Zum Inhalt verweise ich auf den Klappentext oder ggf Leseprobe
Die Reihe um die Chicago Saints ist einfach nur genial und ich war sehr gespannt auf die Geschichte von Ophelia und Hunter. Es ist ein absolut gelungener Spin-Off zur Hauptreihe!
Die Geschichte wird abwechselnd aus Ophelias und Hunters Sicht in der ICH-Perspektive erzählt.
Kims Schreibstil ist einmalig. Flüssig, locker-leicht und die Seiten fliegen nur so dahin. Dazu kommt, dass viele kleine Details die Geschichte lebendig machen und mir ein tolles Kopfkino gezaubert haben. Zusätzlich kommt eine ordentliche Portion Humor hinzu und sinnliche, explizite Momente runden die Handlung ab. Hier fliegen nicht nur Wortgefechte, sondern auch ordentlich die Funken...
Was mir aber gefallen hat, war, dass von Anfang an eine angenehme Grundspannung da war. Einmal bedingt durch das Geheimnis von Ophelia gegenüber Hunter, aber vor allem durch Hunters Vergangenheit. Ich hab das ganze Buch über dahingefiebert, wie sich das mit Hunter aufklärt und war sehr überrascht und wütend am Ende!
Die Emotionen springen sofort über und ich konnte mich in Beide sehr gut hineinversetzen und hab so mit ihnen mitgelitten, gelacht und geweint. Grade Hunters Panikattacken und seine Trigger sind so authentisch ausgearbeitet und ich konnte mich so gut in ihn hineinversetzen in dem Moment. Aber auch Ophelias Ängste sind absolut authentisch und nachvollziehbar und sie tat mir so unendlich leid.
Die Handlung ist sehr gut durchdacht, absolut authentisch und nachvollziehbar. Die Autorin hat sich hier an das Thema Mobbing und Schuldgefühle gewagt und die Themen mit viel Fingerspitzengefühl ausgearbeitet. Mir gingen die Hintergründe sehr nah und ich wäre so gern ab und zu hineingehüpft und hätte beide gern umarmt.
Trotz der schweren Hintergründe baut sich hier eine wunderschöne Liebesgeschichte auf, die langsam beginnt und wo am Anfang noch nicht mit offenen Karten gespielt wird, was zum einen Missverständnisse hervorruft, zum Anderen aber grade das Interesse weckt am jeweils anderem. Doch nachdem Beide geklärt haben, woher sie sich kennen, beginnt eine zarte Annäherung, die immer tiefer geht und wo zwei zutiefst verwundete Seelen anfangen sich gegenseitig zu heilen. Was mir hier gefällt, dass der Romanceteil ohne Drama auskommt. Im Gegenteil hier stehen Vertrauen, Ehrlichkeit und miteinander reden im Vordergrund. Ängste bauen sich nicht über Nacht ab, genau das zeigt die Autorin auch auf, aber zusammen schafft man es einfacher damit umzugehen und sich seinen Dämonen zu stellen. Ophelias Reaktion auf Hunters "Geständnis" bez seiner Vergangenheit hat mich einfach nur berührt und Hunter muss erkennen, dass er kein Monster ist und Schuld im Auge des Betrachters liegt. Mit Ophelias Hilfe stellt er sich seiner Vergangenheit und muss Überraschendes feststellen....Die Wendung in der Geschichte hat mich einfach nur sprachlos und unendlich wütend gemacht. Doch leider kann ich mir grade das Szenario nur allzu gut vorstellen...
Ophelia hab ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist so liebenswert und sympathisch. Ihre Schulzeit war die Hölle und trotzdem ist sie eine starke, unabhängige Frau geworden. Doch tief in ihrem Inneren ist sie immer noch verletzlich und kämpft zwischendurch mit ihrem Selbstbewusstsein. Ich mochte ihre Idee mit der Bucketlist total gern und grade die führt sie direkt unter Einforderung ihres Gefallens zu Hunter. So süß, was Hunter später aus eben dieser Liste macht...
Ophelia hat als Fels in der Brandung ihre beiden Cousinen im Hintergrund. Kira und Kaia sind einfach nur genial und sie muss man einfach mögen. Ihre mal dezenten, mal deutlichen Schubser in die richtige Richtung geben Ophelia immer wieder neuen Mut. Doch bringt grade Kira Ophelia anfangs in eine Zwickmühle. Ihre Loyalität ihr gegenüber und ihre Gefühle zu Hunter lassen sie dann eine Entscheidung treffen. Doch fand ich Kiras Strang, der ja mit Ophelias verbunden ist, perfekt aufgelöst! Zudem bringt sie Schwung in Hunters Leben...;))
Hunter ist ebenfalls einfach liebenswert und sympathisch. In ihn konnte ich mich perfekt hineinversetzen. Er stürzt sich in seine Agentur, hat sich trotz seines jungen Alters einen 1a Ruf aufgebaut und hat alles aus seiner Vergangenheit verbannt. Doch es ist nur überdeckt und irgendwann holt auch Hunter seine Vergangenheit ein, wenn auch durch eine unbedachte Aktion Ophelias. Ich fand es so schön, wie er sich Ophelia nach und nach öffnet, dass er nichts überspielt, sondern erstmal Grenzen steckt, die Ophelia akzeptiert und sich in seinem Tempo öffnet. Seine Ängste, dass Ophelia abhauen könnte, konnte ich so gut nachvollziehen. Auch wie er in seinen Panikattacken reagiert ist absolut authentisch und ging mir sehr nah.
Doch einfach wunderschön ist, wie er um Ophelia kämpft. Seine innerer Kampf, ob er überhaupt glücklich sein und Ophelia lieben darf gegenüber seinen Schuldgefühlen. Immer wieder rutscht er in diesen Strudel.
Mit Ophelia und Kira schafft er es endlich, sich seinen Dämonen zu stellen. Die Lösung bez seiner Vergangenheit fand ich sehr gelungen.
Die Geschichte kommt mit sehr wenigen Charakteren aus, was mir sehr gefallen hat, da dadurch keine unnötigen Nebenschauplätze entstehen. Hier kommen noch Hunters Eltern vor, die ich einfach wunderbar fand.
Natürlich auch Kaia, Kiras Schwester, die aber nur kurze Impulse gibt.
Wer nicht fehlen darf, sind Darius und Deandra. Darius ist super ausgearbeitet. Seine Reaktion auf all das ist absolut authentisch und nachvollziehbar, auch dass er das klären will und dafür einsteht.
Deandra hat mich nur sprachlos gemacht...da fehlen mir die Worte für. Nur leider gibt es wirklich solche Menschen, ohne Gewissen und Anstand.
Das Ende der Geschichte ist einfach nur wunderschön und absolut rund. Da hatte auch ich kleine Herzchen in den Augen!
Ganz klare Leseempfehlung ❤️