Julian Barnes

 3,9 Sterne bei 999 Bewertungen
Autor von Vom Ende einer Geschichte, Die einzige Geschichte und weiteren Büchern.
Autorenbild von Julian Barnes (© Ellen Warner)

Lebenslauf

Das Ehrenmitglied der Literaturwelt: Julian Barnes, geboren im Januar 1946 in Leicester, Groß Britannien, ist ein britischer Schriftsteller. Er arbeitete nach einem Sprachenstudium in Oxford und einem anschließenden Jurastudium als Lexikograph und Journalist. Seit etwa 1980 ist er als Schriftsteller tätig. Die literarische Karriere begann zunächst mit Kriminalromanen, die er unter dem Pseudonym Dan Kavanagh veröffentlichte. Der Durchbruch gelang Barnes 1984 mit seinem für den Booker Prize nominierten Werk „Flaubert‘s Parrot“ (deutsch „Flauberts Papagei“, 1987). Für seine Romane erhielt Julian Barnes zahlreiche Auszeichnungen. 1985 erhielt er den Geoffrey Faber Memorial Prize im Jahr darauf in Frankreich den Prix Medicis für Flauberts Papagei und 1992 den Prix Femina Etranger für Darüber reden.  Im Jahr 2004 wurde ihm der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur verliehen. Ebenfalls 2011 erhielt er für sein Lebenswerk den David Cohen Prize 2013 wurde er zum auswärtigen Ehrenmitglied der Amerian Academy of Arts and Sciences gewählt. 2016 wurde Barnes der Siegfried Lenz Preis verliehen. 2017 verlieh ihm der französische Staatspräsident den Rang eines Offiziers der Ehrenlegion. Der Autor lebt heute in London.

Alle Bücher von Julian Barnes

Cover des Buches Vom Ende einer Geschichte (ISBN: 9783442748747)

Vom Ende einer Geschichte

 (244)
Erschienen am 11.05.2015
Cover des Buches Die einzige Geschichte (ISBN: 9783462051544)

Die einzige Geschichte

 (146)
Erschienen am 14.02.2019
Cover des Buches Der Lärm der Zeit (ISBN: 9783442716524)

Der Lärm der Zeit

 (85)
Erschienen am 10.09.2018
Cover des Buches Lebensstufen (ISBN: 9783442713714)

Lebensstufen

 (32)
Erschienen am 08.08.2016
Cover des Buches Flauberts Papagei (ISBN: 9783462044034)

Flauberts Papagei

 (35)
Erschienen am 14.05.2012
Cover des Buches Der Zitronentisch (ISBN: 9783462050318)

Der Zitronentisch

 (31)
Erschienen am 16.02.2017
Cover des Buches Eine Geschichte der Welt in 10,5 Kapiteln (ISBN: 9783462034516)

Eine Geschichte der Welt in 10,5 Kapiteln

 (30)
Erschienen am 08.01.2015
Cover des Buches Arthur & George (ISBN: 9783462050301)

Arthur & George

 (27)
Erschienen am 16.02.2017

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Julian Barnes

Cover des Buches Fein gehackt und grob gewürfelt, (ISBN: 9783898133982)
Jorokas avatar

Rezension zu "Fein gehackt und grob gewürfelt," von Julian Barnes

Vom Kochen, Küchen und Köchen
Jorokavor 4 Tagen

Der Ich-Erzähler berichtet auf humoristische und unterhaltsame Weise über seine Annäherung an den ehemaligen Herrschaftsbereich der Hausfrau. Erst spät wagte er sich an Gerichte, die nicht aus der Dose kamen.


Julian Barnes weiß unterhaltsam zu erzählen, fast im Plauderton berichtet er unter anderem von mancher Erfahrung im Restaurant, von der Ungenauigkeit von Rezept-Angaben und von Kochbüchern im Allgemeinen. Welche man haben sollte und welche besser nicht, jedoch nie das Kochbuch des Sternkochs, bei dem man gerade kostspielig diniert hat.


Dem Sprecher Jörg Gudzuhn ist gut zuzuhören. Manche Betonungen sind originell.


Es handelt sich um nur eine CD mit knapp 80 Minuten Laufzeit. Ein kleines Booklet mit mit 4 Blättern liegt bei.


Fazit: Schöner kleiner Hör-Imbiss für zwischendurch.



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Cover des Buches Die einzige Geschichte (ISBN: 9783462051544)
Nicole_Sutters avatar

Rezension zu "Die einzige Geschichte" von Julian Barnes

Traurigkeit aushalten
Nicole_Suttervor 24 Tagen

Die Frage auf dem Klappentext ist genial und hat mich natürlich in den Bann gezogen. «Würden Sie lieber mehr lieben und dafür weniger leiden oder weniger lieben und weniger leiden.» Aber eine Textstelle ist ganz besonders für mich. Seite 235 «Es ist besser, die Liebe erfahren und verloren zu haben, als nie geliebt zu haben.» Die erste Seite des Romans ist mit einer Klugheit gespickt, die es in sich hat. Paul ist 19 und Susan 48 und sie lernen sich in einem spiessigen Tennisclub kennen. (Ja, im Buch schreibt sich der Tennisklub mit k, aber mir gefällt es mit c immer noch besser.) Paul sieht in dem Club ausschliesslich Carolines und Hugos. Sie stehen alle für Spiessigkeit, 0815 Typen, nicht besonders und schon gar nicht speziell aufregend, sondern langweilige Typen, die wie ein Ei dem anderen gleichen.


Susan sticht hervor, sie ist anders, speziell, besonders und aussergewöhnlich. 

Zuerst spielen sie nur Doppel und dann lernen sie sich besser kennen und lieben. Die ungewöhnliche Liebe ist aufregend, neu und natürlich gegen jegliche Konvention. Susan verlässt sogar ihren Mann, um mit Marko Paul zusammen ihr Leben zu verbringen. Marko Paul heisst eigentlich nur Paul, aber für Susan ist er immer ein Marko Paul gewesen.


Die Liebe startet stark und gleichzeitig schön und harmonisch, aber der Altersunterschied ist nun einfach nicht ausblendbar und irgendwann wird es sichtbar - nämlich dass Susan trinkt. Marko Paul gibt alles was in seiner Macht steht und versucht alles, aber er kommt nicht gegen den Alkohol an und er stellt sich natürlich immer wieder die Frage. Warum ist Susan so unglücklich, dass sie trinken muss, wo sie sich doch früher nie etwas aus Alkohol gemacht hat? Ihr Leben hat sich so verändert, dass neben der Liebe einfach gar nichts mehr ist. Keine Gesellschaft, keine Freunde, kein Hobby – einfach nichts – ausser der Liebe allein.


Trotz, dass der Roman so eine traurige Wendung hat, ist er gleichzeitig so flüssig und schön erzählt, dass man die Traurigkeit gut aushalten kann.

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Cover des Buches Der Lärm der Zeit (ISBN: 9783442716524)
holzmair_evas avatar

Rezension zu "Der Lärm der Zeit" von Julian Barnes

Schostakowitsch im Lärm der Zeit
holzmair_evavor 4 Monaten

Angeregt zu dieser Lektüre wurde ich durch den Besuch der Oper Lady Macbeth von Mzensk in einer großartigen Aufführung der Wiener Staatsoper vor wenigen Tagen. 

Genau dieses Werk liefert den Komponisten Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch dem Stalinistischen Säuberungswahn aus, weil Genosse Stalin die Aufführung der Oper am 26. Januar 1936 im Bolschoi Theater noch in der Pause verlässt. Fortan wartet Schostakowitsch jede Nacht mit gepacktem Koffer vor der Aufzugstür, um Frau und Kindern den Anblick der Schergen zu ersparen, denn sie holen „einen immer mitten in der Nacht“. Doch die Schergen bleiben aus. Am Ende seines Lebens wird Schostakowitsch, von Selbstzweifeln geplagt, laut Barnes feststellen: „Indem sie ihn leben ließen, hatten sie ihn umgebracht.“  

Schostakowitsch ärgert sich über die Besucher (z.B. Sartre) aus dem Westen, die Stalin bewundern und begeistert über eine Sowjetunion schreiben, die es so nicht gibt, denn der Sowjetmensch hat gelernt, Fremden gegenüber nur die Propagandameinung zu äußern, damit ihn die Machthaber nicht verfolgen (das kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?).

Der Komponist, der sich selbst als feig bezeichnet, versucht irgendwie durchzukommen, nicht der Partei beizutreten, sie jedoch mit mittelmäßigen, dem Geschmack der Kulturbonzen entsprechenden Kompositionen bei Laune zu halten, und dazwischen  Musik zu schreiben, die ihm am Herzen liegt. Jeden Morgen tröstet er sich mit zwei Gedichten von Jewtuschenko, von denen eines Die Karriere treffend seine Situation beschreibt: „Ein gelehrter Mann zu Galileos Zeit / wusste wie Galileo Bescheid: / Die Erde dreht sich ganz bestimmt / Jedoch er hatte Weib und Kind“.

Unter Chruschtschow wird Schostakowitsch genötigt, der Partei beizutreten. Von den ins Ausland geflohenen Kollegen wird er deshalb bei einer Propagandareise in die USA gemieden. Er muss Reden verlesen, die nicht er, sondern irgendein Parteiapparatschnik geschrieben hat. Er versucht, sich mit Ironie davon zu distanzieren, aber niemand begreift diese Ironie. Die Zuhörer:innen nehmen das Geschwafel aus seinem Mund ernst.

So begleitet die Leserin / der Leser den Komponisten Schostakowitsch durch ein von staatlicher Willkür bestimmtes Leben, das auch einige Glücksmomente bereithält, die jedoch „von allem, woran er sich nicht erinnern“ will, „überdeckt und verwoben“ werden.

Julian Barnes liefert eine brillante Analyse des Verhaltens eines Künstlers in der Diktatur. Sie ist gerade jetzt wichtig, wo wir dazu neigen, vorschnell Menschen zu verurteilen, die sich nicht gegen den von ihrem Machthaber losgetretenen Krieg aussprechen.

Großes Lob auch an die Übersetzerin der deutschen Fassung, Gertraude Krueger, die hier ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.



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Gespräche aus der Community

"Würden Sie lieber mehr lieben und dafür mehr leiden, oder weniger lieben und weniger leiden?"

Julian Barnes, der Meister des postmodernen britischen Romans, kommt mit einer unkonventionellen und gewagten Geschichte zurück. In "Die einzige Geschichte" erzählt Paul über seine erste Liebe, und währenddessen entdeckt er die wahre Bedeutung von diesem besonderen und einmaligen Ereignis in seinem Leben.

Ehrlich und schonungslos, "Die einzige Geschichte" ist unser zweiter Titel im LovelyBooks Literatursalon. Seid ihr wieder dabei?

In unserem LovelyBooks Literatursalon erwarten euch weitere literarische und anspruchsvolle Neuerscheinungen!

Zum Inhalt
Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen, aber davon hat Paul im Alter von neunzehn keine Ahnung. Mit neunzehn ist er stolz, dass seine Liebe zur verheirateten, fast 30 Jahre älteren Susan den gesellschaftlichen Konventionen ins Gesicht spuckt. Er ist ganz sicher, in Susan die Frau fürs Leben gefunden zu haben, alles andere ist nebensächlich. Erst mit zunehmendem Alter wird Paul klar, dass die Anforderungen, die diese Liebe an ihn stellt, größer sind, als er es jemals für möglich gehalten hätte.
"Die einzige Geschichte" ist ein tief bewegender Roman über die Liebe. Nach "Der Lärm der Zeit" und "Vom Ende einer Geschichte" beweist Bestseller-Autor und Man Booker Prize-Träger Julian Barnes aufs Neue, dass er ein Meister im Ausloten menschlicher Abgründe ist.


Seid ihr bereit für eine Leseprobe?

Zum Autor
Julian Barnes, 1946 in Leicester geboren, arbeitete nach dem Studium moderner Sprachen als Lexikograph, dann als Journalist. Von Barnes, der zahlreiche internationale Literaturpreise erhielt, liegt ein umfangreiches erzählerisches und essayistisches Werk vor, darunter "Flauberts Papagei", "Eine Geschichte der Welt in 10 1/2 Kapiteln" und "Lebensstufen". Für seinen Roman "Vom Ende einer Geschichte" wurde er mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet. Julian Barnes lebt in London.

Zusammen mit Kiepenheuer & Witsch verlosen wir 30 Exemplare von "Die einzige Geschichte" unter allen, die an der Leserunde zu diesem bewegenden Roman teilnehmen und sich mit anderen darüber austauschen und im Anschluss eine Rezension schreiben möchten. Bewerbt euch bis zum 20.02. über den blauen "Jetzt bewerben"-Button* und antwortet auf folgende Frage:

"Die erste Liebe hat lebenslange Konsequenzen..."
Könnt ihr euch an eure erste Liebe erinnern? Was hat sie in euch hinterlassen? Einen schönen oder einen bitteren Nachgeschmack? Oder war sie doch nicht so wichtig?

Ich freue mich auf eure Antworten und wünsche euch viel Glück!

Ihr seid noch kein Literatursalon-Mitglied? Ihr könnt jederzeit eintreten. Alle Infos dazu findet ihr hier und in unserer Literatursalon-Plauderecke.

1.671 BeiträgeVerlosung beendet
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 4 Jahren
Ich muss mich entschuldigen, dass ich dieses Mal so spät dran bin. Leider hat mich eine Erkrankung so platt gemacht, dass ich mich kaum auf irgendwas konzentrieren konnte. Hier ist nun aber auch meine Rezi. Herzlichen Dank, dass ich mitlesen durfte https://www.lovelybooks.de/autor/Julian-Barnes/Die-einzige-Geschichte-1812088681-w/rezension/2029407242/

Liebe Leser,


Diesen Monat gibt es gleich zwei Leserunden bei uns. Neben unserer Jahreschallenge würden wir gerne auch mit euch das neue Buch von Julian Barnes lesen und besprechen.


Passend zu seinem 70. Geburtstag erscheint bei uns sein nächstes Buch THE NOISE OF TIME

Wir verlosen 15 Bücher im englischen Original.


DAS BUCH


In May 1937 a man in his early thirties waits by the lift of a Leningrad apartment block. He waits all through the night, expecting to be taken away to the Big House. Any celebrity he has known in the previous decade is no use to him now. And few who are taken to the Big House ever return.

So begins Julian Barnes’s first novel since his Booker-winning The Sense of an Ending. A story about the collision of Art and Power, about human compromise, human cowardice and human courage, it is the work of a true master.


DER AUTOR


Julian Barnes is the author of twelve novels, including The Sense of an Ending, which won the 2011 Man Booker Prize for Fiction. He has also written three books of short stories, Cross Channel, The Lemon Table and Pulse; four collections of essays; and two books of non-fiction, Nothing to be Frightened Of and the Sunday Times Number One bestseller Levels of Life. He lives in London.


Undoubtedly one of Barnes’s best novels, and a great way to start the literary year. - Sunday Times


[Barnes is] a master of the narrative sidestep… Not just a novel about music, but something more like a musical novel… The story itself is structured in three parts that come together like a broken chord. It is a simple but brilliant device, and one that goes right to the heart of this novel. - The Times


A series of elegant insights into the mind of a brilliant artist… Throughout, Barnes offers a surety of touch that few writers can match. - Independent on Sunday


HIER GEHT ES ZUR LESEPROBE


Wie immer wird der Lostopf entscheiden. Ich freue mich auf eure Bewerbungen!


Viel Erfolg und liebe Grüße aus dem schneelosen London,


Svenja

213 BeiträgeVerlosung beendet
Lesestunde_mit_Maries avatar
Letzter Beitrag von  Lesestunde_mit_Marievor 7 Jahren

Zusätzliche Informationen

Julian Barnes wurde am 19. Januar 1946 in Leicester (Großbritannien) geboren.

Julian Barnes im Netz:

Community-Statistik

in 1.184 Bibliotheken

auf 184 Merkzettel

von 24 Leser*innen aktuell gelesen

von 10 Leser*innen gefolgt

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