Grabeskind ist für mich der erste Krimi der Reihe rund um die Psychologin Alice Quentin. Wahrscheinlich wird es auch erstmal der letzte bleiben.
Ich fand das Buch anfangs eigentlich sehr spannend, sogar fast das erste Drittel lang. Die Psychologin Alice fungiert als Ich-Erzählerin und beschreibt aus dieser Perspektive ihren Arbeitsalltag. Auch über ihr Privatleben erfährt man eine Menge, was mir zu Beginn noch gut gefallen hat.
Doch irgendwann wurde es leider immer offensichtlicher, dass es mit dem Fall nicht vorangeht, außer dass VORSICHT, KLEINER SPOILER es immer neue Opfer gibt. Obwohl Alice scheinbar erfahren auf dem Gebiet der Polizei- bzw. Verbrechenspsychologie sein und ein Täterprofil angefertigt haben soll, scheint sie überhaupt keinen Plan zu haben, wer als Täter infrage kommt. Immer wieder werden die gleichen Personen befragt, ohne dass etwas dabei herauskommt. Im Gegenteil, es wird hingenommen, dass sie ihre Geheimnisse nicht preisgeben wollen.
Die Auflösung erscheint mir zudem sehr oberflächlich. Eine gute Erklärung für die Verstümmelungen der Leichen gibt es einfach nicht.
Meiner Meinung nach hätte es noch viel Luft nach oben gegeben. Selbst für eine „normale“ Ermittlerin hätte sich Alice bei dieser Ermittlung nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Aber von einer psychologisch geschulten Person hätte ich noch viel mehr erwartet.