Kurt Vonnegut

 4 Sterne bei 433 Bewertungen

Lebenslauf von Kurt Vonnegut

Kurt Vonnegut, geboren 1922 in Indianapolis, war einer der einflussreichsten amerikanischen Schriftsteller des letzten Jahrhunderts. Zu Beginn des 2. Weltkriegs brach er sein Studium der Biochemie ab, um in den Wehrdienst zu treten. 1944 kam er in deutsche Kriegsgefangenschaft in Dresden. Nach dem Krieg zog er zurück in sein Heimatland und absolvierte ein Studium der Anthropologie, im Anschluss daran war er als Polizeireporter, Werbefachmann und Aushilfslehrer tätig. Vonnegut veröffentlichte im Jahr 1952 seinen ersten Roman "Das höllische System". Es folgten viele weitere. Gekennzeichnet ist seine Literatur vorallem durch seinen humanistischen und atheistischen Glauben. Kurt Vonnegut starb am 11. April 2007 in New York.

Neue Bücher

Cover des Buches Die Sirenen des Titan (ISBN: 9783453322585)

Die Sirenen des Titan

 (1)
Neu erschienen am 15.03.2023 als Taschenbuch bei Heyne.

Alle Bücher von Kurt Vonnegut

Cover des Buches Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug (ISBN: 9783455014273)

Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug

 (117)
Erschienen am 02.04.2022
Cover des Buches Frühstück für starke Männer (ISBN: 9783442093946)

Frühstück für starke Männer

 (26)
Erschienen am 01.08.1994
Cover des Buches Zeitbeben (ISBN: 9783446195080)

Zeitbeben

 (15)
Erschienen am 14.09.1998
Cover des Buches Mann ohne Land (ISBN: 9783492249287)

Mann ohne Land

 (14)
Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Galapagos (ISBN: 9783442096244)

Galapagos

 (11)
Erschienen am 01.11.1995
Cover des Buches Die Sirenen des Titan (ISBN: 9783946503590)

Die Sirenen des Titan

 (9)
Erschienen am 01.03.2019
Cover des Buches Ein dreifach Hoch auf die Milchstrasse! (ISBN: 9783036991702)

Ein dreifach Hoch auf die Milchstrasse!

 (9)
Erschienen am 01.01.2012
Cover des Buches Katzenwiege (ISBN: 9783499124495)

Katzenwiege

 (8)
Erschienen am 01.12.1994

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Kurt Vonnegut

Cover des Buches Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug (ISBN: 9783455014273)
admits avatar

Rezension zu "Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug" von Kurt Vonnegut

Ein Weg aus der Nachkriegszeit
admitvor 8 Tagen

Der Protagonist Billy Pilgrim ist bärtig und in eine blaue Toga gehüllt, was den amerikanischen Soldaten, die nach dem Krieg des Tötens müde sind, spanisch vorkommt. Nach und nach stellt er sich als Zeitreisender heraus, der im Jahr 1968 erkennt, dass aus seinen Kindern Musteramerikaner geworden sind. Er wurde aber schon 1967 auf einen fremden Planeten entführt, lebt dort sexuell freizügig und lernt von den Außerirdischen deren Schicksalsergebenheit und Gleichmut, welche an den 'Go with the flow' der Hippies erinnern. Ist er jetzt ein Drogenkonsument oder hat er einfach nur die Rettung in seine Fantasie gesucht? Das bleibt den Lesern überlassen zu deuten.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Die Sirenen des Titan (ISBN: 9783453322585)
Buecherbriefes avatar

Rezension zu "Die Sirenen des Titan" von Kurt Vonnegut

Klassiker und Wegbereiter
Buecherbriefevor einem Monat

Reise wider Willen

Einst zählte Malachi Constant zu den mächtigsten Männern der Welt: Als Erbe des reichsten Menschen der Welt besaß er die Möglichkeit alles zu kaufen, was er wollte und nutzte diese Möglichkeit auch gebührend.

Das sollte sich alles nach einer Begegnung mit Winston Niles Rumfoord ändern: Dieser - ebenfalls sehr exzentrische - Milliardär wurde in Folge eines überirdischen Ereignisses zu einem übernatürlichen Wesen und lebt nun an verschiedenen Orten und Zeitzonen zugleich.

Rumfoord prophezeit Constant ein Leben als rastloser Wanderer mit Stationen auf dem Mars, dem Merkur und dem Titan, doch Constant lacht ihn nur aus. Warum sollte der reichste Mann der Erde seinen verschwenderischen Lebensstil auch aufgeben? Doch dann fallen die Börsenkurse und Constant sieht sich einer gigantischen Klage ausgesetzt, die ihn sein gesamtes Vermögen kostet. Kann er seinem Schicksal dennoch entkommen oder ist er nur Spielball größerer Mächte?

Klassiker des Genres

Kurt Vonnegut zählt zu den zahlreichen hierzulande vernachlässigten amerikanischen Schriftstellern – insbesondere, wenn Autoren das Science-Fiction-Label anhaftet, kann man der Verlagsbranche eine gewisse Zurückhaltung unterstellen.

Immerhin ist in den letzten Jahren einiges an Bewegung in die Sache gekommen: Gleich mehrere Ausgaben des Schlachthof 5 und der nun vorliegende Band geben Anlass zur Hoffnung auf mehr, sollten die Absatzzahlen den Erwartungen entsprechen.

Vonnegut, dessen Familie deutsche Wurzeln hat, meldete sich 1943 freiwillig für den zweiten Weltkrieg. Dort geriet er in Kriegsgefangenschaft und erlebte unter anderem die Luftangriffe auf Dresden. Diese Erlebnisse waren einige Jahre später auch Gegenstand und Grundlage des bereits erwähnten Schlachthof 5.

Nach seiner Rückkehr sollte es nicht lange dauern, bis er sich als Schriftsteller versuchte. Die Sirenen des Titan waren dabei 1959 seine zweite Romanveröffentlichung. Allerdings sollte es noch viele Jahre dauern, bis er in die oberste Riege der Schriftstellerei aufstieg und erst der Erfolg von Schlachthof 5 ermöglichte eine deutsche Übersetzung seiner anderen Werke. Nichtsdestotrotz erfreut sich dieser Band nach wie vor großer Beliebtheit – zumindest in Amerika.

Falsche Erwartungshaltung

Wenn ich die bisherigen Reaktionen auf Vonneguts Werke überblicke, dann sehe ich in Deutschland nur wenige Jubelstürme und viele eher ernüchternde Beschreibungen. Und ich muss gestehen, dass ich nach dem ersten Drittel auch eher letzterer Gruppe angehörte. 

Das Problem ist, dass eine Vonnegut Leseerfahrung schon von vornherein mit vielen verschiedenen Emotionen aufgeladen ist. Selbst wenn man noch nie einen Vonnegut gelesen hat, kennt man seine Werke. Der Name Vonnegut steht auf einer Ebene mit Lem, Strugatzki oder Asimov und die Blöße diesen Schriftsteller nicht zu mögen möchte man sich nur Ungerne geben. Angesichts dieser immens hohen Erwartungshaltung ist es nahezu unmöglich, nicht enttäuscht zu werden – schließlich erwartet man ja schon ein Werk vergleichbar mit Tolkien oder Tolstoi.

Komplexe Botschaften – einfache Sprache

Gleich zu Beginn wird uns jedoch klar, dass wir es nicht mit einem solchen epischen Werk zu tun haben: Vonnegut pflegt einen sehr schlichten und beinahe schon minimalistischen Schreibstil, der ein Stück weit an Hemingway erinnert und mit den spitzen Bemerkungen eines Mark Twain garniert ist – vielleicht sogar ein Stück weit an Douglas Adams, der sich stark von Vonneguts Werken inspirieren ließ. 

Es ist schon erstaunlich mit was für einer Nüchternheit Vonnegut grundlegend brutale Ereignisse wie Hinrichtungen, Kriege, Morde, Vergewaltigungen oder Gewalt in jeglicher Form beschreibt und den Leser gleichzeitig mit seinem schwarzen Humor immer wieder zum Lachen bringt. Gerade die nüchternen Beschreibungen von Gewalt und Brutalität erinnern ein Stück weit an Erich Maria Remarque, der ebenfalls eine ähnlich journalistische Herangehensweise wählte um die Schrecken seiner Kriegserfahrungen zu verarbeiten. 

Ähnliche Erfahrungen machen wir auch mit der Thematik des Romans. Der Plot selbst und die wechselnden Hauptfiguren sind beinahe schon unwichtig. Stattdessen wählt Vonnegut recht kontroverse Themen als Leitmotive seines Romans aus, unter anderem die Möglichkeit des freien Willens, religiöse Gruppierungen und Führerkulte. Wer jetzt allerdings tiefgreifende Auseinandersetzungen erwartet, wird auch hier enttäuscht.

Ob wir einen freien Willen haben oder nicht, wie kritisch Religionen betrachtet werden müssen und was Heldenverehrung aus Menschen macht sind zwar interessante Themen und den einen oder anderen wichtigen Gedanken verarbeitet der Autor auch. Das eigentliche Leitmotiv und die eigentliche Keimzelle gibt er allerdings bereits auf der ersten Seite aus: “Heutzutage weiß jeder, wie man den Sinn des Lebens in sich selbst findet. Aber dieses Glück war der Menschheit nicht immer beschieden (…)“.

Und mehr als die ersten zwei Seiten braucht man eigentlich nicht, um den ganzen Roman zu verstehen – und das ist gut so. Manchmal muss man hinter die glitzernden Fassaden blicken und wie so oft sind es die einfachen Botschaften, die entscheidend sind.

Fazit

Die Sirenen des Titan von Kurt Vonnegut stellt eine lohnenswerte Leseerfahrung dar, sofern man bereit ist die eigene Erwartungshaltung anzupassen. Bei Vonnegut erwartet den Leser keine komplexe Sprache mit einer umfangreichen Hintergrundwelt. Stattdessen trifft eine einfache und klare Sprache auf einfache Botschaften – und das ist möglicherweise der einzig richtige Weg mit komplexen Themen umzugehen.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug (ISBN: 9783966585040)
Belladonnas avatar

Rezension zu "Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug" von Kurt Vonnegut

Ein für mich bisher unbekannter Klassiker der Antikriegsliteratur, der mit seinem Science-Fiction-Charme besticht.
Belladonnavor 7 Monaten

Meine Meinung

Basierend auf dem autobiografisch geprägten Science-Fiction-Antikriegsroman »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« von Kurt Vonnegut aus dem Jahre 1969 (engl. »Slaughterhouse 5«) wurde von Eisner-Award-Preisträger Ryan North in ein Comicszenario transformiert, welches sich sehen lassen kann.

Bisher waren mir weder Titel noch Autor bekannt, womit ich definitiv etwas verpasst habe, umso besser, dass mich die grafische Aufarbeitung der Story meine Neugier weckte und ich mein Versäumnis nun beheben kann.

In »Schlachthof 5: oder Der Kinderkreuzzug« verarbeitet der Autor auf äußerst kreative Weise seine traumatischen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, wo er als amerikanischer Zivilsoldat in Gefangenschaft genommen wurde und in Dresden im Schutzbunker eines Schlachthofes, wo die Gefangenen untergebracht wurden, einen Luftangriff überlebte.

Angesichts der aktuellen Lage in der Ukraine liest sich die Geschichte, in der junge Menschen an die Front geschickt werden, um zu kämpfen und zu sterben, mit noch mehr Schrecken. Der Krieg, die Gefangenschaft bei Nazis und Alliierten nehmen einen großen Teil der Story in Anspruch und würden bleischwer im Magen liegen, wenn Kurt Vonnegut den Verlauf nicht mit unkontrollierten Zeitreise-Sprüngen seines Alter-Ego Billy Pilgrim und die Begegnung mit Außerirdischen vom Planeten Tralfamadore aufgepeppt hätte. Mit der Durchwirkung der Schrecken des Kriegs mit übersinnlichen Science-Fiction-Elementen und einer guten Prise Humor, wird das Werk nicht etwa ins Lächerliche gezogen, sondern verstärkt die Gräuel der Erlebnisse des Autors und wird dennoch leicht genießbarer.

Einen Vergleich zur Romanvorlage kann ich (noch) nicht anstellen, doch als eigenständiges Werk betrachtet hat mich die geschickte Inszenierung der schrecklichen Seite der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg mit den optisch abgegrenzten Zeitsprüngen in Billy Pilgrims Leben ungemein beeindruckt. Vom Krieg wird in sein gewöhnliches Leben als Knabe und danach als Augenoptiker, Ehemann und Familienvater und dann wieder zur Entführung durch die Tralfamadorianern, die ihn in einer Art Zoo studierten und ausstellten, geswitched.

Besonders gelungen sind die Ansichten und Gesetzlichkeiten der handförmigen Tralfamadorianer, bei denen jeder Tote zugleich lebendig ist, und die die Zukunft kennen, diese aber nicht beeinflussen, sondern genauso geschehen lassen wie sie bestimmt ist. »So ist das.«

Diese von der Zeit losgelösten Draufsicht auf die Menschheit mit ihren Kriegen verleiht der Story eine philosophische Note, die nachhallt. Diese Adaption von Ryan North in den frankophonen Illustrationen des spanischen Künstlers Albert Monteys eingefangen bietet ein vielschichtiges Leseerlebnis zwischen »Per Anhalter durch die Galaxis« und Kriegsliteratur, das mich mit all seinen Facetten von der ersten Seite an gepackt hat.

Fazit

Ein für mich bisher unbekannter Klassiker der Antikriegsliteratur, der mit seinem Science-Fiction-Charme besticht und in der Comicumsetzung von Ryan North und Albert Monteys brilliert.

--------------------------------   

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.06.2022

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Kurt Vonnegut wurde am 11. November 1922 in Indianapolis (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Kurt Vonnegut im Netz:

Community-Statistik

in 472 Bibliotheken

auf 58 Merkzettel

von 11 Leser*innen aktuell gelesen

von 9 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks