Katharina Adler

 3,6 Sterne bei 126 Bewertungen
Autorin von Ida, Ida und weiteren Büchern.
Autorenbild von Katharina Adler (©Christoph Adler)

Lebenslauf von Katharina Adler

Lesenswert ausgezeichnet: Die 1980 geborene deutsche Autorin hat amerikanische Literaturgeschichte an der LMU München und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert, war Suhrkamp-Stipendiatin der Schillertage am Nationaltheater Mannheim und der Zeit-Stiftung am Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop. Das erste Drehbuch „Sunny und Roswitha“ der Chefredakteurin des englischsprachigen Online-Portals munichfound, die zudem Mitbegründerin der Berliner Atelier- und Bürogemeinschaft adler & söhne ist, wurde im Jahr 2010 verfilmt. Ihren Debütroman „Ida“ veröffentlichte die Schriftstellerin 2018. Er handelt von ihrer Urgroßmutter Dora, der bekannten Patientin Freuds und bescherte ihr das Literaturstipendium des Freistaats Bayern sowie eine Nominierung für den Döblinpreis. Katharina Adler lebt in ihrer Heimatstadt München.

Alle Bücher von Katharina Adler

Cover des Buches Ida (ISBN: 9783499270475)

Ida

 (64)
Erschienen am 17.12.2019
Cover des Buches Iglhaut (ISBN: 9783499006951)

Iglhaut

 (16)
Erscheint am 12.12.2023
Cover des Buches Lebenslandschaft Allgäu (ISBN: 9783734709852)

Lebenslandschaft Allgäu

 (0)
Erschienen am 30.01.2023
Cover des Buches Ida (ISBN: B07F2JX3C7)

Ida

 (40)
Erschienen am 25.07.2018
Cover des Buches Iglhaut (ISBN: 9783839819647)

Iglhaut

 (6)
Erschienen am 27.04.2022

Neue Rezensionen zu Katharina Adler

Cover des Buches Iglhaut (ISBN: 9783498002565)
Literaturwerkstatt-kreativs avatar

Rezension zu "Iglhaut" von Katharina Adler

Holzwerkstatt Iglhaut
Literaturwerkstatt-kreativvor 3 Monaten

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“  stellt vor: 

„Iglhaut“ von Katharina Adler 

München

Die freiheitsliebende Iglhaut lebt in einem Münchner Mietshaus, wo sie im Hinterhof ihre Holzwerkstatt unterhält. Sie hat ein gewisses Talent, sich immer wieder in nachbarschaftliche Angelegenheiten zu verstricken, ohne es jedoch zu wollen.

Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz“


Fazit:

Auf dieses Buch bin ich in erster Linie durch den interessanten Titel aufmerksam geworden. Nach Lesen des Klappentextes fühlte ich mich dann sehr inspiriert, bin ich doch immer auf der Suche nach eigenwilligen, skurrilen - nicht ins Schema passenden Protagonisten*innen. 

Und genau das ist Frau Iglhaut, ein wunderbarer knorriger Charakter mit Ecken und Kanten, den Katharina Adler hier ist Leben gerufen hat. Adler ist eine sehr genaue Beobachterin, die zudem sich in der Kunst versteht, wunderbare Situationskomik sehr detailliert und bildhaft zu beschreiben, so das ich einige Male schmunzeln musste. Und nicht nur Iglhaut, auch die anderen Mitbewohner*innen des Mietshauses sind allesamt sehr unkonventionelle Nachbar*innen.  

Wir sprechen hier keineswegs von einem reißerischen Buch, sondern eher von einer Geschichte mit wunderschönen, lustigen und nachdenklichen Momenten. Flüssig und leicht zu lesen, ohne viel Geschnörkel.

Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Dabei will sie eigentlich nur ihre Ruhe, Ruhe für sich, die Hündin und ihre Arbeit.“

„Iglhaut“- eine sehr kurzweilige und humorvolle Lektüre über eine interessante Persönlichkeit!






Die ganze Rezi kann auch auf meinem Blog nachgelesen werden:

https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2023/03/05/iglhaut-von-katharina-adler/

Kommentare: 4
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Cover des Buches Iglhaut (ISBN: 9783498002565)
3lesendemaedelss avatar

Rezension zu "Iglhaut" von Katharina Adler

Iglhaut von Katharina Adler
3lesendemaedelsvor 4 Monaten

Die Iglhaut möchte eigentlich nur ihre Ruhe haben. Im Hinterhof eines Mietshauses ihre kleine Schreinerei betreiben, mit der sie sich notdürftig durchschlägt und mit der Kanzlerin, ihrer vegetarischen Hündin, Zeit verbringen. Doch immer wird sie gestört. Die Nachbarn wollen über die anderen Mitbewohner tratschen, der ehemalige Liebhaber sucht Abwechslung vom Familienleben, ihr Vater bringt ihr Selbstgekochtes, um ihren eintönigen Speiseplan zu bereichern, ihre Mutter besucht sie, um esoterische Ratschläge zu geben. Dann plagen sie auch noch Zahnschmerzen, da in der mitgebrachten Lasagne ihres Vaters ein Knochen steckte, der sich ausgerechnet in ihr Gebiss bohrte. Die Zahnarztrechnung wird teurer, da die Iglhaut seit langer Zeit nicht mehr vorstellig war. Es kommt ihr sehr gelegen, dass die Zahnärztin, um die Kosten zu reduzieren, ihren Sohn Timmi empfiehlt. Kürzlich das Studium beendet, charmant und einfühlsam und mit der Gabe, die stachelige und widerspenstige Schale der Iglhaut zu knacken.
Wenn man von der etwas eigenwilligen Erzählweise absieht, ist der Roman sehr humorvoll und mit Ecken und Kanten, so wie die spröde Hauptperson.

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Cover des Buches Iglhaut (ISBN: 9783498002565)
pardens avatar

Rezension zu "Iglhaut" von Katharina Adler

Alltag im Hinterhof eines Münchner Mietshauses...
pardenvor 6 Monaten

ALLTAG IM HINTERHOF EINES MÜNCHNER MIETSHAUSES...

Sie hat eine Vorliebe für Whiskey-Cocktails und alte Sozialdemokratinnen, hat schlechte Backenzähne, Geldprobleme und ein Talent für den Umgang mit Holz: Iglhaut, die im Hinterhof eines Münchner Mietshauses ihre Werkstatt unterhält. Die freiheitsliebende Iglhaut, die sich immer wieder – ohne eigenes Zutun und definitiv gegen ihren Willen – in nachbarschaftliche Angelegenheiten verstrickt. Katharina Adlers Iglhaut ist eine Heldin nach Art alter Götter. Aus dem Holz für verlässliche Beziehungen ist sie nicht gemacht, weder in der Liebe noch im Geschäft. Auch ihre Laune: so wandelbar wie das Wetter. Dabei will sie eigentlich nur ihre Ruhe, Ruhe für sich, die Hündin und ihre Arbeit. Doch dann steht da plötzlich eine alte, komplizierte Liebe, drängen immer mehr Anwohner und ihre Geschichten – cholerisch, komisch, ungebeten – in diesen zutiefst menschlichen Roman. Einen Roman, der das Leben feiert, ohne die Augen zu verschließen vor dem, was ist. (Klappentext)

Im Grunde lässt sich schlecht beschreiben, worum es in diesem Roman geht. Alltagsgeschehen halt, rund um ein Mietshaus in München, im Mittelpunkt die selbständige Schreinerin Iglhaut, die alleinstehend ist und ihre Freiheit liebt und am liebsten von allen in Ruhe gelassen werden will. Das klappt aber irgendwie nie. Die geschiedenen Eltern machen regelmäßig ihre Aufwartung, die Hündin mit Namen "die Kanzlerin" fordert Iglhauts Aufmerksamkeit - und vegetarische Ernährung -, die Nachbarn drängen sich ungefragt in ihr Leben, der Gang zum Zahnarzt ist mehr als einmal erforderlich, anspruchsvolle Aufträge bereiten ihr Stress, in Sachen Liebe läuft es nicht so richtig rund aber irgendwie weiter... Kurz gesagt: das Leben funkt immer dazwischen.


"Die Iglhaut kam aus dem Untergrund. Die Rolltreppe trug sie hinauf, die Nacht wie blankpoliert. Niemand nahm das zur Kenntnis, nicht einmal die Iglhaut selbst. Sie war müde vom Flug und von der Ferne..."


Iglhaut - jede:r nennt sie nur beim Nachnamen, was zu dem spröden, etwas mürrischen und raubeinigen Charakter passt, und doch fehlt da wohl ein "E", um wirklich stachelig zu erscheinen. Neben der Iglhaut stehen noch andere weibliche Figuren im Zentrum des Geschehens, die Männer erscheinen hier eher als Randfiguren. Die Iglhaut ist eine gute Beobachterin, wirkt meistens in sich ruhend und bildet sich stets ihre eigene Meinung. Sie lässt sich nicht so schnell aus der Fassung bringen und akzeptiert jede:n anderen so wie er oder sie nun einmal ist. Ändern lässt sich das eh nicht. Der Iglhaut passiert das Leben häufig einfach, und auch da nimmt sie es wie es kommt. Genervt manchmal, staunend zuweilen, selten auch erfreut. Aber in der Regel eben recht pragmatisch. Ich mochte diesen Charakter zunehmend gern.

Ein Thema des Romans ist Solidarität - und zwar in erster Linie jenseits von Familienstrukturen. Hier gibt es verschiedene Lebenskonzepte, die alle gleichberechtigt nebeneinander sehen, eine Stärke des Romans. Der strotzt nicht vor Spannung, ist leise und beschaulich, und doch fein komponiert. Der eingängige Schreibstil mit der oftmals lakonischen und trockenen Erzählweise war zudem ganz nach meinem Geschmack. Das Ende ist offen, passend gewählt - und doch hätte ich die Iglhaut gerne noch weiter begleitet. Aber zeichnet das nicht einen guten Roman aus?

Von mir eine klare Leseempfehlung...


© Parden


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Gespräche aus der Community

Der Literatursalon präsentiert: Freuds unerhörte Patientin

Mit "Ida", dem sechsten Titel im LovelyBooks Literatursalon, nimmt uns Katharina Adler mit in die Behandlungsräume des wohl berühmtesten Psychoanalytikers seiner Zeit! 
Der "Fall Dora" gehört zu einem der bekanntesten Behandlungen von Sigmund Freud, hat doch die Patientin Ida Bauer die Therapie selbst vorzeitig beendet. 
Katharina Adler gelingt in "Ida" ein besonders authentisches Porträt, handelt es sich doch bei Ida Bauer um ihre Urgroßmutter.

Wir freuen uns sehr, euch "Ida" in dieser Hörrunde im Literatursalon vorstellen zu dürfen! Insgesamt verlosen wir 30 Exemplare des Hörbuchs, gelesen von  Petra Morzé.

In unserem  LovelyBooks Literatursalon  warten außerdem weitere literarische Neuerscheinungen und spannende Spezialaufgaben auf euch.

Zum Inhalt
Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der 'petite hystérie', die es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden. Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nicht mehr als eine Familienanekdote: ihre Urgroßmutter Ida, die als der 'Fall Dora' von der Nachwelt mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. 'Nach und nach wuchs in mir der Wunsch, dieses Bild von ihr zu ergänzen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Ich wollte eine Frau zeigen, die man nicht als lebenslängliche Hysterikerin abtun oder pauschal als Heldin instrumentalisieren kann. Eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt.' Von ihr, von "Ida", handelt dieser mitreißende Roman: die Geschichte einer Frau zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung.

>> Hier geht es zur Hörprobe für den ersten Eindruck!

Die Autorin
Lesenswert ausgezeichnet: Die 1980 geborene deutsche Autorin hat amerikanische Literaturgeschichte an der LMU München und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert, war Suhrkamp-Stipendiatin der Schillertage am Nationaltheater Mannheim und der Zeit-Stiftung am Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop. Das erste Drehbuch „Sunny und Roswitha“ der Chefredakteurin des englischsprachigen Online-Portals munichfound, die zudem Mitbegründerin der Berliner Atelier- und Bürogemeinschaft adler & söhne ist, wurde im Jahr 2010 verfilmt. Ihren Debütroman „Ida“ veröffentlichte die Schriftstellerin 2018. Er handelt von ihrer Urgroßmutter Dora, der bekannten Patientin Freuds und bescherte ihr das Literaturstipendium des Freistaats Bayern sowie eine Nominierung für den Döblinpreis. Katharina Adler lebt in ihrer Heimatstadt München.

Die Sprecherin
Petra Morzé ist Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und war in Kinofilmen wie Lou Andreas-Salomé und Nordwand zu sehen. Für ihre Arbeit als Hörspielsprecherin wurde sie 2014 von der ORF-Hörspiel-Jury zur »Schauspielerin des Jahres« gekürt.

Zusammen mit Argon  verlosen wir  30 Hörbuch-Exemplare  von  "Ida"  unter allen, die sich im Rahmen dieser Hörunde austauschen und im Anschluss eine Rezension schreiben möchten. Wenn ihr neugierig geworden seid, bewerbt euch über den blauen  "Jetzt bewerben"-Button bis zum  9.07.  und antwortet auf folgende Frage:

Was reizt euch besonders an diesem Hörbuch?

Ich freue mich auf eure Antworten und wünsche euch  viel Glück !

Ihr seid noch kein  Literatursalon -Mitglied? Ihr könnt jederzeit eintreten. Alle Infos dazu findet ihr  hier  und in unserer  Literatursalon-Plauderecke .

*  Bitte beachtet vor eurer Bewerbung unsere Richtlinien für Buchverlosungen und Leserunden.
653 BeiträgeVerlosung beendet
kalligraphins avatar
Letzter Beitrag von  kalligraphinvor 5 Jahren
So habe ich das noch nicht gesehen, kann es aber sehr gut nachvollziehen. Ida ist vlt keine wichtige historische Person (bis auf das Freud Intermezzo), aber ich finde, dass Katharina Adler eine interessante Protagonistin aus ihr gemacht hat.

Zusätzliche Informationen

Katharina Adler im Netz:

Community-Statistik

in 175 Bibliotheken

auf 30 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

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