Rezension zu "Seelenhüter" von Laura Whitcomb
Es geht um Calder, den Seelenhüter. Er führt die Seelen der Verstorbenen in den Himmel. Bis er am Sterbebett eines kleinen Jungen erscheint und dort eine junge Frau sieht, in die er sich sofort verliebt. Um sie wiederzusehen bricht er alle Gebote, doch um welchen Preis? Die Geschichte beginnt düster, sehr düster. Calder erzählt, wie viele Tote er schon begleitet hat, wie viele von ihnen verstorben sind und wie das Leben danach aufgebaut ist. Ab dem Moment, in dem er die junge Frau trifft, ändert sich das jedoch. Seine Gedanken kreisen nur noch um sie und er beschließt, sie zu seinem Schützling zu machen - also zu jemandem, wie sich selbst. Ohne weiter darüber nachzudenken, tauscht er den Platz mit einem Verstorbenen und und wandert dann in dessen Körper durch die Welt, um die junge Frau zu finden. Dieser Verstorbene war niemand geringeres als Grigori Rasputin. Die Geschichte führt uns also ins Zarenreich. Die erwartete Liebesgeschichte blieb so gut wie aus, worüber ich froh bin, denn die Charaktere waren nicht so gut ausgebaut, dass ich sie geglaubt hätte. Auch waren ein paar widersprüchliche Handlungen und Gedanken vorhanden, die mich beim Lesen gestört haben. Trotz der interessanten Thematik und dem schönen Schreibstil, hat mich die Handlung selbst leider nicht packen können. Sie plätscherte vor sich hin, versuchte Spannung aufzubauen, doch das misslang bei mir. Das Ende dagegen fand ich sehr gut. Es ist offen gehalten und schließt die Möglichkeit des eigentlich Unmöglichen mit ein. Das hat bei mir tatsächlich einiges rausgerissen.