Rezension zu "Bridgerton - Hochzeitsglocken für Lady Lucy" von Julia Quinn
Gregory Bridgerton ist der einzige unverheiratete Bridgerton. Seine Familie drängt ihn, sich endlich eine Frau zu suchen. Für die kommende Saison beschließt er, sich umzusehen, und verliebt sich in die Tochter eines Viscounts, Hermione Watson, die jedoch bereits einen anderen Mann liebt. Als Hermione schließlich heiratet, erkennt Gregory, dass er die ganze Zeit Lady Lucinda gemocht hat, die jedoch Teil einer arrangierten Verlobung mit dem zukünftigen Earl of Davenport ist.
Das große Hochzeitsfinale nimmt noch einmal richtig Fahrt auf. Schon der Vorgängerband war viel spannender geschrieben als die anderen Bände, aber mit dem achten Band wird es turbulent. Hier erwartet den Leser neben den gewohnt humorvollen Dialogen auch einiges an Drama. So bleibt der Roman bis zum Schluss spannend und bietet einige unvorhersehbare Wendungen.
Die Charaktere sind hier unverwechselbar dargestellt. Lady Lucinda ist eine pragmatische junge Frau, für die alles seine Ordnung haben muss, um einen Sinn zu ergeben. Sie kümmert sich sehr um ihre Lieben und behandelt ihre beste Freundin Hermione Watson wie eine kleine Schwester. Sie hält sich an Regeln und will immer das Richtige tun, ist aber nicht besonders mutig und wagt es nicht, sich Autoritätspersonen zu widersetzen. Das führt auch dazu, dass sie sich schnell in ihr Schicksal fügt und damit ihr eigenes Glück aufs Spiel setzt.
Gregory hingegen, der jüngste der Bridgertons, ist ein Romantiker durch und durch. Er präsentiert sich als verträumter Gentleman, der an die wahre Liebe glaubt und wirklich alles tun würde, um seine Angebetete zu heiraten. Seine Naivität in dieser Hinsicht ist zugleich eine seiner größten Schwächen. Im Gegensatz zu seinen Brüdern hat er kein Problem mit Impulsivität; dafür wirkt er deutlich jünger als er ist und benimmt sich gerne wie ein Teenager. Im Gegensatz dazu regelt er seine Angelegenheiten lieber alleine, als seine Familie einzubeziehen und um Hilfe zu bitten.
Ein großes Problem zwischen den beiden Hauptfiguren ist die missverständliche Kommunikation zwischen ihnen. Oft werden die Karten nicht auf den Tisch gelegt oder das Gesagte falsch interpretiert, was zu weiteren Konflikten führt. Für manches mag es einen guten Grund geben, aber vieles hätte man sich auch sparen können. Ohnehin ist das Buch im Vergleich zu den anderen Bänden schon überlang.
Für mich ist der achte Band ein gelungener Abschluss der Reihe um die Familie Bridgerton, die ich trotz aller Kritik allen Regency Romance Fans nur ans Herz legen kann. Besonders von Gregory bin ich positiv überrascht und er ist neben Hyacinth definitiv mein Liebling der Bridgertons. Seine Liebesgeschichte habe ich trotz einiger Kritikpunkte sehr gerne verfolgt.