Lea Stein

 4,4 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Altes Leid, Altes Leid 1 und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Lea Stein ist das Pseudonym der Autorin und Journalistin Kerstin Sgonina, die bereits mehrere Romane veröffentlichte. Als sie mit 18 nach Hamburg zog, verliebte sie sich sofort in die Stadt. Nach dem Abitur schlug sie sich auf der Reeperbahn als Türsteherin und Barfrau durch. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Brandenburg. Mit ihrer Reihe um Polizistin Ida Rabe debütiert sie als Krimiautorin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lea Stein

Cover des Buches Altes Leid (ISBN: 9783453426061)

Altes Leid

 (17)
Erschienen am 18.01.2023
Cover des Buches Alte Schuld (ISBN: 9783453426078)

Alte Schuld

 (0)
Erscheint am 11.01.2024
Cover des Buches Altes Leid 1 (ISBN: 9783837162882)

Altes Leid 1

 (2)
Erschienen am 16.01.2023
Cover des Buches Alte Schuld (ISBN: 9783837166071)

Alte Schuld

 (0)
Erscheint am 09.01.2024

Neue Rezensionen zu Lea Stein

Cover des Buches Altes Leid (ISBN: 9783453426061)
schillerbuchs avatar

Rezension zu "Altes Leid" von Lea Stein

Ein Monster in Hamburg
schillerbuchvor 2 Monaten

Die Krimis von Helga Glaesener um die weibliche Kriminalpolizei im Hamburg Ende der 1920er Jahre haben mir gut gefallen und so war ich auf die neue Reihe von Lea Stein um die weibliche Schutzpolizistin Lea Rabe gespannt, die 1947 in Hamburg spielt. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Der Verlag beschreibt den Inhalt so: “Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun: Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke – in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen.” (© Heyne Verlag)

Ich habe diesen Krimi gerne gelesen, vor allem, weil der historische Hintergund gut eingefangen ist. Ida Rabe ist nicht in der Weiblichen Kriminalpolizei, wie die Ermittlerin in Helga Glaeseners Romanen, sondern in der Weiblichen Schutzpolizei, die von der britischen Militärregierung 1945 nach dem Vorbild nach dem Vorbild von Scotland Yard eingeführt worden war. Die Frauen, die ihr angehörten, hatten eine 2-monatige Blitzausbildung hinter sich, die sie auf ihre Aufgaben vorbereiten sollten: Diese lagen im Bereich von Straftaten von Frauen, Sittlichkeitsdelikten und in der Verfolgung von Straftaten Jugendlicher – die Aufklärung von Mordfällen gehörte natürlich nicht dazu. Ebenso durften die Polizistinnen keine Waffen tragen oder gar einen Streifenwagen fahren.

Gleich an ihrem ersten Arbeitstag gerät Ida Rabe nicht nur mit ihren männlichen Kollegen, sondern auch mit ihrer englischen Vorgesetzten aneineinander. Zudem ist ihre Kollegin Heide Brasch eher zurückhaltend und schüchtern, die forsche Wesensart von Ida schreckt sie ab. Wie sie ihre Aufgabe, Protokolle zu führen wahrnehmen soll, ist ihr auch nicht so recht klar, denn es gibt kein Papier. Aber sie liest in diesen Gesprächsprotokollen mehrere Aussagen von Frauen, die offensichtlich vergewaltigt wurden. Niemand scheint sich jedoch dafür zu interessieren. Als sie dann bei ihrem ersten Einsatz nicht nur mit ihrer düsteren Vergangenheit konfrontiert wird, sondern auch einen Hinweis auf ein Monster erhält, geht sie dem nach – natürlich gegen jede Vorschrift.

Lea Stein ist das Pseudonym der Journalistin Kerstin Sgonina, die bereits mehrere Romane veröffentlichte. Ihr gelingt es gut, die Atmosphäre im Hamburg der Nachkriegszeit einzufangen. So wohnt Ida Rabe in einem Zimmer, das sie sich mit einer anderen Frau teilen muss, lediglich ein durch den Raum gespanntes Tuch schafft ein wenig Privatsphäre. Kälte und Hunger sind allgegenwärtig, Hamstern ist verboten, doch den Menschen bleibt gar nichts anderes übrig, als es im Umland zu versuchen, auch wenn die Gefahr groß ist, gefasst zu werden und alles zu verlieren. Auch die Kinder, die immer wieder auf der Wache bei Ida und Heide landen, sind meist verwahrlost und versuchen, auf dem Schwarzmarkt zu Geld oder Essen zu kommen. Gleichzeitig kämpfen die Polizistinnen gegen die Vorurteile ihrer männlichen Kollegen, die sie durchaus auch immer wieder ins offene Messer rennen lassen.

In einem Interview sagt Ida Stein über das Vorbild ihrer Ida Rabe: “Das war Hamburgs sogenannte Mutter aller Polizistinnen. Sie hieß Rosamunde Pietsch und ist 2016 verstorben, da war sie schon 101 Jahre alt. Sie war wie Ida sehr groß und wurde auch direkt nach dem Krieg von den Briten zur Schutzpolizistin ausgebildet. In den 1950er-Jahren übernahm sie dann die Leitung der weiblichen Schutzpolizei in Hamburg.”

Die Autorin schildert die Geschichte überwiegend aus der Sicht von Ida, es gibt aber noch eine zweite Perspektive, in der eine andere Stimme zu Wort kommt. Ziemlich schnell wird klar, dass sie irgendetwas mit den Verbrechen zu tun haben muss, aber wie genau ihre Rolle tatsächlich ist und wo das Motiv für die Morde liegt, das wird erst relativ spät klar. So ist für Spannung bis zum Ende gesorgt.

Fazit: Ein spannender historischer Kriminalroman und ein vielversprechender Reihenauftakt.

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Cover des Buches Altes Leid (ISBN: 9783453426061)
-Anett-s avatar

Rezension zu "Altes Leid" von Lea Stein

Ida Rabe - Band 1
-Anett-vor 4 Monaten

Zu dem Buch habe ich aus mehreren Gründen gegriffen. Es ist ein neuer Reihenauftakt, es spielt in Hamburg und es handelt sich um eine junge Frau, die als eine der ersten Polizistinnen in der Nachkriegszeit auftaucht. Für mich drei wichtige Gründe, in dieses Buch hinein zu lesen. Kommt noch der Klappentext hinzu, aus dem hervor geht, das es sich um einen Serientäter handelt, der im Umland von Hamburg Frauen vergewaltigt und ausraubt. Keine einfache Kost, aber ich hatte so sehr Lust auf die Story.



Hamburg 1947. Ida Rabe tritt nach einer recht kurzen Ausbildungszeit ihren Dienst auf St.Pauli in der Davidwache an. Gemeinsam mit einer weiteren Polizistin sollen sie Ansprechpartner für Frauen und Kinder sein. Als weibliche Polizei stoßen sie allerdings immer wieder auf Ablehnung, auch seitens ihrer männlichen Kollegen. Doch Ida versucht sich nichts anmerken zu lassen und versucht ihren neuen Job so gut wie möglich zu machen. Sie muss allerdings auch mit anderen Dingen kämpfen: Papiermangel, ständiger Hunger und überhaupt Mangel an allem.

Als sie Berichte über Frauen durchschaut, die im Umland von Hamburg ausgeraubt wurden, stößt sie auf viel mehr und auf eine viel größere Sache. Sie geht dem ganzen nach und kommt in einen Strudel, wo sie sich auch ihrer Vergangenheit stellen muss, vor der sie eigentlich weg wollte.


Der geschilderte Fall ist sehr gut und komplex. Als Ida einmal anfängt zu ermitteln (was eigentlich gar nicht ihre Aufgabe ist und dafür auch immer wieder Probleme mit ihrer britischen Vorgesetzten bekommt), kommt sie recht schnell dahinter, dass es um viel mehr, als nur einem Raub geht. Ich fand das sehr gut und es war wirklich gut geschrieben. Bis zum Schluss war auch ich in manchen Punkten unschlüssig. Andere taten sich in einer kleinen Nebenstory früh auf und als Leser wusste man schon ein bisschen mehr, als die Polizei.


Aber nicht nur die Story fand ich sehr gut, auch die Protagonisten. Ida Rabe und ihre Kollegin Heide waren klasse, auch wenn man das bei Heide erst später merkte. Der Gerichtsmediziner Ares hat mir auch super gut gefallen und in ihm hatte Ida endlich einen männlichen Kollegen, der sie ernst nahm. Alle anderen haben sie nur belächelt, wenn sie mit ihren Thesen zu ihnen kam. Eine Frau die ermittelt, oh nein, ihr kann man den Verstand doch absprechen! Gut, dass sich die Zeiten seither sehr geändert haben.


Auch den geschichtlichen Teil, nämlich Hamburg in der Nachkriegszeit und wie abhängig auch die Menschen da von den Briten waren, fand ich sehr gut, denn dies wurde ja zu meiner Zeit im Geschichtsunterricht nicht wirklich gelehrt. Ich bin damit aufgewachsen, dass es den Menschen in der britischen Zone viel besser ging, aber sie hatten ebenfalls mit unwahrscheinlicher Armut und Hunger zu kämpfen. Es ist schlimm, wenn man das alles so liest.


Auf jeden Fall ein sehr guter Reihgenauftakt und ich bin schon total gespannt, auf den nächsten Band. Dieser wurde auch bereits unter dem Titel „Alte Schuld“ für Januar 2024 angekündig. Dieser spielt 1948 zur Währungsreform und macht mich auch schon sehr neugierig!


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Cover des Buches Altes Leid (ISBN: 9783453426061)
Wolfhounds avatar

Rezension zu "Altes Leid" von Lea Stein

Starker Reihenauftakt
Wolfhoundvor 5 Monaten

Hamburg in der Nachkriegzeit. Als solches ja schon ein Buch wert. Aber dann noch gepaart mit einem Kriminalfall und einer weiblichen Ermittlerin. Das kann nur gut werden, dachte ich. Und ich hatte Recht.

Dieses Buch hat mich wirklich begeistert. Ich mochte das Setting sehr und auch, dass gezeigt wird, wie es wirklich war inklusive Hunger, Verzweiflung, britischem Diktat etc.

Der geschilderte Fall war sehr interessant, fast unglaublich und gerade deshalb so vorstellbar. Wir erleben die, sagen wir mal, doch noch sehr rudimentäre Polizeiarbeit der Nachkriegszeit mit, genauso werden wir kurz in Hamburgs Unterwelt entführt. Alles finde ich extrem spannend, da ich darüber noch nicht ganz so viel gelesen habe und weiß.

Die Figuren, allen voran Ida Rabe, mochte ich unglaublich gerne und schon in diesem ersten Teil der Reihe konnte man Entwicklungen in den Persönlichkeiten der Charaktere gut mitverfolgen.

Der Schreibstil von Lea Stein gefällt mir auch sehr. Angenehm und flüssig zu lesen und sie schafft es auch sehr gut, Atmosphäre zu erschaffen.

Natürlich wird noch nicht alles über Ida Rabe verraten, umso größer ist die Vorfreude auf den nächsten Band, auch wenn es noch etwas dauert (Januar 2024)

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