Spannendes Buch, fesselnd geschrieben.
Kay Hooper
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Die Augen des Bösen
Das Böse im Blut
Jagdfieber
Jagd im Schatten
Gestohlene Herzen
Wenn das Grauen kommt
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Rezension zu "Die Augen des Bösen" von Kay Hooper
Einleitung:
Titel: Die Augen des Bösen
Autor: Kay Hooper
erschienen: 2001
Verlag: Weltbild
Genre:
Zeit: November 2001
ISBN: 978-3-89897-273-4
Ich habe das Buch beim Aufräumen meiner Bücherregale (wieder)gefunden, angelesen und fand, es sei spannend und wert gelesen zu werden.
Handlung:
Hollis Templeton wird schwer verletzt auf der Straße vor einem alten, verfallenen Haus gefunden. Sie ist nackt, vergewaltigt worden und ihr fehlen die Augen. Sie ist nicht das erste Opfer.
Maggie Barnes arbeitet für die Polizei Seattle als Zeichnerin. Durch ihre enormes Einfühlungsvermögen in Opfer von Gewaltverbrechen ist die Genauigkeit ihrer Zeichnungen extrem hoch und so mancher Fall konnte schnell gelöst werden. In diesem Fall jedoch scheint es so, als sei auch sie blind. Alle Opfer, mit denen sie in diesem Fall sprach, können ihr nicht genug Informationen liefern, sodass eine verzweifelte Suche nach dem Täter beginnt.
John Garrett, ein Unternehmer und Bruder eines der Opfer, mischt sich in die Ermittlungen ein. Zunächst ist Maggie darüber nicht gerade glücklich, muss aber einsehen, dass sie es nicht verhindern kann. John hat reichlich Beziehungen in die Politik, Wirtschaft und sogar zum Polizeichef.
Gemeinsam mit dem Verantwortlichen Andy Brenner, der die Ermittlung offiziell leitet, den Detectives Jennifer Seaton und Scott Cowan sowie 2 Hellsehern aus Quantico lösen John und Maggie den Fall am Ende jedoch auf. Das Ergebnis: erschütternd.
Meine Meinung:
Ich habe früher viel Stephen King und John Saul gelesen. Und dieser Roman erinnerte mich ein wenig daran. Übersinnliche Fähigkeiten vermischt mit „normaler“ Polizeiarbeit um einen verstörenden Fall aufzuklären. Die Idee eine Empathin zur Hauptfigur zu machen, die zudem mit der Fähigkeit des Heilens und Zeichnens ausgestattet ist, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ebenso dass die Lösung des Falles in der Vergangenheit zu finden war. Allerdings hat mir die Erklärung der Verbindung zu eben dieser Vergangenheit sehr gefehlt. Es gab zwar hin und wieder Hinweise darauf, dass die Morde in der Gegenwart nicht die ersten dieser Art waren, aber mir hätte es besser gefallen, wenn im Laufe des Romans die Verbindung zur Vergangenheit in 1934 und 1894 deutlicher geworden wäre. Auch blieb am Ende die Frage, ob Jennifer zu denen gehört, die über Fähigkeiten verfügen, weitgehend ungeklärt.
Maggie ist ein Charakter, der als zerbrechlich und gleichzeitig stark beschrieben wird. Und so empfindet man sie auch. Ihre Erkenntnisse teilt sie nicht mit jedem, da ihre Erfahrung ihr sagt, dass die „Normalen“ unter den Ermittlern ihr eh nicht glauben würden. Sie weiß viel, sie kann die Gefühle anderer spüren und sich darauf einen Reim machen.
Als sie John begegnet, kann sie ihn zunächst nicht leiden. Sie mag es nicht, wenn sich Zivile in die Ermittlungen einmischen. Zudem ist er ein „Ungläubiger“. Sein guter Freund Quentin ist zwar Hellseher, aber dennoch glaubt er eher nicht an solchen Hokuspokus und tut alles als Zufall ab. Erst als er Maggie näher kennenlernt, lässt er sich darauf ein, dass all dieses Übersinnliche tatsächlich ist. Er sieht Maggies Reaktionen auf Orte, an denen Gewalt ausgeübt wurde, er hört ihre Erkenntnisse, die sich als Wahrheit heraus stellen und er beginnt, sich um sie zu sorgen, als er bemerkt, wie heftig die Auswirkungen wirklich sind. Zum Ende hin muss er sogar befürchten, dass sie stirbt, wenn ein Opfer an einem Ort umgebracht wurde. Dass aus John und Maggie ein Paar werden würde, habe ich schon recht früh vermutet, für die Ermittlung selbst ist dies jedoch unerheblich – mit einer Ausnahme: als sie einen Zugang zur Wirtschaft benötigen, kann John mit seinen Kontakten helfen.
Hollis Templeton überlebt den Überfall des Killers nur deshalb, weil sie auf eine Stimme in ihrem Kopf hört. Diese Stimme bleibt in der ganzen Zeit, in der sie im Krankenhaus liegt, bei ihr, macht ihr Mut und bringt sie schließlich dazu mit Maggie zu sprechen. Zwar hat Hollis keine Ahnung, wer genau diese Stimme ist, aber aus irgendeinem Grunde vertraut sie ihr. Hollis ist das einzige Opfer, das neue Augen bekommt und einzig die Überzeugungskraft der inneren Stimme bringt sie dazu, mit diesen neuen Augen auch zu sehen. Die Verbindung zwischen Hollis, Maggie und der Stimme kommt mir zu kurz, denn eigentlich begründet sich darauf die Lösung des Falles. Jedoch wird zu oft einfach gesagt, dass etwas ist, nicht wie es dazu kam.
Im Finale treffen der Killer auf der einen Seite, Maggie, John, Quentin, Hollis und Annie – die Stimme in Hollis‘ Kopf – auf der anderen Seite, aufeinander. Gemeinsam zerstören sie das Böse im Killer und töten anschließend seinen Körper, sodass es keine weitere Mordserie geben kann. Das Finale war spannend! Aber als es einsetzte vergleichsweise vorhersehbar.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig. Allerdings mochte entweder sie oder die Übersetzung das Wort „einstweilen“ überaus gern. Es wurde oft verwendet. Die Beschreibung der Orte und Figuren ist so gewählt, dass sie zur Geschichte und der Annahme, dass das Universum stets das Gleichgewicht herstellt, passen. So ist Maggie klein und zerbrechlich, John hingegen groß und stark. Kendra und Quentin haben die gleichen Fähigkeiten sind jedoch Mann und Frau, ebenso wie Scott und Jennifer. Die überaus düstere Geschichte wurde in einem düsteren Monat – dem November – angesiedelt, sodass auch das Wetter gut passte.
Dennoch bleibt die Geschichte weitgehend oberflächlich. Es wird aus meiner Sicht zu viel Wert auf die Fähigkeiten der Agierenden gelegt (Maggie ist Empathin, Kendra und Quentin Hellseher, die aus meiner Sicht nicht genügend sehen) und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass auch vielen anderen Fähigkeiten zugeschrieben werden sollen – ob sie sie nun haben oder nicht. Das war mir zu viel und das eigentlich Interessante – nämlich, was in der Vergangenheit passiert ist – kam zu kurz.
Auch gab es eine Situation zwischen Maggies Bruder Beau und einem Fremden. Ein Dialog der Potential gehabt hätte. Danach trat aber weder der Bruder noch der Fremde, der ebenfalls die Vergangenheit zu kennen schien, jemals wieder in Erscheinung. Insofern sind dies zwei Figuren ohne wirklichen Sinn, dennoch fragt man sich bis zum Schluss, welchen Grund ihr Dasein hatte.
Fazit:
Die Idee des Buches ist interessant. Der Erzählung fehlt hingegen der Tiefgang, weil aus meiner Sicht zu viele, wirklich interessante Dinge nicht erzählt werden. Das Buch kann man lesen ohne sich zu langweilen, muss man aber nicht.
Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.
Leider nicht ganz so gut wie die anderen Bücher der Autorin.
Trotz sympathischer Protaganisten entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen Lara und Devon einfach viel zu schnell. Zuerst misstraut sie ihm und dann geht alles irgendwie hoppel la hopp. Und auch die Krimi Geschichte kam viel zu kurz. Der einzige Lichtblick war Ching. Er hatte eine wunderbare Persönlichkeit. Ich wünschte meine Katzen wären genauso.
Obwohl dem Buch etwas mehr Tiefe fehlt, einige fragen offen blieben und sich vieles zu schnell entwickelte, kann man das Buch gut für zwischendurch lesen.
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