Rezension zu "Eines Tages vielleicht" von Laura Moriarty
Zum Buch: Bethany ist tot. Und das ist Karas Schuld. Sie war unaufmerksam, ist über den Zebrastreifen gefahren und hat das junge Mädchen einfach überfahren. Karas Mutter Leigh versucht alles um ihrer Tochter zu helfen und gleichzeitig ihr eigenes Gesicht in der Gemeinde zu wahren. Doch Kara lässt ausgerechnet ihre Mutter nicht an sich heran – die Beziehung zwischen den beiden war auch schon vor dem Unfall nicht leicht. Aber vielleicht gelingt es gerade durch den Unfall, dass die beiden wieder zueinander finden?
Das Cover: Ich finde das Cover sehr schön, aber auch sehr unpassend zum Buch. Von dem Gefühl, das ausgedrückt wird, passt es sicherlich hervorragend, aber die Person, die dort zu sehen ist, ist meiner Meinung nach zu jung für Leigh und zu alt für Kara. Wen soll sie also darstellen? Schade, dass die Illustratoren offensichtlich nicht mehr als den Klappentext gelesen haben. 4/5 Punkte.
Die Story: Ehrlich gesagt ist die Story langweilig und trotzdem nicht uninteressant. Auch wenn das vielleicht keinen Sinn macht. Das Geplänkel zwischen Kara und Leigh ist anstrengend, auch Leighs ständige Schuldgefühle und Rechtfertigungen zehren an den Nerven. Und dennoch ist es interessant, genau dabei zuzusehen, als Außenstehender zuzuschauen, den Kopf zu schütteln und manchmal auch ein wenig zu lächeln. Auch wenn wir hier also nicht viel Story haben, schafft es das bisschen doch Interesse zu wecken. Für mich persönlich aber nicht das, was ich mir von einer guten Geschichte erhoffe. 3/5 Punkte
Die Charaktere: Wie immer ist es extrem ungünstig, wenn man die Protagonisten nicht mag. Und nein, ich mochte weder Kara noch Leigh. Beide so überhaupt gar nicht. Sie haben sich irgendwie beide komisch verhalten, bei Kara hatte ich am Anfang überhaupt nicht das Gefühl, dass sie sich irgendwie wegen des Unfalls grämt. Das kam erst am Ende heraus. Und Leigh hatte so viel Angst vor den Reaktionen der Leuten, das war schon echt zu viel und anstrengend. Dafür waren Pam, Eva und Justin großartig. Diese Charaktere haben das Ganze definitiv aufgelockert und hätte eine größere Rolle spielen dürfen. 2/5 Punkte.
Der Schreibstil: Ich kann an dem Schreibstil nichts schlechtes finden. Die Geschichte war gut und logisch aufgebaut, alles gut erklärt. Klare, einfache Sätze, strukturiert etc. Und dennoch... Tja, dennoch hat die Autorin es einfach nicht geschafft, mich an das Buch zu fesseln, mir das Gefühl zu geben, ein Teil der ganzen Geschichte zu sein. Irgendwas hat gefehlt, nur dass ich dieses Etwas nicht greifen kann. 3/5 Punkte.
Fazit: Letztendlich basieren Rezensionen ja immer irgendwie auf dem Geschmack desjenigen, der sie verfasst. Und das ist auch gut und richtig. Mir hat das Buch nicht wirklich gefallen, es hat mir nichts gegeben. Aber es war gut geschrieben, gut aufgebaut, handwerklich in Ordnung. Darf ich also nur aufgrund meines Geschmacks eine negative Wertung abgeben? In dem Fall tue ich mich da irgendwie schwer mit, denn ich habe nicht vieles gefunden, was ich der Autorin negativ ankreiden könnte. Es war eben nur einfach nicht meins. 3/5 Punkte.
Kurzmeinung: Eine Familiengeschichte, die gut geschrieben ist, mich aber nicht fesseln und überzeugen konnte.
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