Julia Adrian

Ich liebe die Anthologien des Drachenmond Verlages. Sie bringen tolle Autor*innen zusammen, die für uns besondere Märchen-Kurzgeschichten schreiben, in den unterschiedlichsten Stilen und mit bekannten bis unbekannteren Märchen als Vorlage. Auch diese Ausgabe ist wieder sehr gut gelungen und ich konnte in viele tolle Geschichten abtauchen. Die Vielfältigkeit hat mich wieder sehr begeistert, es ist für jeden etwas dabei. Das Cover ist wie immer wunderschön, Alex trifft immer wieder voll ins Schwarze und übertrifft sich immer wieder selbst. Ich hoffe, dass es noch viele weitere Anthologien in den nächsten Jahren geben wird.

Die Dreizehnte Fee: Entschlafen


"Keine Geschichte sollte endlos währen. Es muss ein Ende geben. Es gibt immer eines." Die Königin der Feen steht einem neuen Feind gegenüber, der noch mächtiger scheint als alle Schwestern zusammen. Es gibt nur einen Weg ihn aufzuhalten: Lillith muss ihre Kräfte zurückerlangen und zu dem werden, was sie am meisten fürchtet. Doch wer ist wirklich Freund und wer ist Feind? »Wohin gehst du?«, rufe ich und will ihn am liebsten aufhalten. »Jagen«, antwortet er kurz angebunden, dann verschwindet er und lässt mich zurück. Er gibt mich frei. Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Aber unsere scheint vorbei.


Das Cover ist megaschön.sehr viele Details und Einzelheiten schmücken das Cover. 


Der Schreibstil ist unkompliziert und man kommt sehr gut in die Geschichte hinein. Teilweise erinnert es mich an die Grimmärchen, dennoch ist es ganz anders.


Die Kapitel haben eine gute und angenehme Länge. Nicht zu lang und nicht zu kurz. Genau richtig.


Die Geschichte erweckt im Leser viele Emotionen wie Wut und Mitgefühl. Teilweise gab es witzige Stellen und auch Spannende und Nachdenkliche Szenen. Es gab einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.


Die Protagonisten sind alle sehr gut beschrieben und man kann sich gut in sie hineinversetzten.


Von mir eine klare Weiterempfehlung.

Die nunmehr siebte Anthologie des Drachenmond Verlags drehte sich um magische Zahlen. Märchenhaft, magische Zahlen, die die Geschichten der Anthologie miteinander verknüpfen. Auch diese Anthologie ist eine wunderschöne und abwechslungsreiche Zusammenstellung der verschiedensten Geschichten. Wie schon in den vorherigen Anthologien gab es eine schöne Einleitung in Form eines Vorworts von Herausgeber Christian Handel sowie vor jeder Geschichte eine schöne Vorstellung des jeweiligen Verfassers. Christian liefert hier immer wieder sehr schön Hintergrundinformationen, die neugierig machen. Die Geschichten selbst vermitteln wichtige Botschaften und Kernaussagen. Sind mal heller, mal dunkler. Julia Adrians Geschichte hat mir sogar ein wenig Gänsehaut beschert. 😏
.
Ich finde, dass in der Anthologie für jeden etwas dabei sein dürfte, einfach weil die Kurzgeschichten so vielfältig sind. Es wurden Märchenmotive in die Geschichten verwoben, Werte aufgezeigt, es gab wichtige Lektionen zu lernen, es war mal grausam und mal schön, es gab überraschende Plot Twists, es wurde dystopisch und düster, es war tiefgründig, es gab queere Repräsentationen, es war dunkel und poetisch, und unglaublich lehrreich. Ich hatte einige schöne Stunden mit den Geschichten. Jede für sich ist besonders und doch gab es einige persönliche "Juwelen", die ich hier ein wenig hervorheben möchte.
.
Mein ABSOLUTER Favorit war "Der Geist des Winters" von Gesa schwartz. Ein wunderschönes Wintermärchen. Etwas düster, osteuropäisch angehaucht. Über Selbstfindung und darüber, den eigenen Weg zu finden und die eigenen Ängste zu überwinden. Es ging darum, den Zauber der Kindheit und den Glauben an Wunder und Märchen wiederzufinden. Ich habe vorher noch nichts von Gesa Schwartz gelesen, muss das aber dringend ändern. Das ist es auch, was ich an den Anthologien immer so schön finde. Man entdeckt immer wieder neue Autoren und Autorinnen für sich.
.
Ein weiterer Favorit war "Die siebte Geschichte" von Lisa Rosenbecker. Diese hatte eine wichtige Kernaussage. Nämlich sich selbst - die eigene Geschichte - nicht zu verlieren, eigene Abenteuer zu erleben und auf sich selbst zu achten und sich nicht gänzlich in Geschichten anderer zu verlieren. Es zeigte sich dass das echte Leben noch immer die erfüllendsten Geschichten schreibt.
.
"Chervona" von Anabelle Stehl fand ich auch richtig gut! Dystopisch, düster und mit überraschendem Ende! Und die Protagonistin hat mir am Ende richtig imponiert!
.
"Die Macht der Wünsche" von Carina Schnell.autorin gefiel mir auch besonders. Sie handelte von Mut und Selbstbestimmung und einer Nymphe, die sich ihren Weg in die Selbstbestimmung selbst geebnet hat.
.
"Die drei Sirenen" von Justine Pust fand ich auch besonders toll! Die Sirene voller Skrupel, die gegen ihre Natur aufbegehrte und deren Geschichte ein besonderes und schönes Ende fand.
.
"Meerhäschen" von Anne Danck gehörte ebenfalls zu meinen Favoriten. Die Protagonistin fand hier einen Weg, das Richtige zu tun und zeigte, dass es einen Ausweg für ALLE gab!!
.
"Das Böse" von Julia Adrian, das mir wahrlich eine Gänsehaut bescherte. Julia Adrian schreibt immer so krass gut. Es ging hier über das Böse im Menschen und wie es entsteht.
.
Die Geschichte, die mir Awwwwwwwwwwwwwwwwww-Momente bescherte, war "Drei Tage, die über Leben und Tod entscheiden" von Kathrin Wandres. DAS war so ne tolle Rumpelstilzchen-Adaption mit so einem tollen Ende!! 🖤🖤🖤
.
"Twelve" von Christian.handel, welches "Die zertanzten Schuhe" als Vorlage hatte, war auch ein Favorit mit wichtiger Botschaft, queerer Repräsentation, tiefgründig und mit tollem Ende.
.
Last but not least: "(K)Ein Liebeslied für Gefallene" von Eleanor Bardilac fand ich ebenfalls richtig toll! Dunkel und poetisch wurde hier "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" adaptiert.
.
Fazit:
𝙄𝙣 𝙁𝙚𝙚𝙣𝙦𝙪𝙚𝙡𝙡𝙚𝙣 𝙪𝙣𝙙 𝙕𝙖𝙪𝙗𝙚𝙧𝙨𝙘𝙝𝙡𝙤̈𝙨𝙨𝙚𝙧𝙣 ist eine weitere, sehr gelungene Märchenanthologie aus dem Drachenmond Verlag, in die sehr viel Liebe und Herzblut geflossen sind. Sie schenkte mir wunderschöne Lesestunden, in denen ich ganz in die Geschichten eintauchen und dem Alltag entfliehen konnte, vieles für mich selbst mitnehmen konnte; die mich staunen ließ, mich berührte und ganz und gar verzauberte. 💖