Rezension zu "Fast schon bühnenreif" von Lisa Rosinsky
Dass es nicht einfach ist, ein Teenager zu sein, wissen die meisten von uns. Dass es noch schwieriger ist, als Teenager in einer Patchworkfamilie aufzuwachsen, vermutlich auch. Doch Cadies Leben steht genau wegen beidem Kopf: ihr Vater hat eine zweite uneheliche Tochter, die zu allem Übel auch noch bei ihnen wohnen wird. Elizabeth ist dabei auch noch nahezu perfekt- was Cadie noch mehr wurmt. Selbst Cadies Schwarm scheint der perfekten Halbschwester verfallen. Und so beschließt Cadie, sich fortan mehr auf ihr anstehendes Theaterstück zu konzentrieren- denn die Probleme ihrer Familie scheinen ihr über den Kopf zu wachsen...
Dieses Buch steckt so voller Überraschungen, dass es wirklich schwer ist, es aus der Hand zu legen. Erstmal ist der Plot wirklich berührend, da man sowohl mit Cadie, deren heile Familie an der neuen Schwester fast zu zerbrechen droht, als auch ihre Halbschwester und auch weitere Figuren der Geschichte sehr gut greifen und verstehen kann. Abseits der üblichen Teenagerprobleme wie Liebeskummer oder Eskapaden wird man hier als Leser*in wunderbar durch die Problematik selbst unterhalten. Mögliche "Love interest" werden eingeführt, aber auch aus Lesersicht ist die Entscheidung nicht einfach und deshalb sehr undurchsichtig- und damit wunderbar überraschend. Generell hält das Buch vieles bereit, was nicht stereotyp einen Jugendbuch vorbehalten ist. Damit schafft die Autorin immer wieder Momente des Erstaunens, Überraschens und des Nachdenkens- für mich ein absoluter Grund, dieses Buch zu lesen!