Rezension zu "Night Shadow 1. They Who Guard The Night" von Laura Cardea
„They Who Guard The Night“ ist ein Roman, der von Laura Cardea geschrieben wurde und dem Genre History-Steampunk-Urban-Romantasy angehört. Besagter wurde am 15. Oktober 2022 von Moon Notes (Verlag Friedrich Oetinger GmbH) herausgegeben.
An dieser Stelle möchte ich Laura Cardea selbst zitieren, um den Inhalt ihres Romans wiederzugeben, anstatt einer eigenen Zusammenfassung der Geschichte, da ich es definitiv nicht besser kann :
Wir reisen in die Stadt der Lichter, ins Paris der Belle Epoque, wo euch liebenswert chaotische Figuren erwarten, aber auch Magie und Wissenschaft, Träume und Gefahren, Gentilhommes, Mesdames und Dämonen, eine verbotene Liebe.
Die Nacht als Ort der Freiheit, des Feierns, des Auslebens von dem, was wir tagsüber vielleicht verbergen müssen. Aber auch eine Zeit zum Ausruhen, für Familie, Schlaf und Träume.
Doch alles, was die Nacht ausmacht, steht einer Bedrohung entgegen - denn manchen ist es ein Dorn im Auge, dass wir die Nachtstunden so nutzen, wie wir wollen.
Doch nicht alles ist so dunkel, wie es scheint. Nicht einmal die Nacht.
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„They Who Guard The Night“ ist der erste Band der Night Shadow-Dilogie, umfasst 464 Seiten und wird ab einem Alter von 16 Jahren empfohlen.
Buchgestaltung
Das mystische Cover gab mir den Anstoß für den Buchkauf, denn ich war sofort hin und weg von der Gestaltung. Ich mochte insbesondere den Halbmond und die Sterne auf Anhieb. Überdies passt die Aufmachung des Buchdeckels herrlich zu den Nachtschwärmern, was gleichermaßen den Titel betrifft, welcher auf die Aufgabe der Bruderschaft hinweist.
Dort, wo sich oftmals blanke Vorsatzblätter befinden, ist vorne der Stadtplan Paris', mitsamt den dazugehörigen Arrondissements, und hinten der Stammbaum der griechischen Götter und dem Glossar zu sehen. Wunderschön! Es steckt viel Herzblut in der Buchgestaltung, das ist offensichtlich.
Jedes Kapitel wird auf dem obersten Drittel der Buchseite verziert mit einer schwarz-weißen Illustration des sternenbehangenen Nachthimmels, in dessen Mitte sich die Silhouette eines Nachtfalters und darunter den Silhouetten verschiedener Pariser Sehenswürdigkeiten, unter anderem der des Tour Eiffel oder des Moulin Rouge, befinden. All das wunderbar abgestimmt auf den Charakter des Romans.
Triggerwarnung
Tatsächlich ist das der erste Roman gewesen, den ich las, der eine Triggerwarnung enthält. Das finde ich hervorragend, da ich zuvor diverse Bücher las, bei denen ich definitiv vorher eine Triggerwarnung hätte gebrauchen können. Ich finde, dass es respektabel ist, dass so auf das Wohl der Leserschaft geachtet wird.
Meine Meinung
Normalerweise lese ich verhältnismäßig wenig Romane, die dem Genre Fantasy zugehörig sind. Meine Vorstellungskraft hinsichtlich übernatürlichen, übersinnlichen, okkultistischen Ereignissen ist nämlich ausbaufähig. Allerdings war ich gerade diesem Roman nicht abgeneigt, weil die Buchgestaltung mich hypnotisiert und vor allem der Klappentext mich in den Bann der Geschichte um Odette und ihr Abenteuer gezogen haben.
Odettes Direktheit, Scharfsinn und Altruismus haben sie mir sofort sympathisch gemacht. Sie ist sich grundsätzlich treu geblieben, dementsprechend empfand ich ihre Handlungen als logisch. Es gab nur kurz vor Schluss vereinzelt Momente, in denen Odettes Verstandesschärfe auf einmal wie vom Erdboden verschluckt war und sie beinahe naiv durch die Gegend stakste. Zumindest kam es mir so vor. Eugènes Humor ist mir hauptsächlich in Erinnerung geblieben, das fand ich an ihm äußerst reizend, für mich war er zügig ein liebenswerter Gentilhomme. Auch Louise, Jean und Armand sind wahre Goldstücke. Speziell Louise ist weit von Eindimensionalität entfernt, das hat mir sehr zugesagt.
Laura Cardeas Schreibstil ist angenehm. Sie schreibt weder zu kolloquial noch zu förmlich, sehr ausgeglichen, dadurch erzeugt sie einen locker-flockigen Lesefluss. Jedoch ist mir rasch aufgefallen, dass ich meine Französischkenntnisse auffrischen konnte, da viele französische Begriffe und Phrasen in die Geschichte eingeflochten werden, um mehr Authentizität zu erzeugen, daher das Glossar. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Leser, die dem Französischen fremd sind, auf Dauer davon genervt sein könnten.
Resümierend kann ich sagen, dass ich mir mit Freuden den zweiten Band „She Who Alights The Night“ kaufen werde, um herauszufinden, wie die Geschichte enden wird. Außerdem mochte ich das für mich neue Terrain, dem des Urban Romantasy gemixt mit Steampunk-Elementen, was mir erlaubt hat meine Vorstellungskraft zu trainieren. Der Lesespaß brach nämlich nicht ab, obwohl ich hin und wieder etwas strauchelte der Geschichte zu folgen, doch das lag einzig und allein an mir.
Jedem (Urban) Romantasy-Fan gebe ich eine klare Leseempfehlung, da Laura Cardea sehr viel Originalität beweist und sich Mühe gibt, ihren Lesern eine gut durchdachte und interessante Geschichte zu bieten.