In kurzen Kapiteln berichtet Katharina Hacker über Ereignisse im Leben einer 50-jährigen Frau. Der Mann hat sie verlassen, der erwachsene Sohn ist verschwunden, wenigstens hat sie Wohnung und eine sichere Stelle. Die Frau erbt also zu Coronazeiten ein heruntergekommenes Café. Was damit tun?
Anschaulich beschriebene skurrile Gestalten, mysteriöse Geschäftemacher, Hinterhoffutterfleischverkäufer, Kaffeesatzleserinnen, unwirsche Spätibesitzer und rachsüchtige Frauen finden Erwähnung, stets begleitet von Gedanken an abwesende geliebte Personen. Die Hoffnung auf Rückkehr, eine gute Zukunft klingt durch.
Die Texte zeichnen sich durch knappe, präzise Wortwahl aus, manches wird angedeutet, viel Raum für eigene Gedanken wird gegeben. Mitunter finden sich kleine Knaller, nette Pointen. Zuweilen aber auch verworrene Phantastereien.
Ein Roman über Erlebnisse, Gedanken, Beobachtungen einer Ich-Erzählerin mit ausufernder Phantasie, verlegt von Fischer.