Denjenigen, die sich für die Kunst des Kartenlegens begeistern können, denen dürfte dieses Buch gefallen!
Es entführt uns in das Stockholm des späten 18. Jahrhunderts, in die Regentschaft von König Gustav III. Zwar erfahren wir von ihm relativ wenig, entdecken dafür aber eine mir fremde Welt. Durch sie begleitet uns hauptsächlich der Ich-Erzähler Emil Larsson, der neben seinem Beruf als Sekretär noch seinem Hobby, dem Spielen frönt. Auch andere Zeitgenossen kommen zu Wort, die die Umstände aus ihrer Sichtweise schildern. Wunderbare Zeichnungen diverser Karten vervollständigen die Szene. Nach und nach erfahren wir, wie den Karten lebende Menschen zugeordnet werden und die die ihnen zugedachten Rollen ausfüllen. Es geht um Irrtum, Intrigen, Macht und Liebe.
Auch wenn das 500 Seiten starke Buch ein paar Längen enthält, lässt es sich gut lesen. Zum Schluss hin baut die amerikanische Autorin, die acht Jahre in Schweden lebte, richtige Spannung auf. Die relativ kurzen Kapitel ermöglichen Lesepausen, das eingearbeitete Stoffband erleichtert das Wiederauffinden der zuletzt gelesenen Seite. Der Schutzumschlag ist mit Silberdruck sehr ansprechend gestaltet. Insgesamt hat dieser historische Roman drei bis vier Sterne verdient.
Karen Engelmann
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Das Stockholm Oktavo
Das Stockholm Oktavo: Roman (hist. Romane)
Das Stockholm Oktavo
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Rezension zu "Das Stockholm Oktavo" von Karen Engelmann
Die Ankündigung des Verlags für dieses Buch machte mich neugierig, daraufhin habe ich die Leseprobe gelesen und fand , das könnte ein Buch für mich sein. Nach der Lektüre war ich unschlüssig, was ich von diesem Roman halten sollte. Aber mit dem Abstand von ein, zwei Wochen fällt mein Urteil doch größtenteils positiv aus.
Erwartet habe ich einen „historischen Roman“, ich habe auch einen solchen bekommen und gelesen, trotzdem wurde meine Erwartungshaltung nur bedingt erfüllt.
Karen Engelmann erzählt in ihrem Roman eine Geschichte, die im Umfeld des schwedischen Königshofes um 1789 angesiedelt ist. Frankreich leidet unter der Revolution, König Gustav III. von Schweden ist mittlerweile nur noch ein schwacher Herrscher, nur er selbst weiß noch nicht, dass seine Tage schon bald gezählt sein werden. Neben dem König und seinem Bruder Herzog Karl treten eine Reihe illustrer Figuren in diesem Roman auf, der die eigentlichen historischen Begebenheiten und die Ebene der Entscheidungsträger eher am Rande schildert. Die wichtigen und größeren Rollen spielen Madame Sofia Sparv, eine gefragte Kartenlegerin, in der deren Salon die Mächtigen des damaligen Stockholm ein- und ausgehen. Aber da ist auch die „Uzanne“, ihre Gegenspielerin, die als glühende Anhängerin auf Seiten Herzog Karls gesehen werden darf, wogegen die Kartenlegerin als Freundin und Vertraute des Königs gilt.
Im Mittelpunkt der Geschichte findet sich unversehens Emil Larsson, ein einfacher Beamter, dem Madame Sparv ein „Oktavo“ legt. Emil glaubt, bei dieser besonderen Konstellation von acht Karten, alle von ihm selbst gezogen und an vorbestimmte Stellen um die eigene Karte herumgruppiert, geht es um „Liebe und Verbundenheit“. Erst viel zu spät erkennt er, dass er sich auf ein gefährliches Spiel von Verrat und Mord, vor allem aber auch auf politische Intrigen eingelassen hat.
Neben den Karten wird ein perfides Spiel mit Fächern thematisiert und die Hauptpersonen der jeweiligen politischen Lager schrecken auch vor dem Einsatz der verschiedensten Gifte nicht zurück.
Während Emil immer tiefer in dieses Intrigenspiel verwickelt wird, ist er noch immer damit beschäftigt, die realen Menschen in seinem Umfeld zu suchen, die den acht Karten entsprechen, die er Nacht für Nacht gezogen hat. Was wirklich mit ihm geschieht und wer ihn für seine Interessen einspannen will, merkt Emil Larsson erst viel zu spät.
Das Stockholm Oktavo erzählt Geschichte auf eine ganz andere Art und mit ganz anderen Aspekten, als ich das bislang von historischen Romanen gewohnt war. Die Karten erinnern ein wenig an die Karten des Tarot, sind aber nicht mit diesen namentlich identisch. Die (Be)Deutung allerdings kommt dem Tarot schon sehr nah. Wie kunstvoll die Fächer der Damen gestaltet werden konnten und welche Botschaften sich damit vermitteln ließen, wird ausgiebig beleuchtet. Und die weniger reichen und weniger einflussreichen Personen werden von den Mächtigen wie Schachfiguren auf einem Spielbrett in Positionen geschoben, in denen sie besonders nützlich sein sollen. Aber ob das wirklich immer klappt? Trotz einiger verwirrender Entwicklungen in diesem Puzzle habe ich das Buch sehr gern gelesen, muss allerdings anmerken, dass ich es nicht mit meinem üblichen Lesetempo verschlingen konnte. Dann hätte ich vermutlich den Faden verloren. Deshalb: nehmen Sie sich Zeit und lesen Sie das Stockholm Oktavo mit Zeit und Muße – und lassen Sie sich von diesem gelungenen Debüt und der dichten Atmosphäre des Romans überraschen.
Rezension zu "Das Stockholm Oktavo" von Karen Engelmann
Stockholm im Jahre 1789: Auch fern von Frankreich spüren die Adligen in Schweden das Wüten der Revolution. Auch im Umfeld von König Gustav III. werden heimlich Allianzen geschmiedet.
Als die Kartenlegerin Sofia Sparv den einfachen Beamten Emil Larsson auswählt, ihm ein Oktavo zu legen nimmt das Schicksal seinen Lauf. Acht Karten, die für acht Personen aus einem Umfeld und sein Schicksal beeinflusst.
Wer steht auf welcher Seite? Bald merkt Emil, dass es nicht nur um seine Zukunft geht…
Meine Meinung:
Nach einigem hin und her, habe ich mich dazu entschlossen das Buch abzubrechen.
Die Aufmachung des Romans und auch der Beginn der Geschichte waren so viel versprechen und konnten doch meine Erwartungen nicht erfüllen! Keiner der Charaktere hat es geschafft einen Eindruck bei mir zu hinterlassen. Blass und unscheinbar kamen sie mir vor, besonders Emil. So viel es mir sehr schwer der Geschichte zu folgen, nach wenigen Seiten ja sogar Sätzen, konnte ich einfach nicht mehr. Dabei hat das Buch im Inneren noch mehr zu bitten als nur Text. Gespickt mit Bildern des Oktavos lässt man so wenigsten dort den Leser nicht ganz allein. So wenig mich die Charaktere auch binden konnten, ao war der Schreibstil recht angenehm. Keine endlos, verschachtelte Sätze.
Wer Zeit mitbringt und über den schwierigen Anfang hinweg kommt, hat bestimmt Spaß mit diesem Buch. Ich hatte es leider nicht…
Gespräche aus der Community

Stockholm 1789. Europa ist in Aufruhr. In Frankreich wütet die Revolution. Noch ahnt König Gustav III. von Schweden nicht, dass auch seine Tage gezählt sind. In seinem engsten Umfeld werden arglistig Allianzen geschmiedet. Gustavs Vertraute, die Kartenlegerin Sofia, versucht alles, um seine Zukunft zu retten, doch sie hat eine mächtige Rivalin.
Bei der Seherin und Kartenlegerin Sofia Sparv gehen die Mächtigen des Landes ein und aus. Umso überraschter ist der einfache Beamte Emil Larsson, als Sofia ihn auswählt, um ihm ein Oktavo zu legen: acht Karten, die für acht Personen aus seinem Umfeld stehen und sein Schicksal maßgeblich beeinflussen. Etwa Baroness Uzanne, die die Sprache der Fächer perfekt beherrscht und sie geschickt einsetzt, um ihre Gegner auszuschalten; oder die Kräuterkundige Johanna, die auf gefährliche Abwege gerät, oder aber der passionierte Fächerhersteller Nordin, der unwillentlich zum Spielball der Baroness wird. Das Oktavo ruft sie alle auf den Plan, doch wer steht auf welcher Seite? Wer paktiert mit wem? Larsson merkt erst allmählich, dass es in seinem Oktavo nicht nur um seine eigene Zukunft geht, sondern um die eines ganzen Königreiches.
Viele weitere Informationen zum Buch, zur Autorin und zu den Hintergründen gibt es auf: http://www.meine-acht.de/
Zusammen mit Hoffmann & Campe suchen wir 25 Vorabtestleser für "Das Stockholm Oktavo" von Karen Engelmann - offizieller Erscheinungstermin ist am 19.Februar. Beantwortet uns einfach bis einschliesslich 10. Februar 2013 folgende Frage: Was würdet Ihr machen, wenn Ihr einen Tag lang die Möglichkeit hättet im Jahr 1789 unterwegs zu sein? Welchen Tagesplan würdet Ihr für Euren Abstecher in die Vergangenheit aufstellen?
Karen Engelmann stammt aus dem Mittleren Westen Amerikas und studierte Grafikdesign. Nach ihrem Studium ging sie für acht Jahre nach Malmö, Schweden, und arbeitete dort als Illustratorin, Grafikerin und Bühnengestalterin. Seit ihrer Jugend pflegte sie eine besondere Leidenschaft für die Literatur, von der sie später eingeholt wurde. Sie absolvierte ein Creative Writing Program am Goddard College und schrieb mit Das Stockholm Oktavo ihren ersten Roman. Sie lebt mit ihrer Familie nördlich von New York City. Autorenhomepage
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