Drei Geschichten beinhaltet dieses kleine, feine Buch, das sich für anspruchsvolle Leser*innen hervorragend als Geschenk eignet. Mir persönlich hat die erste Geschichte am besten gefallen, wo die Aufregung der Kinder spürbar und nachvollziehbar ist. Der seltsame Titel klärt sich ein bisschen auf, doch vieles bleibt offen und trasparent.
Kristen Roupenian
Lebenslauf von Kristen Roupenian
Der Virale Hype: Kristen Rouenian, geboren 1982 in Plymouth, ist eine amerikanishe Schriftstellerin, die 2017 mit ihrer Kurzgeschichte „Cat Person“ bekannt wurde. Sie besuchte die Schule in Plymouth und entdeckte schon relativ früh ihre Affinität zum Schreiben. 1998 war sie Finalistin eines Schüler-Schreibwettbewerbs der Zeitschrift USA Weekend. Die Autorin studierte Englisch und Psychologie am Bernad College. Anschließend verbrachte sie zwei Jahre im Peace Corps und lehrte in Kenia. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie als Kindermädchen bis sie in das Graduiertenprogramm der Harvard University aufgenommen wurde und in Englischer Literatur promovierte. Nach ihrem Abschluss nahm sie an einem Creative Writing Programm teil. Im Jahr 2017 erhilet sie dann einen Hopwood Preis für ihren unveröffentlichten Roman Look After Me. Im Dezember 2017 erschien die Kurzgeschichte „Cat Person“. Das Werk zugleich zur MeToo-Bewegung wurde viral verbreitet und breit diskutiert. Sie belegte kurze Zeit später Platz 2 der im Jahr 2017 meistgelesenen Online-Artikel des „New Yorker“.
Alle Bücher von Kristen Roupenian
Cat Person
Milkwishes
Cat Person
You Know You Want This: "Cat Person" and Other Stories
Videos zum Autor
Neue Rezensionen zu Kristen Roupenian
Oh Cat Person, was hast du mich genervt. Du hast provoziert, geschrien, mich verwirrt, überrascht, mich unterhalten, geekelt und begeistert.
Gleich bei den ersten beiden Geschichten dachte ich, dich muss ich mir nicht geben. Kranke, sadistische Geschichten, mit der Faszination für True Crime spielend. Immer wenn ich Charles Manson lese, höre, schaue, baut sich in mir eine große Abneigung auf und ich verliere das Interesse. Nein, dieser Faszination kann und möchte ich nicht folgen, Andere, bitte, macht.
Nun gut, dachte ich und blieb dabei, auch weil ich Cat Person mit Anderen las. Ja, poentiert, eingängig, schön böse und lustig kann die Autorin ja auch und die Geschichten unterhalten, sehr.
Dann kam Nachtläufer und es packte mich die Begeisterung, eine fast perfekte Geschichte über einen Weißen amerikanischen jungen Mann, der ein Jahr nach dem Abitur "Entwicklungshilfe" in Kenia macht und dabei gehörig auf die Nase fällt. Die Geschichte ist komplex, böse und so entlarvend. Bei Cat Person kippte meine Begeisterung und Liebe fast, nur fast. Denn die Geschichte ist gut, treffend steckt sie den Finger in die Wunde des modernen Datings und bohrt schonungslos weiter in den Geschlechterbeziehungen, auf eine laute, etwas aufdringliche Weise. Überrascht lese ich weiter, märchenhafte Parabeln über Selbstliebe, über Gier, plastisch, klug und verwirrend zugleich. Eine langatmige Variation von Cat Person folgt, hat die mich genervt. Eine versteckt queere Liebesgeschichte, leider schwach. Mit Ekel lese ich eine wirre Geschichte über Hautkrankheiten und Folie à Deux, da möchte ich schon nicht mehr weiter. Puh, nur noch eine Geschichte, naja, die Beißerin vermag mich nicht mehr umzustimmen, ich bin froh, Cat Person zuzuklappen.
Cat Person ist laut, anstrengend, nervig, die Botschaften plakativ, mitunter treffend, mitunter platt.
Und doch, es ist ein gutes Buch, denn es weckt Emotionen. Cat Person ist intensiv, herausfordernd, im Gedächtnis bleibend.
Nach der ersten Kurzgeschichte war ich sehr positiv gestimmt. Cat Person ist ein gutes Buch für unterwegs. Die einzelnen Geschichten sind kurz und in sich abgeschlossen, sodass man selten an einem Spannungshöhepunkt aufhören muss, wenn das echte Leben wieder anklopft. Die einzelnen Kapitel hatten oft die Atmosphäre einer Black-Mirror-Episode und teilweise waren sie auch recht blutig und brutal. Manchmal war ich auch ein bisschen angeekelt, was mir selten passiert, da ich eigentlich auch viel im Horror-Genre lese.
Jetzt, wo ich fertig mit dem Lesen bin, bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits habe ich nicht mal zwei Tage für die knapp 300 Seiten gebraucht, andererseits hat mich keine der Geschichten so wirklich umgehauen oder gefesselt. Der Schreibstil ist sehr gut, der Erzählstil dafür sehr verwirrend. Aber eins muss man dem Buch lassen: Es ist definitiv besonders und einzigartig. Lesen lohnt sich insofern, dass man danach auf jeden Fall Diskussionsmaterial hat, also vielleicht ein gutes Buch für einen Buddy-Read?
Gespräche aus der Community

Mann und Frau. Mutter und Tochter. Freunde und Freundinnen. In zwölf Stories erkundet Kristen Roupenian das Lebensgefühl von Menschen in einer schönen neuen Welt. Fragile Hierarchien und prekäre Lebenssituationen auf der einen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Spaß auf der anderen Seite: Alles ist möglich, aber wer sind wir, wenn wir alles sein können? Mit so viel Einsicht in die Wünsche und Ängste des Einzelnen hat man noch nicht über das Zusammenleben in dieser neuen Zeit gelesen - einer Zeit, in der alles greifbar ist, und es doch immer schwerer wird, auch nur das Geringste davon zu erreichen.
2,6 Mio. Mal geteilt: »Die meistdiskutierte Story aller Zeiten.« THE GUARDIAN.
Über Kristen Roupenian
Kristen Roupenian, Jahrgang 1982, studierte afrikanische Literatur in Harvard, hat für den Friedenscorps in Kenia und als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte "Cat Person", im November 2017 im New Yorker veröffentlicht, wurde zur viralen Sensation und gilt als eine der meistgelesenen Stories aller Zeiten. Der Erzählungsband "Cat Person" ist ihr Debüt und erscheint zeitgleich in 23 Ländern.
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