Rezension zu "Lieber jetzt als irgendwann" von Lauren Graham
Inhalt:
Franny lebt in New York und will ihren Traum von der Schauspielerei verwirklichen. Sie hat sich ein 3-Jahres-Ultimatum gesetzt, um nicht wie andere ewig an einem unerfüllbaren Traum festzuhalten, sondern rechtzeitig die Reißleine zu ziehen und Plan B zu verwirklichen. Dieser Plan B beinhaltet einen Lehrerinnen-Job auf dem Land mit ihrer College-Liebe Paul.
Nun sind die letzten 6 Monate des Ultimatums angebrochen und mehr als 1 Werbespot war noch nicht gedreht. Bei einer Abschluss-Übung ihrer Schauspiel-Klasse werden gleich 2 Agenten auf sie aufmerksam. Vielleicht wendet sich endlich alles zum Guten...
Meine Einschätzung:
Das Buch beginnt locker und interessant. Dass sich die Protagonistin so realistisch sieht und dei Ziele entsprechend betrachtet, macht sie mir sehr sympathisch. Franny ist keine endlos-Träumerin, aber auch nicht äußerst engagiert. Man kann ihren Wunsch zur Schauspielerin manchmal nicht ganz verstehen, denn für die Bühne fehlt etwas mehr Ehrgeiz und dann landet sie doch eher im Fernsehen.
In der Mitte des Buches wurde es mir teilweise sehr langatmig. Es war klar, dass Franny den scheinbar erfolgreicheren Agenten wählt, obwohl ihr die 1-Mann-Agentur wesentlich sympathischer war. Man wartet förmlich auf den großen Knall, der Franny wachrüttelt. Auch die Liason mit James, dem Schauspieler, steht von Beginn an auf dünnem Eis. Die letzten 20 Seiten wurden nochmal spannend, aber bis dahin herrschte etwas Langeweile und die Erzählung stockte in meinen Augen.
Ich habe mehrfach auf das Erscheinungsjahr geschaut. Es wunderte mich, dass die Handlung in 1995 spielt, obwohl das Buch 2013 erschien. In dieser schnelllebigen Zeit war die Story durchaus etwas "oldschool". Nicht alt genug, um historisch zu sein, aber dennoch altmodisch genug für Fernsehwerbung, die Erfindung des Pay-TVs und des Anrufbeantworters. Ich hätte mir die Geschichte durchaus etwas moderner gewünscht, aber vermutlich lag der Entwurf des Buches schon ein paar Jahre in der Schublade.
Man darf hinter der Autorin nicht ihre Parade-Rolle sehen. Ich habe zwar bewusst interessiert das Buch gekauft, weil ich großer Gilmore-Fan war. Aber beim Lesen habe ich die Lorelai ausgeblendet, denn die Autorin ist eine ganz andere Person. Ich würde Franny auch nicht mit Lorelai vergleichen.
Insgesamt eine nette Geschichte, die vielleicht etwas mehr Potential hätte haben können. Die Story an sich ist gut, das Ende war auch etwas aufregend, aber ein Großteil des Buches hielt mich nicht wirklich fesselnd an den Seiten.