Kurt Tucholsky

 4,1 Sterne bei 561 Bewertungen
Autor von Rheinsberg, Schloß Gripsholm / Rheinsberg und weiteren Büchern.
Autorenbild von Kurt Tucholsky (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf von Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky wurde am 09.01.1890 in Berlin-Moabit geboren. Seine ersten schriftstellerischen Arbeiten "Märchen" und "Vorsätze" hat er bereits im Alter von 17 Jahren in einer satirischen Beilage des "Berliner Tageblatts" anonym veröffentlicht. Anschließend hat er sein Jura Studium in Berlin und Genf aufgenommen. Diesem folgten zahlreiche politische und gesellschaftskritische Publikationen in verschiedenen Zeitungen, was ihm zu einem der wichtigsten Journalisten der Weimarer Republik machte. Zum Teil verwendete er die Pseudonyme Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel. Weiterhin hat Kurt Tucholsky als Liedtexter, Kabarettautor, Lyriker, Satiriker, Literatur- und Theaterkritiker und Romanautor gearbeitet. Insbesondere sein Engagement für die Theaterzeitschrift "Die Schaubühne", später in "Die Weltbühne" umgenannt, dauerte bis zu seinem Tod an. Am 21.12. 1935 verstarb Tucholsky in Göteborg.

Neue Bücher

Cover des Buches Rheinsberg (ISBN: 9783150114476)

Rheinsberg

Neu erschienen am 17.02.2023 als Gebundenes Buch bei Reclam, Philipp.

Alle Bücher von Kurt Tucholsky

Neue Rezensionen zu Kurt Tucholsky

Cover des Buches Schloss Gripsholm (ISBN: 9783150206126)
Jorokas avatar

Rezension zu "Schloss Gripsholm" von Kurt Tucholsky

Behäbig und zäh
Jorokavor 3 Monaten

Hätte ich nicht gewusst, dass der Roman von einem berühmten Autor verfasst wurde, wäre ich womöglich nicht bis zum Ende gekommen. So habe ich mich durchgekämpft, damit ich behaupten kann, auch mal ein Buch von Kurt Tucholsky gelesen zu haben.

Die Handlung ist kurz zusammengefasst: Ein Urlaub in Schweden. Beschrieben wird vor allem die Reise dorthin und der Aufenthalt. Auf den Weg machen sich der Ich-Erzähler und seine ‚Prinzessin‘, die immer mal wieder ins Plattdeutsch verfällt. Sie geben sich dem Müßiggang hin, bekommen Besuch von einem Freund und kümmern sich um ein gequältes Mädchen aus dem Kinderheim.

Die Handlung empfand ich zu großen Teilen belanglos. Die Sprache und der Umgang wirkt ziemlich aus der Zeit gefallen. Die plattdeutschen Einschübe erleichtern nicht gerade den Lesefluss. Täusche ich mich oder ich der Schreibstil behäbig und nicht besonders kunstvoll?

Vielleicht muss ich das Werk im historischen Zusammenhang betrachten, als eine kurzzeitige Flucht vor den grausigen Vorkommnissen in Deutschland? Das Werk ist erstmals Anfang der 1930iger erschienen.

Fazit: Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt.

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Cover des Buches Schloss Gripsholm (ISBN: 9783150206126)
mariameerhabas avatar

Rezension zu "Schloss Gripsholm" von Kurt Tucholsky

Grauenhafte Sprache
mariameerhabavor einem Jahr

Vielleicht, wenn ich älter bin und das Buch erneut aufschlage, werde ich die Schönheit dieses Textes verstehen und auch die Begeisterung der anderen Kritiker. Aber zum jetzigen Zeitpunkt fand ich die Sprache schlichtweg schrecklich, den Stil langweilig, die Figuren farblos, das Buch leidenschaftslos. Der Autor baut keine Atmosphäre auf, erzählt ganz wirr eine Reise und scheint immer wieder Sprünge in der Handlung zu machen, damit die Figuren irgendwo landen, das nicht richtig beschrieben wird.

Vierzig Seiten später kam es mir so vor, als hätte der Autor das Buch planlos geschrieben, irgendwie zusammengesetzt mit einem Protagonisten, der seine Freundin als Prinzessin anredet und die wiederum mit ihrem Dialekt die Dialoge verkompliziert. Es fühlte sich so an, als hätte die Handlung kein Ziel und als würde der Autor auf Zeit spielen. Ich habe es schließlich abgebrochen.

Als das Mädchen auftaucht, bekam der Text für einen winzigen Augenblick eine Kraft, die mich weiterlesen ließ. Ich habe die Angst des Mädchens deutlich gespürt, ihren Widerwillen, ihre Gebrochenheit, aber das hielt nur zwei Seiten lang, ehe sich die Geschichte wieder um die beiden Protagonisten drehte, die sich wie Affen benahmen und die ganze Handlung ins lächerliche zogen. Das war schließlich der Punkt, der dieses Buch in meinen Augen wertlos machte.

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Cover des Buches Wir saßen auf der Wolke und ließen die Beine baumeln. Nachher (ISBN: 9783150113127)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Wir saßen auf der Wolke und ließen die Beine baumeln. Nachher" von Kurt Tucholsky

Ein distanzierter klarer Blick aus der Ferne
Gwhynwhyfarvor 2 Jahren

Der Anfang: «Wir schaukelten uns auf den Wellen – kurze und lange umhauchten uns, die Sendestationen der Planetenkugeln versorgten uns damit, uns, im jenseitigen Herrenbad. Aus den Familienkabinen drang leises Kreischen.»


Kurt Tucholsky schaut hier in kleinen Essays auf die Welt hinunter, auf einer Wolke sitzend mit einem Gesprächspartner. Ein distanzierter klarer Blick aus der Ferne. Man könnte es als Auszeit aus der Welt betrachten, sich zurücknehmen und resümieren. Natürlich sind die Texte mit dem typisch satirischen Blickwinkel des Publizisten unterlegt. In den 1920ern widmete er sich in 20 tiefsinnigen wie amüsanten Erzählungen, die in der Zeitschrift «Weltbühne» als Kolumnen erschienen, fabulieren über das Jenseits, Gott, menschliche Fehler und Beziehungen. Ob es um den Knacks im Leben geht, wenn man aus der Jugend ins Mannesalter fällt, nicht gleitet; das Opfer des Einzelnen, das er für die Gemeinschaft auf sich nimmt, Klatsch und Tratsch hinter dem Rücken, menschliche Unzulänglichkeit und Verfehlen. Kurze Texte, Kolumnen, die auch noch heute aktuell sind. Fein geschliffene Sprache, Humor. Ein kleines Buch für die Hosentasche, ein Geschenk statt Blumen. – Bücher verwelken nicht.


«Nein›, sagte er. ‹Ich kann nicht schwimmen. Ich hatte einen Bruch. Mein Leib hatte einen Bruch.›

Ich habe es auch nicht gelernt›, sagte ich. ‹Ich wollte es immer lernen – ich habe drei –, viermal angefangen – ; aber dann ist es immer nichts geworden. Nein, Schwimmen nicht. Englisch auch nicht – damit war es ganz dasselbe. Haben Sie alles erreicht, was Sie sich einmal vorgenommen hatten? Ich auch nicht.»

Kurt Tucholsky (9.1.1890 Berlin – 21.12.1935 Göteborg, Schweden), Sohn eines jüdischen Kaufmanns, war einer der gefragtesten Publizisten der Weimarer Republik. Tucholsky, der trotz pazifistischer Einstellung Soldatendienst während des Ersten Weltkriegs zu leisten hatte, war bereits seit seines Jura-Studiums in Berlin und Genf (er promovierte 1915 zum Dr. jur.) journalistisch aktiv. Er schrieb mitunter für die Zeitschriften Vorwärts, Weltbühne (ehem. Schaubühne) und Ulk. Ab 1929 lebte er im schwedischen Hindås, wo er von der Machtergreifung Hitlers erfuhr. Tucholskys Bücher wurden aufgrund seiner offensiven Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus 1933 verboten und verbrannt, er selbst ausgebürgert. Tucholsky starb nach einem Suizidversuch in Göteborg. Tucholsky bediente in mehr als 2.500 publizistischen Texten– mitunter unter den Pseudonymen Ignaz Wrobel, Peter Panter, Theobald Tiger und Kaspar Hauser – ein breites journalistisches Spektrum von Polit-Satire über Feuilleton bis hin zu Chanson. Daneben erschienen von ihm die Reiseaufzeichnung «Ein Pyrenäenbuch» sowie das gesellschaftskritische und in Zusammenarbeit mit John Heartfields entstandene Deutschland, Deutschland über alles. Die Romane «Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte» und «Schloss Gripsholm – Eine Sommergeschichte» sind humorvolle und melancholische Liebesgeschichten. Nach seinem Tod wird Tucholsky dem Friedhof in Mariefred in Schweden beigesetzt – unweit des Schlosses Gripsholm.

 https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/wir-saen-auf-der-wolke-und-lieen-die.html

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Kurt Tucholsky wurde am 09. Januar 1890 in Berlin (Deutschland) geboren.

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