Inhalt:
Als die quirrlige Sophie für den Waffelstand bei der Schulfeier mit dem introvertierten Konrad eingeteilt wird, ist das nur der Anfang eines turbulenten Sommers voller Spaß, Verrücktheiten und Freundschaft, aus der dann doch irgendwie mehr wird. Doch was werden ihre Freunde zu den beiden sagen?
Meine Meinung:
Ich weiß nicht, wie ich dieses Buch beschreiben soll. Ich kann nur sagen: Ich bin verliebt! Ich liebe die Geschichte von Sophie und Konrad. Sie ist (nahezu) perfekt. Das hätte ich zu Beginn niemals erwartet. Doch jetzt am Ende ist "Ewig und ein Sommer" mein neues Lieblingsbuch.
Die Perspektive wechselt zwischen Sophie und Konrad. Dabei bekommen beide jeweils ihre eigenen Kapitel aus der Ich-Perspektive. Sophies Kapitel sind in der Überzahl, sodass man den Großteil der Geschichte aus ihrer Sicht erzählt bekommt. Sehr interessant fand ich dabei, dass Sophies Beschreibungen sehr ausführlich waren, während Konrad die Lücken in wenigen Absätzen füllt. Absolut Klischee, aber es passte perfekt.
Die Geschichte beginnt mit den Vorbereitungen für die Schulfeier. Das Schuljahr ist fast zu Ende. Sophie wurde ausgerechnet mit Konrad für den Waffelstand eingeteilt. Die beiden gehen seit Ewigkeiten auf dieselbe Schule, haben aber eigentlich nichts miteinander zu tun. Sophie ist eher Außenseiter, während Konrad (zuvor) recht beliebt ist. In letzter Zeit hat er sich aber sehr zurückgezogen. Er fehlt oft und seine Noten sind drastisch schlechter geworden.
Doch Sophie lässt nicht zu, dass Konrad sich drückt und geht ihm so lange auf die Nerven, sodass er ihr mit dem Waffelstand hilft und einfach alles so macht, wie sie es vorschlägt. Doch damit endet ihre Geschichte nicht. In den Sommerferien steht Konrad plötzlich bei Sophie vor der Tür. Und er wird jeden Tag wiederkommen. Die beiden schmieden den Plan, eine Sommer voller Abenteuer zu erleben und sich noch einmal wie 12 zu fühlen. Denn es ist ihr letzter Sommer vor dem Schulabschluss.
Die beginnende Freundschaft der beiden passierte so natürlich, es wirkte komplett realistisch. Sie waren von Anfang an so süß zusammen.
Sophie ist voller Lebensfreude, aufgeweckt und quirrlig. Und verrückt. Sie interessiert sich nicht, was andere von ihr denken. Sie ist einfach sie selbst. Sie sagt, was sie denkt. Sie redet viel. Sie ist schlagfertig und selbstbewusst. Sie feiert mitten Sommer Weihnachten, einfach weil ihr gerade danach ist. Ich finde sie großartig.
Allerdings glaubt Sophie an einen Fluch. Schuld daran, sind der frühe Tod ihres Großvaters (ihre Großmutter hat nie wieder geheiratet, vergnügt sich aber inzwischen ganz gerne) und die Tatsache, dass Sophies Mutter schwanger wurde, als sie noch sehr jung war. Sophie kennt ihren Vater nicht. Er ist ein ewiges Streitthema zwischen ihr und ihrer Mutter. Dennoch steht für Sophie fest, die Liebe ist nichts für die Frauen in ihrer Familie, denn sie bringt nur Unglück. Doch mit Konrad kann Sophie den Fluch vergessen. Und der Leser übrigens auch. Der Fluch hätte gerne noch ein bisschen mehr Raum bekommen dürfen oder weggelassen werden können. Denn eigentlich hätte es den nicht gebraucht (zumindest die Bezeichnung).
Mit Sophie fühlt sich Konrad wie in einer anderen Welt, in der er die Trennung seiner Eltern und die Krankheit seiner Mutter vergessen kann. Denn es gibt Gründe, warum er sich so zurückgezogen hat und keinen mehr an sich heranlassen will. Sophie hilft ihm. Doch was werden seine Freunde sagen, wenn sie ihn mit der verrückten Sophie zusammen sehen? Mit dem Ende der Sommerferien drängt sich diese Frage immer mehr in das Bewusstsein von Konrad. Auch das fand ich sehr authentisch.
Die Geschichte ist ein einziges Abenteuer und einfach nur wundervoll erzählt. Ich war komplett gefangen und hatte immer das Gefühl, den Sommer mit Sophie und Konrad zu verbringen. Ich fühlte mich an meine eigene Schulzeit zurückerinnert. Es weckte auch Erinnerungen an meine erste Liebe und die erste Verliebtheit mit meinem Mann. Das machte dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.
Die Handlung war sehr authentisch. Es hat einfach gepasst. Ich kann das gar nicht oft genug sagen. Es ist ein echtes Wohlfühlbuch, obwohl auch sehr ernste Themen angesprochen werden. Beim Lesen habe ich gelacht und geweint und sowieso die ganze Palette an Emotionen mitgefühlt, die auch Konrad und (vor allem) Sophie durchlebt haben.
Ich war so mittendrin in der Geschichte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Jetzt bin ich sehr traurig, dass es zu Ende ist. Das Ende stimmte mich ohnehin etwas traurig, auch wenn es so glaubwürdig war und gepasst hat. Ich hätte es mir anders gewünscht, aber dann wäre es definitiv zu kitischig geworden.