Trotz grossem Interesse am Lebensentwurf dieser selbstsicheren Frau, die sich in der Männerwelt des 18./19. Jahrhunderts ohne Wenn und Aber zu behaupten wusste, war dieses Buch für mich absolut nicht zugänglich. Ohne fundierte Kenntnisse der Philosophie versteht man die vielen Zitate und Meinungen der Weggefährten (Nietzsche, Rilke, Wedekind u.v.m.) von Lou Andreas-Salomé nicht. Klar widerspiegelt die gestelzte Sprache der Autorin die vielschichtige Persönlichkeit der Beschriebenen, jedoch wäre der Zugang durch klarere und einfachere Formulierungen besser gelungen.
Die Qualität der Recherche und das Wissen der Autorin möchte ich in keiner Art und Weise kritisieren. Sicherlich ist beides auf sehr hohem Niveau, die Lektüre aber für Nicht-Philosoph/innen nicht zu empfehlen.
Kerstin Decker
Lebenslauf von Kerstin Decker
Neue Bücher
Alle Bücher von Kerstin Decker
Franziska zu Reventlow
Meine Farm in Afrika
Lou Andreas-Salomé
Mein Herz - Niemandem
Heinrich Heine
Paula Modersohn-Becker
Die Schwester
Neue Rezensionen zu Kerstin Decker
Kerstin Decker schildert Nietzsches Leben mit zwei Frauen. Seiner Mutter und seine Schwester. Weil Lou Salome sein Schwester-Gehirn ist, will sie nichts mehr mit seiner frauenfeindlichen Philosophie das die eine Hälfte der Menschheit schwach ist zu tun haben. Die Wahrheit ist eine Frau, schreibt er schließlich, weil sie verbirgt. Dannr irrt in den Gebirgshöhen herum, glaubt das Wagner alle Kunst verraten hat. Seine klevere Schwester Elisabeth aber kpmmt mit Richard Wagner und Adolf Hitler gut zurecht und editiert an den Buch -Wille zur Macht-. Nietzsche, Stirner, Kierkegaard extreme Individualisten, alle Ur-Studenten von Hegel Vorlesungen. Sie scheitern damit das Frau-Sein zu verstehen. Sie verstehen Menschen mit Busen nicht. . Lou ist die blitzgeescheite Russin. Sie durchleuchtet Nietzsche, Freud, die russische Rodina, den Narzismus, das Frau-Sein.
Gespräche aus der Community
Rainer Maria Rilke
Herzlich laden wir Euch ein zu unserer Leserunde, in der es um eine der außergewöhnlichsten Frauen der deutschen Literatur geht: Franziska zu Reventlow, die vor genau 100 Jahren starb. Spannend und mit großer Sensibilität erzählt Kerstin Decker vom abenteuerlichen Leben der »gefallenen Gräfin« in nie endender Liebes- und Geldnot. Mehr über das Buch und dieses ungewöhnliche Leben, das uns heute so viel zu sagen hat, erzählen wir Euch unten, hier ein kurzer Hinweis, wie Ihr an der Verlosung der 20 Bücher, die wir zur Verfügung stellen, teilnehmen könnt:
Schreibt uns, was ihr am Leben Franziska zu Reventlow interessant findet und weshalb Ihr gerne mitmachen möchtet. Bewerben könnt Ihr Euch bis zum 6. Juli, damit Ihr das Buch zum 100. Todestag in Händen halten könnt.
Wir freuen uns sehr auf Eure Leseeindrücke und Meinungen und wünschen viel Glück!
Herzliche Grüße
Euer
Berlin Verlag
ZUM BUCH
Sie war der Stern der Münchner Boheme, Avantgardistin der Alleinerziehenden, Vorläuferin des modernen intellektuellen Prekariats, Virtuosin der freien Liebe. Sie starb vor genau 100 Jahren, aber vielleicht war sie die erste Frau von heute: Fanny Comtesse zu Reventlow aus Husum an der Nordsee, das schwarze Schaf ihrer Familie.
Am 25. Juli 1918 stürzt Franziska zu Reventlow in Locarno vom Fahrrad. Nach einer Notoperation stirbt sie am frühen Morgen des 26. Juli 1918 an Herzversagen - 47 Jahre alt. Zeile um Zeile hatte sie sich ihren spärlichen Lebensunterhalt erschrieben, im Akkord übersetzend, aber auch als Autorin meist autobiografischer Romane. Sie fand es verantwortungslos, an Männern, die ihr gefielen, vorüberzugehen. Sie streifte manchen intim, den man immer noch kennt, etwa Rainer Maria Rilke, Karl Wolfskehl oder Ludwig Klages. Zum ersten Mal wird die Biografie ihrer Lieben erzählt, denn auch Lieben sind Lebewesen: Sie werden geboren, reifen und sterben, aber nicht alle. In Kerstin Deckers ebenso tragischem wie komischen Bericht dieses Lebens bleibt vom Bild der robusten Männersammlerin fast nichts übrig, zugleich entsteht ein einzigartiges Mutter-Kind-Porträt.
Wer war diese gefallene Gräfin in nie endender Liebes- und Geldnot, die eine so weltüberlegen-hochironische Prosa schrieb, dass es den Männern schwerfiel, an eine Autorin zu glauben?
»… sie wusste, was Freiheit bedeutet.«
Erich Mühsam
ZUR AUTORIN
Kerstin Decker wurde geboren 1962 in Leipzig geboren und ist promovierte Philosophin und Autorin des »Tagesspiegel«. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter »Lou Andreas-Salomé. Der bittersüße Funke Ich« und »Nietzsche und Wagner. Geschichte einer Hassliebe«. Im Berlin Verlag erschien 2015 »Meine Farm in Afrika. Das Leben der Frieda von Bülow« und 2016 »Die Schwester. Das Leben der Elisabeth-Förster-Nietzsche«. Kerstin Decker lebt in Berlin.
Das Leben der deutschen Tania Blixen
Liebe Lesefreunde,
heute wollen wir etwas Neues versuchen und euch zu einer Sachbuchrunde einladen – doch keine Angst, Kerstin Deckers Biographie über Frieda von Bülow, eine der widersprüchlichsten Frauen des 19. Jahrhunderts, entführt euch kenntnisreich in die bisweilen haarsträubende Welt des deutschen Kolonialismus:
Bin ich ein Sekundärtalent, eine zweitrangige Begabung? Die spätere Schöpferin des »deutschen Kolonialromans« Frieda von Bülow neigt dazu, diese Frage zu bejahen. Doch dann tritt ein Mann in ihr Leben, der ihr mit Nietzsche sagt: Werde, der du bist!
»Meine Farm in Afrika« berichtet von einer Frau, die im fremden Land nicht als Eroberin auftritt, sondern gemeinsam mit den Einheimischen ein neues Leben beginnen will. Das Buch taucht tief ein in ein fast vergessenes, äußerst widersprüchliches Kapitel deutscher Geschichte. Es entsteht das Tableau einer Gesellschaft, getragen von Menschen Anfang dreißig, vornehmlich Adligen, die sich gleichsam auf exterritorialem Gebiet neu erfinden wollten: Wir sind zwar Deutsche, aber wir haben es satt, der Poet unter den Völkern zu sein! Aktion statt Traum!
Kerstin Decker erzählt mit viel Gespür für die Charaktere und die skurrilen Züge einer Zeit, in der es möglich war, die höchste Erhebung Afrikas auf den Namen Kaiser-Wilhelm-Spitze zu taufen.
Euer Berlin Verlag
Zusätzliche Informationen
Kerstin Decker wurde am 22. November 1962 in Leipzig (Deutschland) geboren.
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