Leonard Woolf

 4,1 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

Leonard Woolf (1880–1969) studierte am Trinity College in Cambridge, wo er mit einer jungen Generation von Künstler*innen und Intellektuellen in Kontakt kam. Dazu gehörte auch Thoby Stephen, der ihn mit seiner Schwester Virginia bekannt machte. Sieben Jahre später, Woolf war gerade aus dem Kolonialdienst in Ceylon zurückgekehrt, traf er Virginia bei einem Abendessen wieder und verliebte sich in sie. 1912 heiratete das Paar. Nach Virginia Woolfs Suizid im Frühjahr 1941 widmete er den Großteil seiner Zeit dem Schreiben seiner fünfbändigen Autobiografie, die in den Jahren zwischen 1960 und 1969 erschien und die vonvielen als sein bedeutendstes Werk angesehen wird.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Mein Leben mit Virginia (ISBN: 9783895610769)

Mein Leben mit Virginia

Neu erschienen am 28.08.2023 als Gebundenes Buch bei Schöffling.

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Cover des Buches Mein Leben mit Virginia (ISBN: 9783596256860)

Mein Leben mit Virginia

 (9)
Erschienen am 27.06.2003
Cover des Buches A Writer's Diary (ISBN: 0156027917)

A Writer's Diary

 (0)
Erschienen am 01.04.2003
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Mein Leben mit Virginia

 (0)
Erschienen am 28.08.2023

Neue Rezensionen zu Leonard Woolf

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Rezension zu "Mein Leben mit Virginia" von Leonard Woolf

Zwei Buchschaffende, die schon vor 100 Jahren Selfpublishing betrieben
Faiditvor 2 Monaten

Die Sprache von Leonard Woolf, wenn es um die Beschreibung des Kennenlernens seiner späteren Ehefrau Virginia geht, ist einfach wunderschön. Sie macht sogar sachliche Beschreibungen über das Entstehen ihres gemeinsamen Verlages zu einem Lesegenuss - zumindest. für jemanden wie mich, die ebenfalls Autorin ist. Die Bedingungen in britischen Verlagsverträgen um 1915 waren für mich sehr interessant. Davon können deutsche Autorinnen und Autoren selbst mehr als 100 Jahre später nur träumen! Man kann froh sein, wenn man hierzulande die Hälfte bekommt  ... Dabei wurden in 10 Jahren vom Werk seiner Ehefrau und dieser heute noch bekannten Autorin noch nicht einmal 2000 Bücher verkauft! 

Virginia Woolfs psychische Krankheit belastete das Eheleben dabei schwer. Sie litt unter Schizophrenie, die sie schließlich in den Selbstmord trieb. Leider bleiben Beschreibungen von Gefühlen Leonards während ihrer Psychosen sehr auf der Strecke und allzu sachlich. Die Beziehungen zu Freunden, die oft auch zeitgenössische VIPs waren, werden ebenfalls ausführlich dargestellt. Insgesamt taucht man beim Lesen in das typisch britische Flair der 20er Jahre ein. Diese Stimmungen nach der Jahrhundertwende, die gesellschaftlichen Bedingungen und das soziale Leben sind sehr gut dargestellt. Insgesamt etwas für Liebhaber dieser Epoche!

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Rezension zu "Mein Leben mit Virginia" von Leonard Woolf

Erinnerungen
Postbotevor einem Jahr

Leonard und Virginia lernen sich kennen 1901 und sind sich symphatisch. Doch erst 11 Jahre später Heiraten die beiden. Leonard war zuvor in Ceylon beim Kolonialdienst. 

Kurz nach der Hochzeit erkrankt Virginia seelisch und hat einige Nervenzusammenbrüche. Doch Leonard, sehr liebenswert, klug und mutig gab ihr trotz allem Halt. Er musste sie stets neu überzeugen, wie sie ihre Nerven besser in den Griff bekam. Mit viel Schlaf und Milch, Rat auch von den Ärzten konnte sie auf längere Zeit stabil bleiben. Trotzdem versuchte sie schon in der jungen Ehe sich das Leben zu nehmen, was nicht gelang.

Für mich wurde in dieser Biographie schmerzlich bewusst wie krank Virginia wirklich wahr. Aus heutiger Sicht war sie Traumatisiert.

Trotz den Umständen lernen beide miteinander klar zu kommen, gar richtet liebevoll Leonard fast sein ganzes Eheleben, sich nach der Erkrankung seiner Frau. Das durch ein Hobby, das sie beschäftigen soll, ablenken soll, eine Geschäftsidee sich entwickelt, war ein finanzielles Glück. Es entstand die Hoogarth Press, womit beide gar nicht so schlecht daran verdienten. Stabile Zeiten für Virginia, die trotz allem ihren Rhythmus beim schreiben findet. Wahnsinn was sie für eine Energie in ihre Texte steckte. Schlimm wie sie krank wurde, Tage zuvor, wegen den Kritikern.

Es folgt eine Partyreiche Zeit mit der Bloomsberrygroup, doch Virginia leidet nach den anstrengenden Nächten, will es aber nicht wahrhaben. Leonard zieht wieder die Strippen. Viele Umzüge, wichtiger Lebensort London.

30 Jahre hält die Ehe, Leonard geschult auf Virginas Seelenleben, erfolgreich beide  mit Ihren Büchern.

Doch am 28. März 1941 ging sie in den Freitod. Ihr Abschiedsbrief klagt von Kraftlosigkeit gegenüber ihren Depression. Sie schreibt Leonard wie liebevoll und gut er zu ihr war. 


Eine Biographie die mich sehr intensiv über Virgina Woolfs Leben informiert hat. Man spürt Leonards Authentische Ehrlichkeit wie er über das Eheleben, den Charakter und die Tragik die dahinter stand erzählt. Mit diesem Buch hat er sich den ganzen Schmerz von seiner Seele geschrieben. Ich bin mir sicher, das ihm das selbst geholfen hat, für ihn war es sicher auch nicht immer leicht. Man spürt im Text auch ihre Erfolge und vor allem die gesünderen Jahre.

Ein gelungener Einblick in das Leben der Woolfs, sehr liebevoll geschrieben.

5 Punkte



Kommentare: 3
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Rezension zu "Mein Leben mit Virginia" von Leonard Woolf

Rezension zu "Mein Leben mit Virginia" von Leonard Woolf
Sokratesvor 12 Jahren

Nach Virginias Tod hat Leonard Woolf seine Eindrücke aufgeschrieben, seine Erfahrungen mit ihren Krankheiten, ihren Hochphasen, in denen sie überproduktiv ihre Vielzahl an Werken geschaffen hat. Virginia Woolf hat an Leonard immer dessen Geradlinigkeit, dessen Objektivität und dessen Zuverlässigkeit bewundert und geschätzt. Er war für sie der Fels in der Brandung, der ihr einen ruhigen Pol garantiert hat, wenn aufgrund ihrer psychischen Probleme eine Depression im Anrollen war. Genau diesen Eindruck vermitteln auch Leonards Aufzeichnungen. Er managte das Eheleben, kümmerte sich um die finanziellen Dinge, bremste Virginias Hochphasen auf einen Normalzustand aus, gab ihr ihre Medikamente und überwachte ihre Gesundung. Er war der Garant für Stabilität in ihrem von Hoch zu Tiefs changierenden Leben, das ständig Gefahr lief, im Chaos zu versinken. Diese Stabilisierung garantierte, dass Virginia immer wieder gesund wurde und ihre schweren Depressionen überstand; in den ruhigen Zwischenphasen konnte sie dann ihre Kraft allein in die Literatur stecken.
.
Das Buch ist eine (fast immer) objektive Schilderung einer Kranken- und Menschengeschichte. Leonard beschreibt die Bloomsberries, die er nach seiner Rückkehr aus Ceylon wieder als Freundeskreis hatte, beschreibt sein Kennenlernen mit Virginia und ihre spätere Ehe. Der Gesamteindruck ist ruhig, sicher und innerlich zufrieden, auch wenn er Virginia bereits 1941 in Folge ihres Freitodes verloren hat.

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