Rezension zu "Was wäre wenn" von Lizzie Doron
Es ist ein kleines Buch, das sich schnell liest, doch man sollte sich Zeit lassen, denn es werden einige große Themen angeschnitten: die Geschichte Israels, den Generationenkonflikt zwischen den Holocaust-Überlebenden und der in Israel geborenen Generation oder generell zwischen den älteren Lebenserfahreneren und den idealistischeren Jüngeren und ganz einfach menschliche Themen, die alle betreffen, des Abschiednehmens, Sterbens und Erinnerns. Die LeserIn durchlebt mit der Erzählerin die letzte Nacht ihrer ersten Liebe, in der sie immer wieder an ihre Begegnungen zurückdenkt, durchwoben von ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter. Die Erzählung greift die Unruhe und Polarität Israels auf – den Wunsch nach Sicherheit und Frieden und den Kampfgeist, ein sicherer eigener Staat an allen Fronten zu sein und zu bestehen. Das Buch ist kurz, die Themen werden alle nur angeschnitten, wie man in einer Nacht auch nicht große Konflikte lösen kann. Aber wir kommen der Erzählerin und ihrer Verletzlichkeit sehr nahe, es ist ein sehr persönliches Buch. Sprachlich sehr gelungen.