz Just hat mit "Am Rand der Dächer" einen sprachlich und literarisch ambitionierten Coming-of-Age-Roman geschrieben, dem es aber an Zugänglichkeit und Empathie für seine Protagonisten mangelt. Zunächst einmal sticht der Roman aber aus der Masse an Kindheits- und Jugenderinnerungen heraus, weil die Jungen eben nicht in einem Dorf oder einer Kleinstadt der 70er-Jahre aufwachsen und sich irgendwann brennend für Literatur interessieren. Nein, es sind Kinder der 90er-Jahre, die sich - nun ja - eigentlich für nichts wirklich zu interessieren scheinen. Sie beobachten die Stadt, sind fasziniert von Hausbesetzern, knüpfen in dieser Szene lose Freundschaften. Aber die meiste Zeit des Tages scheinen sie irgendwie herumzulungern und recht nichtssagende Dialoge zu führen.

Das verwundert, denn als ungefähr Gleichaltriger kann ich mich an die eigene Kindheit und Jugend erinnern - und irgendwie war gerade im jungen Alter dann doch ganz viel spannend und ich hatte immer das Bedürfnis, etwas zu machen. Ich-Erzähler Andrej lässt immerhin mal ansatzweise einen Blick in sein Inneres zu, sein bester Freund Simon hingegen bleibt doch sehr sperrig. So bleibt Andrejs Faszination für Simon ein Rätsel. Klar, der Junge hat längere Haare und gibt sich betont cool, aber das scheint es in erster Linie auch schon gewesen zu sein.

Aufgrund der großen Langeweile, die sich relativ schnell auch auf mich als Leser übertrug, driften die Jungen ziellos dahin und rutschen um die Jahrtausendwende stark in die Kriminalität ab. Die mittlerweile Jugendlichen steigen zumeist über die Dächer in Berlins gentrifizierte Yuppie-Wohnungen ein und stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Irgendwann belastet Andrej dies, doch niemand in seinem Umfeld scheint sich dafür zu interessieren. Seine Eltern und sein größerer Bruder Johann wirken im gesamten Roman wie abwesend, sein Zwillingsbruder (oder fast gleichaltriger Bruder - der Roman lässt dies offen) Anton sondert sich bewusst von ihm ab und baut einen eigenen Freundeskreis auf. Andrejs Freundin Annika - selbst von Magersucht geplagt - meldet abgeklärt für den nächsten Einbruch ihr Interesse an einem Mixer an...

In diesem emotional überschaubaren Rahmen plätschert "Am Rand der Dächer" leider über lange Strecken dahin, um mich ganz am Ende plötzlich doch noch zu berühren. 

Tatsächlich spürt man auf den letzten 20 bis 30 Seiten einen Wandel Andrejs. Er träumt nicht mehr nur von Amerika, sondern merkt anhand seines Tagebuchs selbst, wie nichtssagend und oberflächlich nicht nur seine Einträge als Kind waren, sondern wie wenig auch aus der Freundschaft mit Simon hängen geblieben ist. Er liest Tolkien und umarmt sogar seinen größeren Bruder zum Abschied. Und so verabschiedet er sich nicht nur aus Berlin, sondern auch von seiner Kindheit - ein starker, wenn nicht sogar der stärkste Moment, den Lorenz Just sich für das Finale aufgehoben hat.

Ich hatte als bekennender Freund von Entwicklungsromanen insgesamt sehr große Erwartungen an "Am Rand der Dächer". Diese wurden leider nur teilweise und eigentlich auch erst ganz am Ende erfüllt. Zuvor bleiben relative zusammenhanglose Kindheitserinnerungen im Gedächtnis - und mit dem gentrifizierten Berlin der eigentliche Protagonist dieses Romans.


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Gespräche aus der Community

LovelyBooks lädt auch im Jahr 2020 zu spannenden Challenges ein.

Und auf euch warten tolle Gewinne.
Die anspruchsvolle Gegenwartsliteratur ist natürlich 2020 wieder dabei!

Liest du gerne Bücher mit Niveau?
Dann ist diese Challenge genau das Richtige für dich.


15 anspruchsvolle Romane möchten wir vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 lesen.

Es gelten nur Bücher - Gegenwartsliteratur -, die in diesem Zeitraum erscheinen (Ersterscheinungen) und an diesem Beitrag angehängt sind.
Auch Neuauflagen – 2020 erschienen - von Klassikern.

Die Regeln:

Melde dich mit einem kurzen Beitrag hier im Thread an.

Einstieg ist jederzeit möglich. Und du kannst dich jederzeit wieder abmelden. Du verpflichtest dich zu nichts.

Schreibe bitte zu jedem Buch, das du für die Challenge gelesen hast, eine Rezension bei LovelyBooks, und verlinke diese in einem einzigen Beitrag in diesem Thread. Dieser Beitrag, wird von mir unter dem entsprechenden User-Namen in der Teilnehmerliste verlinkt. Das wird dein Sammelbeitrag für deine Rezensionen sein.

Es gelten nur Bücher (Achtung: keine Hörbücher, keine Bildergeschichten, keine Graphic Novels), die an diesem Beitrag angehängt sind!

Bitte beachten: Die Liste der Bücher erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Nimmst du die Herausforderung an?

Unter allen Teilnehmern, die es schaffen, 15 Romane mit Niveau bis zum 31.12.2020 zu lesen und zu rezensieren, wird ein tolles Buchpaket verlost.

Natürlich mit den passenden Büchern zum Thema.

Ich freue mich auf viele Anmeldungen!

Teilnehmer:

anna_m

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BluevanMeer

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Caro_Lesemaus

Corsicana

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Dajobama

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Fornika

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Heikelein

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948 Beiträge
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Letzter Beitrag von  Dajobamavor 2 Jahren

Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!

Zum Thema

Im Rahmen dieser Aktion suchen wir 20 Leser*innen, die Lust haben, den Debütroman von Lorenz Just, »Am Rand der Dächer«, zu lesen und ihn bis zum 23.08. zu rezensieren.

Hallo zusammen!
Im Rahmen dieser Aktion suchen wir 20 Leser*innen, die Lust haben, den Debütroman von Lorenz Just, »Am Rand der Dächer«, zu lesen und ihn bis zum 23.08. zu rezensieren. 

In seinem ersten Roman verwebt Lorenz Just das Aufwachsen seiner Figuren mit der rasanten Veränderung, die aus dem Berlin-Mitte der Wende das Berlin-Mitte der Nullerjahre werden ließ.
Im großen Berliner Zimmer beginnt die Freundschaft von Andrej und Simon. Dort ritzen sie ihre Initialen ins Holz der Fensterbank und von dort aus begeben sie sich auf den langen Streifzug durch die Straßen ihres Viertels. Während Berlin-Mitte durch den Elan der herbeiströmenden Alteigentümer, Unternehmerinnen, DJs und DJanes, Kunst- und Abenteuerlustigen zu neuem Leben erwacht, gleiten die Kinder auf den Wegen ihrer Jugend an den Rand des Geschehens. Durch verwinkelte Hinterhöfe und den chaotischen Leerstand, in die Sackgasse der Kleinen Ham­burger Straße, wo sie den Anfang und das Ende der Besetzung der Nr. 5 beobachten, bis auf die Dächer, auf denen sie fern der Welt ganze Nachmittage verbringen. Als die alten Häuser hinter neuen Fassaden und die Flachdächer unter den Dachterrassen der neuen Bewohner mehr und mehr zu verschwinden beginnen, geraten sie auf immer bedrohlichere Abwege. 

Zum Ablauf:
Die Bewerbung ist per Kommentar im entsprechenden Thread möglich. Die Bewerbungsfrist endet am 05.08. um 23:59 Uhr, der Versand wird am 06.08. erfolgen.

Wenn ihr mitlesen möchtet, dann verratet uns doch bitte, was euch an der Lektüre reizt.
Eine entsprechende Leseprobe findet ihr hier

Wir drücken die Daumen. Herzliche Grüße aus Köln
 Eure DuMonts

87 BeiträgeVerlosung beendet
TochterAlices avatar
Letzter Beitrag von  TochterAlicevor 3 Jahren

Ich entschuldige mich für meine verspätete Rezension, ich habe mich mit dem Buch recht schwer getan: https://www.lovelybooks.de/autor/Lorenz-Just/Am-Rand-der-Dächer-2577815946-w/rezension/2701835530/

Nochmals ganz herzlichen Dank, dass ich es lesen und rezensieren durfte!

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